Wissenschaftler∗innen der TU Hamburg kämpfen mit Mikroalgen und Wasserlinsen für mehr Nachhaltigkeit

19.10.2020

Gruppenfoto der russischen und deutschen Partner von ABiRE.
Gruppenfoto der russischen und deutschen Partner von ABiRE. Foto: privat

Klein, grün und robust: Wasserlinsen und Mikroalgen sind sehr verbreitet. Wasserlinsen finden sich hauptsächlich in Gewässern, während sich Mikroalgen auch auf feuchten Blättern, Felsen oder Waldböden ansiedeln. Wie man sich diese Gewächse zu Nutzen macht, erforschen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg (TU Hamburg) gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Polytechnischen Universität St. Petersburg (SPbPU). Ziel des internationalen Projekts ABiRE ist eine innovative Bioökonomie, bei der aus den grünen Pflanzen hochwertige Feinchemikalien gewonnen werden. Zum Abschluss des "Deutsch-Russischen Themenjahres der Hochschulzusammenarbeit und Wissenschaft" 2018 bis 2020 wurde das Vorhaben als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.

„Was wir beobachten, ist, dass der globale Energiebedarf dramatisch ansteigt, während die Rohstoffe immer knapper werden“, sagt Wissenschaftlerin Iryna Atamaniuk vom TU-Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft. „Das macht unsere Arbeit an sogenannten geschlossenen Kreislaufsystemen wie Bioraffineriekonzepten für die Menschen dringend notwendig. Nur so können wir Ressourcen effizient nutzen und nachhaltiger leben.“ Dazu wollen die Ingenieurinnen und Ingenieure beider Universitäten die Anwendungsbereiche von Mikroalgen und Wasserlinsen ausweiten und den Wissenstransfer stärken. „Unser Ziel ist es, mit Hilfe von aquatischer Biomasse Feinchemikalien CO2-neutral zu produzieren“, fügt Atamaniuk an. Diese werden beispielsweise für die Herstellung von Medikamenten, Kosmetika oder auch Lebensmitteln benötigt. Mit Hilfe der dabei anfallenden Restbiomasse soll zudem Energie erzeugt und Abwasser aufbereitet werden.

Polytechnische Universität St. Petersburg (SPbPU)
Die SPbPU ist eine der ältesten technischen Universitäten in Sankt Petersburg und zählt zu den fünf besten Universitäten in ganz Russland. Seit ihrer Gründung 1899 forschen und lernen rund 32.000 Studierende an der SPbPU, davon sind 7.500 internationale Studierende. Die Universität ist Partner vieler akademischer Einrichtungen und Industrieunternehmen. Mehr als 400 Partneruniversitäten aus 68 Ländern und über 100 weltweit führende Unternehmen arbeiten direkt mit der Polytechnischen Universität zusammen.

Weitere Informationen unter www.abire.org


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