Konsortium unter wissenschaftlicher Leitung der TUHH erhält Zuschlag im Wettbewerb "BioIndustrie 2021" des Bundesforschungsministeriums

30.05.2007

Prof. Antranikian (
Prof. Antranikian (Foto: TUHH/Jupitz) 
Das Konsortium „Nachhaltige Biokatalyse auf neuen Wegen – Biokatalyse 2021“ mit Sitz in Hamburg ist Sieger im bundesweiten Wettbewerb „BioIndustrie 2021" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In dem auf Initiative von Prof. Dr. Garabed Antranikian von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und Dr. Helmut Thamer von der TuTech Innovation GmbH zusammengestellten Konsortium arbeiten in einzigartiger und modellhafter Weise Forscher norddeutscher Hochschulen mit Industriepartnern aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen.

Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger gratuliert den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschulen und Industriepartner zu diesem Erfolg: "Ich freue mich riesig. Das ist ein außerordentlicher Erfolg für unsere TUHH. Mit dem Projekt 'Biokatalyse 2021' verfestigt die TUHH in diesem bundesweiten Wettbewerb ihren Exzellenzanspruch. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bietet der Forschung auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie große Chancen. Dass hierbei Institutionen aus Hamburg und Norddeutschland an der Spitze mitspielen, zeigt die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Nordens auf diesem Gebiet. "

Der Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg, Prof. Dr.- Ing. Edwin Kreuzer, beglückwünschte Professor Antranikian, Träger des Deutschen Umweltpreises 2004, zu diesem hervorragenden Ergebnis und sagte anlässlich der heute in Köln – im Rahmen der Tagung European Bioperspectives – bekannt gegebenen Entscheidung: „Wir freuen uns über den Erfolg für das Cluster ‚Biokatalyse 2021’, in dem Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg-Harburg einen wesentlichen Part spielen. Die weiße Biotechnologie hat durch die Forschungsarbeiten von Professor Antranikian an der TUHH internationale Strahlkraft erreicht. Durch die angestrebte Vernetzung der Forschung mit der Industrie können Innovationen auf diesem Gebiet der nachhaltigen Produktion schneller auf den Markt gebracht werden.“ Außer Professor Antranikian als wissenschaftlichem Leiter und weltweit anerkanntem Experten auf dem Gebiet der Extremophile, sind weitere TUHH-Wissenschaftler am Konsortium, namentlich An-Ping Zeng, Ralf Pörtner, Andreas Liese, Rudolf Müller, Martin Kaltschmitt, beteiligt.

Den Wissenschaftlern der TUHH stehen in den kommenden fünf Jahren für ihre Forschungen zur Etablierung biotechnischer Verfahren in industrielle Prozesse Forschungsgelder in Höhe von 5 Millionen Euro zur Verfügung. Die gesamte Fördersumme für alle beteiligten Hamburger Hochschulen beträgt 8 Millionen Euro.

Dem Konsortium steht ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe setzt sich zusammen aus 20 Millionen Euro, die das BMBF zur Verfügung stellt, sowie einem Eigenanteil der beteiligten Unternehmen und der beteiligten Länder in Höhe von 30 Millionen Euro. Die Freie und Hansestadt Hamburg stellt davon mehr als eine Million Euro zur Verfügung. Die Laufzeit des Projektes beträgt fünf Jahre.

An dem 2006 gestarteten zweistufigen Wettbewerb des BMBF „BioIndustrie 2021“ hatten sich in der ersten Stufe 19 Konsortien mit über 380 Unternehmen und 140 Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland beworben. Sechs erhielten im Dezember 2006 den Zuschlag für eine Weiterentwicklung ihrer Konzepte, und aus diesem Kreis wurde in der zweiten Stufe des Wettbewerbs jetzt das von der TuTech Innovation GmbH gemanagte Konsortium „Biokatalyse 2021“ ausgewählt.

Biokatalyse 2021“ hat sich zum Ziel gesetzt, innovative und am Markt nachgefragte Produkte und Technologien zu entwickeln und zu kommerzialisieren. Nach Prognosen von McKinsey wird 2015 ein knappes Sechstel der weltweiten Chemieumsätze mit weißer Biotechnologie erzielt. Zur weißen Biotechnologie zählt die Nutzung von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Hefen für Produkte und Prozesse in der Industrie. Biotechnische Verfahren können in der industriellen Produktion ökologisch und sicherheitstechnisch den chemischen Verfahren deutlich überlegen sein. Etwa wenn mit Hilfe von Enzymen Waschmittel effizienter und auch bei kaltem Wasser reinigen.

Die anerkannt hohe Expertise der beteiligten 22 Forschergruppen aus Hochschulen sowie Forschungszentren vorwiegend aus Norddeutschland hat die international besetzte Jury überzeugt, sich für die Förderung des Konsortiums „Nachhaltige Biokatalyse auf neuen Wegen“ unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Antranikian auszusprechen. Durch die Zusammenarbeit mit 15 auf diesem Gebiet profilierten Großunternehmen sowie 19 kleinen und mittleren Biotechnologie-Unternehmen kann die technische Umsetzung aus der Forschung gewonnener Ergebnisse und Erkenntnisse künftig beschleunigt und somit Produkte und Prozesse der weißen Biotechnologie schneller als bisher auf den Markt gebracht werden..



TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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