Hamburg gewinnt Startup-Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums

Mehr als 50 Millionen Euro für innovative Hamburger Startups aus dem Deep Tech-Bereich

10.07.2025

Das siegreiche Team der „Impossible Founders“ erhielt die Prämierung aus der Hand von Katherina Reiche, der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
Das siegreiche Team der „Impossible Founders“ erhielt die Prämierung aus der Hand von Katherina Reiche, der Bundesministerin für Wirtschaft und EnergieFoto: BMWE/Dominik Butzmann

Deutschland braucht mehr Ausgründungen aus der Wissenschaft, um wirtschaftlich im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Innovations- und Startup-Förderung ist deswegen eines der zentralen Ziele der Bundesregierung. In dem hochdotierten Wettbewerb „Startup Factories“ des Bundeswirtschaftsministeriums hat Hamburg heute den Zuschlag als einer von bundesweit zehn Gewinnerstandorten erhalten und bekommt vom Bund 10 Millionen Euro zum Aufbau von effizienten Strukturen für die lokale Startup Förderung. Weitere 40 Millionen Euro stehen von Hamburger Stiftungen und Unternehmen zur Verfügung, die sich an dem einmaligen Verbundantrag gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Stadt beteiligen. Auch politisch ist die Initiative hoch gehängt, sowohl Wirtschaftssenatorin Leonhard als auch Wissenschaftssenatorin Blumenthal wollen den Erfolg des Vorhabens.

Die Hamburger Start-up Factory „Impossible Founders“ wird gezielt innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft im Bereich „Deep Tech“ fördern, mit einem Fokus auf Grüne Technologien sowie die Entwicklung Neuer Materialien in Verbindung mit KI und Data Science. Am 1. Oktober wird sie offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Sitz ist zunächst der „Digital Hub“ in der Speicherstadt.

Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Hamburg ist damit weiter stark im Auftrieb: Erst Ende Mai dieses Jahres erhielten die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg den Zuschlag für ihre Spitzenforschung in insgesamt fünf Exzellenzclustern im Rahmen der Exzellenstrategie des Bundes und der Länder. Die Startup Factory ist ein weiterer wichtiger Baustein für Hamburgs Innovations- und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.

„Die Forschung in Hamburg im Bereich Deep Tech ist international spitze. Ich weiß, dass hier ein enormes Potenzial für Startups besteht, die international ganz vorne mitspielen könnten. Diese Schätze zu heben, haben wir uns in dieser wirklich beeindruckenden Allianz von Hamburger Partnern fest vorgenommen. Ich persönlich nehme den gewonnenen Wettbewerb jetzt als maximalen Motivationsschub – ich hab richtig Bock, wir alle in Hamburg werden jetzt alles geben!“ so Dr. Arik Willner, designierter Geschäftsführer der Startup Factory „Impossible Founders“. Willner nimmt seine Tätigkeit am 1. November 2025 auf.

Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, Präsident der TU Hamburg kommentiert:

"Unsere Forschung gewinnt durch aktiven Wissenstransfer zunehmend wirtschaftliche Bedeutung. Aufbauend auf unseren Erfolgen wollen wir mit neuen, übergreifenden Initiativen wie der ‚Start-up Factory Hamburg‘ – gemeinsam mit der Universität Hamburg und dem DESY – die dynamische Gründungskultur weiter ausbauen. So wollen wir Hamburg als drittstärkstes Start-up-Ökosystem Deutschlands neben München und Berlin etablieren und die Stadt im Wissenstransfer nachhaltig stärken. Dafür brauchen wir insbesondere mehr Wagniskapital in der Wachstumsphase, um mit unseren innovativen Gründungen Technologien für die Menschen und gegen den Klimawandel in die Anwendung zu bringen.“
 

Projektleiter und Impossible Founder der TU Hamburg, Prof. Dr. Christian Lüthje:

„Mit Impossible Founders bekommt die Verbindung von Forschung und Unternehmertum in Hamburg echten Schub. Ich freue mich riesig auf das, was wir an der TU Hamburg und in der Region damit gemeinsam bewegen werden. Liebe zukünftige Gründerinnen und Gründer, das ist für euch!“
 

Die neue Gesellschaft verfolgt das Ziel, einen signifikanten Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Transformation der Hamburger Wirtschaft hin zu mehr Technologieunternehmen zu leisten. Die Anzahl von Gründungen wissenschaftsbasierter Start-ups soll sich erhöhen und die Metropolregion Hamburg zu einem der führenden deutschen Standorte für Deep Tech-Ausgründungen werden. Der Fokus liegt auf Technologien für die grüne Transformation (“Greentech”), da hier international anerkannte Forschungskompetenz besteht. Mit dem DESY, der Science City Bahrenfeld, der Technischen Universität, dem techHub Altona, den zukünftigen DESY Innovation Factories und der TechCity Harburg entsteht ein neues Greentech-Ökosystem.

Die Aufgabe der Hamburger Start-up Factory ist es

  • - Studierenden und Forschenden durch international erprobte Entrepreneurship Education Programme unternehmerisches 
       Know-how zu vermitteln,
  • - innovative, wachstumsorientierte Ausgründungen über alle Phasen der Unternehmensentwicklung hinweg zu unterstützen,
  • - bei der Rechtesicherung des geistigen Eigentums – dem sogenannten IP-Transfer – zu gründungsfreundlichen, 
       d. h. schnellen und finanzierbaren Lösungen beizutragen,
  • - Verbindungen in die forschungsstarke Wirtschaft mit Anwendungsfeldern für Greentech – 
       von der Luftfahrt und Logistik über Energie und Chemie bis Life Sciences – herzustellen,
  • - bei der Investorensuche zu unterstützen,
  • - Gründungsteams Zugang zur Forschungsinfrastruktur zu vermitteln.

Die Start-up Factory löst ein wesentliches Problem bei Deep Tech-Ausgründungen

Technologisch ausgerichtete Start-ups sind nach der Gründung zahlreichen Risiken ausgesetzt, haben in der Regel einen deutlich höheren Kapitalbedarf als andere Gründungen und müssen ihr Geschäftsmodell an wechselnde gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen anpassen. Die Förderstrukturen in Deutschland sind hier schwach. Während für die Grundlagenforschung gute Förderprogramme bestehen, gibt es für die risikobehaftete Phase der Produktentwicklung, des Prototypings und der Skalierung kurz vor oder während des Markteintritts wenig Unterstützung. Deswegen wird diese Phase auch als Valley of Death bezeichnet, denn das Venture Capital engagiert sich erst nach dem Durchschreiten dieses „Tal des Todes“, wenn sich Tech Start-ups bereits am Markt etablieren.

An dieser Stelle setzt die Hamburger Startup Factory „Impossible Founders“ an und kann erstmals eine Unterstützungsstruktur anbieten, um neu gegründete Unternehmen über alle Phasen zu fördern.

Die Joachim Herz Stiftung und die Michael Otto Stiftung, die sich für Ausgründungen aus der Wissenschaft in Hamburg einsetzen, engagieren sich maßgeblich an der Finanzierung des Vorhabens. Von Unternehmensseite gibt es substanzielle finanzielle Zusagen von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group.

Die Hamburger Sparkasse flankiert hierbei als starker lokaler Player nicht nur mit finanziellem Engagement sondern wird die Gründer:innen auch konkret bei Finanzfragen sowie bei Kontakten zu Investoren und potenziellen Entwicklungspartnern in der Hamburger Wirtschaft unterstützen.

Weitere Unternehmenspartner werden angesprochen und können sich beteiligen.

Über die Impossible Founders

„Impossible Founders“ ist eine gGmbH zunächst in der Trägerschaft der Michael Otto Stiftung und der Joachim Herz Stiftung. Wissenschaftliche Kooperationspartner sind die Universität Hamburg, die Technische Universität Hamburg und das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY. Von Unternehmensseite wird das Vorhaben bisher von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group unterstützt. Die Organisation ist das neue zentrale, bündelnde Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, damit Ausgründungen aus der Wissenschaft systemisch, schnell und strukturiert erfolgen können.

Weitere Informationen unter: Impossible Founders


TUHH - Public Relations Office

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