13.02.2014
Exzellenz mit Modellcharakter: Die Technische Universität Hamburg-Harburg etabliert mit ihrem TUHH-Exzellenzkolleg eine neue Form der Wissenschaftsförderung: In Kooperation mit der Wirtschaft werden fünf neue Juniorprofessuren auf den Gebieten Green Technologies, Life Science Technologies und Aviation & Maritime Systems an der TUHH eingerichtet. Die Nachwuchsgruppen werden aus Mitteln der TUHH, der Wissenschaftsbehörde und der beteiligten Partnerunternehmen gefördert. Die Unternehmen Siemens Energy, NXP Semiconductors und Hamburg Port Authority sind die ersten Modell-Partner. Ziel ist es, gemeinsam nachhaltige Innovationen zu schaffen, die Wissenschaft und Wirtschaft in Hamburg gleichermaßen wettbewerbsfähig halten. Start des TUHH-Exzellenzkollegs ist der 1. Juli 2014.
Das Forschungs- und Finanzierungskonzept der Hamburger TU ist ungewöhnlich und neu: Gemeinsam investieren TUHH, die Wissenschaftsbehörde und die Wirtschaft in kluge Köpfe. Im Vordergrund steht die Idee, in langfristiger Zusammenarbeit nachhaltige Lösungen für drängende Zukunftsfragen zu entwickeln. „Das Exzellenzkolleg unterstreicht das klare Forschungsprofil der TUHH und macht damit künftig nach außen noch sichtbarer, in welchen Bereichen die TUHH über hervorragende Kompetenzen verfügt. Das heute vorgestellte Projekt kann ein Vorbild für die fruchtbare Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe werden“, erklärt Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin und Präses der Behörde für Wissenschaft und Forschung. Zum Start des Exzellenzkollegs beteiligen sich die TUHH und die Hamburger Wissenschaftsbehörde mit jeweils drei Millionen Euro. Die Summe soll sich durch die Beteiligung der Forschungspartner bis 2018 verdoppeln. „Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit unseren namhaften Partnern aus der Wirtschaft, mit denen wir die Wissenschaftsförderung neu definieren. Unser Ziel ist es, herausragenden Wissenschaftlern ein praxisnahes Arbeitsfeld zu bieten“, so Professor Garabed Antranikian, Präsident der TUHH. „Technologische Zukunftsfragen zu lösen, geht nur noch gemeinsam. Gefordert ist die Einbeziehung beider Perspektiven – Wissenschaft und Wirtschaft brauchen einen partnerschaftlichen Austausch“, ergänzt Antranikian.
Die fünf Juniorprofessuren sind im Zentrum für Forschung und Innovation (ZFI) der TUHH, unter der Leitung des Vizepräsidenten Forschung angesiedelt. „Mit diesem Modell schaffen wir Perspektiven für den akademischen Mittelbau“, sagt Professor Jürgen Grabe, Vizepräsident Forschung und Entwickler des Exzellenzkollegs. Dies sei wichtig, um Deutschland für herausragende Wissenschaftler attraktiver zu machen, so Grabe. Die Forschungsbereiche der Juniorprofessuren sind in den drei Kompetenzfeldern der TUHH verankert. Diese orientieren sich an den Clustern der Hansestadt, wie beispielsweise Erneuerbare Energien und Luftfahrt und unterstützen damit die wirtschaftliche Weiterentwicklung.
Im Rahmen des ZFI werden die Wissenschaftlergruppen - deren Grundausstattung aus der Juniorprofessur und einem Doktoranden besteht - interdisziplinär und in Zusammenarbeit mit den Unternehmen forschen. „Dabei geht es nicht um Auftragsforschung. Wir erarbeiten gemeinsam Lösungen und bleiben frei in Forschung und Lehre“, so Grabe. Fachübergreifend ist auch der Austausch zwischen den Nachwuchsgruppen innerhalb des Kollegs. Zudem sind sie in die Partnerinstitute und somit in die Forschungs- und Lehrbereiche der TUHH eingebunden. Darüber hinaus stehen die Angebote der TUHH-Graduiertenakademie für Technologie und Innovation bereit, die die Wissenschaftler in Forschung und Karriereplanung individuell unterstützt.
Die Juniorprofessuren werden bereits von Hamburger Unternehmen gefördert: Partner der Nachwuchsgruppen „Speichersysteme für Windenergie“ ist Siemens Energy, die auch dem Thema „Maritime Energien“ verbunden sind. Partner der Nachwuchsgruppen „Speichersysteme für Windenergie“ und „Maritime Energien“ ist Siemens Energy, für die Juniorprofessuren „smartPort“ und „Green Ports“ steht Hamburg Port Authority als Partner zur Seite. Bei „Green Ports“ findet zudem ein fachlicher Austausch der norddeutschen Seite mit den Firmen bremenports und nports statt. Die Wissenschaftlergruppe für „IT-Sicherheitsanalyse – Security Analyses“ wird in Kooperation mit NXP Semiconducters eingerichtet. Die Professuren sind auf sechs Jahre angelegt. Die Möglichkeit einer anschließenden Stiftungsprofessur ist für zwei Juniorprofessuren gegeben.
Das TUHH-Exzellenzkolleg wird wachsen: Für weiteres Engagement seitens Unternehmen, Stiftungen und universitären wie außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist das TUHH-Exzellenzkolleg offen. Durch das kostenteilige Finanzierungsmodell wird das Konzept auch für mittelständische Betriebe interessant: Die Zusammenarbeit mit exzellenten Wissenschaftlern kann neue, wirtschaftliche Impulse setzen.
Rückfragen:
Behörde für Wissenschaft und Forschung
Pressesprecher
Dr. Alexander von Vogel
Tel: 040/42863-2322
E-Mail: alexander.vonvogel@bwf.hamburg.de
TUHH - Public Relations Office
Jasmine Ait-Djoudi
E-Mail: pressestelle@tuhh.de
Phone: +49 40 428 78 3458