29.01.2015
„Mehr als 30.000 Brücken sind marode“, so titelte die DIE WELT bereits 2013 einen Artikel. Das ist die Hälfte aller kommunalen Brücken in Deutschland. Konstruktive Schwachstellen, zunehmende Belastung durch Verkehr und langjährige Umwelteinflüsse haben über die Jahre zu sichtbaren und unsichtbaren Schäden geführt. Damit bereits angehende Ingenieure und Ingenieurinnen an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sich mit dieser drängenden Problematik auseinandersetzten können, überreichte Klaus Lühmann, Vorsitzender der Benthack Stiftung, einen Bauteilscanner an das TUHH Institut für Massivbau. Das Gerät im Wert von rund 35.000 Euro ermöglicht die zerstörungsfreie Untersuchung von Betonbauteilen, um beispielsweise Lage und Umfang unsichtbarer Schäden festzustellen. Damit wird die Voraussetzung zur rechtzeitigen Planung der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen geschaffen.
Klaus Lühmann: „Wir möchten mit unserem Engagement studierende jungen Menschen erreichen und sie fördern. Ich hoffe sehr, dass ihnen und ihren Forschungsarbeiten an der TUHH dieses Gerät von großem Nutzen sein wird. Die Wirtschaft nämlich braucht immer mehr hochqualifizierte Bauingenieure und die Technische Universität Hamburg erfüllt diese Aufgabe in hervorragender Weise.“ Darüber hinaus formulierte Lühmann sein persönliches wie auch das Interesse des Stiftungsträgers an den Studierenden selbst. „Wir wollen nicht anonym ein Gerät übergeben, sondern erleben, wie Studierende mit dem Scanner arbeiten.“
Günter Rombach, Professor am TUHH Institut Massivbau, erklärte: „Dank der großzügigen Spende können wir den Studierenden ein Gerät zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen zur Verfügung stellen, welches auf dem neuesten Stand der Technik beruht. Der Bauteilscanner trägt zu einer erheblichen Verbesserung der Lehre bei.“ Eingesetzt wird das Gerät in Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet des Massivbaus und der Baustofftechnologie. Dazu zählen zum Beispiel das „Projektseminar Stahlbetonbau“ oder auch die Lehrveranstaltungen zur Bauwerkserhaltung (bspw. „Instandsetzung von Bauteilen“, „Materialprüfung, Bauzustands- und Schadensanalyse“). Weiterhin wird der Radarscanner in der Forschung und in der praxisnahen Ausbildung im Institut für Massivbau sowie im Institut für Baustoffe, Bauphysik und Bauchemie benötigt. Die Anwendungsgebiete sind vielseitig. Zunächst geht es um die Untersuchung von bestehenden Bauwerken wie beispielsweise Brücken. Hierzu liegen bereits verschiedene Anfragen von der zuständigen Behörde vor. Weiterhin soll der Bauteilscanner zur Lokalisierung tief liegender Stahl- und Spannbewehrung unter anderem in Brückenbauteilen dienen, welche die TUHH zur Untersuchung von der Hamburg Port Authority erhalten hat.
Im Namen des Präsidiums richtete Präsidialbereichsleiter Dr. Ralf Grote seinen besonderen Dank an Klaus Lühmann: „Das ist gelebtes Mäzenatentum im besten Sinne, wie wir es hier an der TUHH erleben. Wir sind sehr beeindruckt, dass Sie persönlich zu uns gekommen sind; vor allem, um mit den Studierenden in Kontakt zu kommen. Weil wir uns stets die beste Ausstattung für unsere Studierenden wünschen, ist die TUHH auf private Unterstützer und deren Engagement angewiesen.“
Über die Henri Benthack Stiftung
"Eine Investition in die Jugend und in die Zukunft der Baubranche." Dieses Ziel hatte Gerdi Benthack vor Augen, als sie zusammen mit ihrer Tochter Sigrid Schölzel im Jahr 2005 die Henri Benthack Stiftung gründet. Ebenso wird hier die Philosophie des gleichnamigen Baustoff-Fachhandelsunternehmens Henri Benthack in unterschiedlichen Projekten verwirklicht. Die Stiftung hatte zuvor ein Mikroskop für die Untersuchung von Baustoffen sowie zwei Versuchsstände im Institut für Wasserbau finanziert. Darüber hinaus hat sie durch Zuwendungen die Ringvorlesung "Vom Nützlichen und Schönen" unterstützt und ist zudem Mitglied in der Stifterversammlung zur Förderung der TUHH.
See also: http://www.benthack-stiftung.de
TUHH - Public Relations Office
Martina Brinkmann
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