Lehrkonzepte der TUHH: Weiterentwicklung von Lehre und Lernen für eine Arbeitswelt 4.0

06.06.2016

Prof. Dr. Sönke Knutzen, TUHH-Vizepräsident Lehre
Prof. Dr. Sönke Knutzen, TUHH-Vizepräsident Lehre
Foto: TUHH/Verena Brüning

Professor Sönke Knutzen, Vizepräsident der Technischen Universität Hamburg (TUHH), stellte am 6. Juni 2016 auf der Berliner Bundespressekonferenz zum „Hochschul-Bildungs-Report“ die innovativen Lehrkonzepte der TUHH vor.

Die Digitalisierung und die damit stetige Weiterentwicklung von Software und technischen Geräten stellt Studierende und Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen. Die Arbeitswelt 4.0 erfordert einen Paradigmenwechsel von der berufsvorbereitenden Wissensvermittlung zu einer lebensbegleitenden Förderung von Kompetenzen. Eigenverantwortliches, individuelles, kooperatives und qualifiziertes Lernen steht im Vordergrund, um bei der digitalen Revolution nicht den Anschluss zu verpassen. Im Zuge dessen entwickelt die Technische Universität Hamburg (TUHH) mit mytrack, forschungsorientierter Lehre, ContinuING und der Hamburg Open Online University (HOOU) individuelle Konzepte für verschiedene Lern- und Lebensphasen und ihre jeweiligen Herausforderungen: vom Studium bis ins Berufsleben.

Individuell: mytrack – Wege in ein erfolgreiches Studium
Hochschulen in Deutschland stehen vor der Frage, wie sie den heterogenen Wissensbeständen, Lernvoraussetzungen und Lebenserfahrungen heutiger Studienanfänger gerecht werden können, um sie zu einem erfolgreichen Studienverlauf zu führen. mytrack ermöglicht daher individuelle Studienwege durch das Bachelorstudium. Zur Studieneingangsphase werden die eigenen Kompetenzförderbedarfe bestimmt; darauf aufbauend erhalten Studierende eine passgenaue Bilder Beratung, eine auf sie zugeschnittene Studienplanung und einen Mentor. So wird den persönlichen Bedürfnissen entsprechend ein Angebot geschaffen, das praxis- und berufsbezogen ist, Lernstrategien und Selbstorganisation fördert und soziale sowie kulturelle Integration ermöglicht.

Auszeichnung: mytrack wurde 2014 prämiert von der Heinz Nixdorf Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Rahmen des Förderprogrammes „Innovative Studieneingangsphase".

Verantwortung: Forschungsorientierte Lehre an der TUHH
Im Studium selbst findet eine wichtige persönliche wie fachliche Entwicklung der Studierenden statt. In der Arbeitswelt 4.0 werden in hohem Maße selbstständige, eigenverantwortliche und zugleich gesellschaftsorientierte Kompetenzen gefordert. Dafür macht sich die TUHH mit dem Qualifizierungsprogramm „Forschendes Lernen an der TUHH“ stark: Das Lehrpersonal lernt in Fortbildungen, wie es eine Einheit von Forschung und Lehre realisiert und Forschung zum Gegenstand von Lehre machen kann. Hierbei stehen didaktische Formate wie das Problem-Based-Learning (PBL), Laborpraktika oder Fallstudien im Vordergrund.

Qualifikation: ContinuING@TUHH - Forschungsorientierte Weiterbildung
Einmal Gelerntes und in Studium und Arbeit erworbene Fähigkeiten sind in der Arbeitswelt 4.0 keine festen Komponenten. Um mit den sich rasch ändernden Anforderungen Schritt zu halten, sind Weiterbildungen für die fachliche, berufliche wie auch persönliche Entwicklung ein wichtiger Baustein, den Hochschulen aktiv mitgestalten können. Mit ContinuING@TUHH entwickelte die TUHH ein deutschlandweit einmaliges Format, das ihre Kernkompetenz Forschung und die Weiterbildung miteinander verbindet. Die Grundidee: Berufstätige aus der Industrie arbeiten an kooperativen Forschungs- und Entwicklungsprojekten (FuE) ihres Unternehmens zusammen mit Instituten der TUHH. Die FuE-Projekte orientieren sich an realen Forschungsprozessen der Industrie und werden nach dem didaktischen Konzept des Forschenden Lernens ausgerichtet. Das Lernen orientiert sich dabei an den Fragestellungen realer Forschungsaufgaben. Umfang, Inhalt und Organisation der weiterbildenden FuE-Projekte werden individuell an die Anforderungen der Weiterbildungsteilnehmenden angepasst.
http://continu-ing.de

Auszeichnung: 2014 gewann ContinuING@TUHH den Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ und wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

Kooperation: Hamburg Open Online University HOOU
Wie gestaltet sich das Lernen der Zukunft? Wie sehen Wissensbedarf, Wissensvermittlung und Wissenserwerb in einer digitalen Welt aus? Eine Grundvoraussetzung für die offene Wissensgesellschaft sind aktive und selbständige Lerner, die in sozialer und ökologischer Verantwortung kollaborativ die Herausforderungen der Zukunft meistern. Mit der HOOU öffnen sich die Hamburger Hochschule mit ihrem Wissen und Know-how der Gesellschaft und bieten eine aktive Teilhabe am Wissensprozess. Das von allen staatlichen Hamburger Hochschulen mitgetragene Konzept der Open Online University will die klassische Präsenzlehre der Hamburger Hochschulen mit den Möglichkeiten digitaler Technologien zusammenführen. Die TUHH, vertreten durch Professor Sönke Knutzen, Vizepräsident Lehre, ist Teil der hochschulübergreifenden Digitalisierungsstrategie und verantwortet gemeinsam mit dem Mutlimedia Kontor Hamburg (MMKH) die Expertengruppe Portalkonzept und Technik innerhalb des Projektes Open Online University.
http://www.hoou.de


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