21.04.2017
Die Hamburger Hochschulen unterstützen den weltweit für den 22. April geplanten March for Science und schließen sich damit dem Protest gegen “postfaktische“ Tendenzen und Wissenschaftsfeindlichkeit an. Auch die Landeshochschulkonferenz (LHK) registriert mit Besorgnis einen Trend, der über die jüngeren politischen Entwicklungen der USA hinausgeht, sich durch soziale Medien und Diskussionskulturen zieht und auch vor der Rezeption von Forschung an Hochschulen nicht Halt macht. Wissenschaftliche Erkenntnisse setzen einen freien Diskurs ohne kulturelle, nationale oder politische Beschränkungen voraus. Was in diesen Tagen z.B. in den USA, der Türkei oder in Ungarn passiert, ist ein Angriff auf die Grundwerte der Wissenschaft. Die Landeshochschulkonferenz begrüßt auch deshalb ausdrücklich den internationalen Schulterschluss beim March for Science.
Dass auch Hamburg als international wichtiger Wissenschaftsstandort zu den über 400 Städten in Deutschland gehört, die sich der ursprünglich US-amerikanischen Demonstration anschließen, hält die Landeshochschulkonferenz für ein wichtiges Bekennen zum Prinzip der Wahrheit durch Aufklärung. Der Sprecher der LHK, Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: „In Zeiten, in denen empirische Gewissheiten und konsensuelle Wahrheiten von Fake-News und sogenannten alternativen Fakten bedroht werden, ist es unsere Aufgabe als der Aufklärung verpflichtete Bildungsinstitutionen, einer wissenschaftsfeindlichen Tendenz entschieden entgegenzutreten. Das bedeutet für mich auch, dieser Haltung Ausdruck zu verleihen und mich der Demonstration am 22. April anzuschließen.“ Die Hochschulleiterinnen und -Leiter der LHK rufen nicht nur die Mitglieder ihrer Hochschulen, sondern ganz Hamburg dazu auf, für die Werte der Wissenschaft und der Wahrheit einzutreten, sei es bei einem March for Science oder durch eine kritische und aufmerksame Haltung gegenüber Fehlinformationen.
Die Science Marches sind internationale Kundgebungen mit Ursprung in Washington D.C. und werden in den jeweiligen Städten von lokalen Teams eigenverantwortlich organisiert. In Hamburg startet der March for Science um 14 Uhr am Rathausmarkt und endet mit einer Abschlusskundgebung und einem Science Slam an der Universität Hamburg. Weitere Informationen unter: marchforsciencehamburg.de
Auch die TUHH untersützt die Ziele des March for Science: "Unser Leitbild ist Technik für Menschen zu entwickeln. Dafür bilden wir wache, neugierige und kritisch denkende junge Menschen aus, die verantwortungsvoll mit ihrem Wissen umgehen. Wissenschaft basiert auf Fakten und braucht immer Freiheit im Denken, einen offenen Dialog und wissenschaftlichen Austausch über Grenzen hinweg", sagt Garabed Antranikian, Präsident der Technischen Universität Hamburg (TUHH).
March for Science
Der March for Science ist überparteilich und aus auf privater Initiative von Wissenschaftlern, Wissenschaftskommunikatorenn und wissenschaftlich Interessierten entstanden. Parallel zum Science March Hamburg finden in Deutschland Veranstaltungen in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, München und Tübingen statt, die von zahlreichen wissenschaftlichen Organisationen unterstützt werden.
Alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, für einen höheren Stellenwert der Wissenschaft mitzudemonstrieren.
Mehr Informationen:
http://marchforsciencehamburg.de, https://www.facebook.com/MarchforScienceHamburg/ oder https://twitter.com/ScienceMarchHH
TUHH - Public Relations Office
Jasmine Ait-Djoudi
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