12.05.2004
Das nördlichste School Lab Deutschlands ist heute an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) eröffnet worden. Den Startschuss für die etwa 200 000 Euro teure Einrichtung gab Prof. Dr.-Ing. Joachim Szodruch, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR). "Wir hoffen, junge Menschen auch auf diese Weise wieder verstärkt an Naturwissenschaften und Technik heranzuführen", sagte Szodruch. In Deutschland fehle es an qualifiziertem Nachwuchs in den Natur- und Ingenieurwissenschaften.
Das Schul-Labor versteht sich als praxisbezogene Ergänzung des Unterrichts. Wissenschaftler und Studenten bieten beim Experimentieren und Forschen in diesem Labor das Know-how sowie Anleitungen aus erster Hand. Die TUHH wendet sich mit diesem weit und breit einzigartigen Angebot an Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse der Gymnasien.
Schwerpunkt des fünften DLR School Lab in Deutschland - nach Berlin, Göttingen, Köln, Oberpfaffenhofen - bildet die Luftfahrt. Hamburg als weltweit drittgrößter Standort der zivilen Luftfahrtindustrie bietet gerade im Flugzeugbau viele interessante Berufe. Zurzeit arbeiten in der Metropolregion Hamburg rund 30 000 Menschen im Luftfahrtbereich.
Lernen durch Handeln: Im School Lab werden eine Vielzahl an Experimenten an verschiedenen Stationen angeboten: Im Seifenfilm-Kanal werden Strömungen durch Lichtinterferenzen in einer großen Seifenblase sichtbar gemacht, die ein Testobjekt umfließt. Im Modell des Windkanals können Versuche zu Strömungswiderstand, Auftrieb, Wirbelbildung durchgeführt und im Akustik-Experimentierstand Material getestet werden. Mit dem Vogelflug-Modell lassen sich die Wirkungen verschiedener Maßnahmen gegen das bei Vögeln überlebensnotwendige, beim Flugzeug hingegen unerwünschte Flattern studieren.
"Experimente steigern den Lernerfolg", sagte Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Mackens. Der Mathematiker führte Regie beim Aufbau des School Lab auf dem Campus. Er verweist auf internationale Studien, demnach ein anschaulicher Unterricht, der Bezüge zur Praxis herstelle, für die Entwicklung eines naturwissenschaftlichen Verständnisses eine zentrale Rolle spiele.
"Mögen viele Schülerinnen und Schüler hier den ersten Funken für ihre spätere Ingenieurkarriere verspüren und sich daran erinnern, dass es mit der Faszination für die Technik vielleicht hier - an der Technischen Universität in Hamburg - begann!", sagte TUHH-Präsident Prof. Dr. Ing. Dr. h. c. Christian Nedeß anlässlich der Eröffnung.
Beteiligte Kooperationspartner sind die EU, die Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg, das DLR, der Arbeitgeberverband Nordmetall, die Behörde für Schule und Sport, Hamburg sowie die TUHH.
Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können sich direkt an Prof. rer. nat. Wolfgang Mackens wenden: 428 78 32 77.
TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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