Spezialisten aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren an der TUHH über Offshore-Basishäfen

18.03.2014

Teilnehmer des Workshops Offshore-Basishäfen an der TUHH
Teilnehmer des Workshops Offshore-Basishäfen an der TUHH Foto: TUHH/Brinkmann

Offshore-Basishäfen - unter diesem Titel veranstaltet das TUHH-Institut für Geotechnik und Baubetrieb heute, 18. März, einen Workshop an der Technischen Universität Hamburg. Um die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung bzw. Ausbauziele der Offshore-Windenergie in den kommenden Jahrzehnten zu erreichen, müssen sich Akteure aus der Offshore-Windbranche und der maritimen Wirtschaft frühzeitig austauschen. 21 Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft werden an der TUHH die Gelegenheit nutzen, ihre Kollegen über Probleme und Herausforderungen innerhalb des Themenbereichs zu informieren. 140 Gäste nehmen an dem Workshop teil. Aus der TUHH sind neben dem Institut für Geotechnik und Baubetrieb auch die Institute für Entwerfen von Schiffen und Schiffssicherheit sowie für Maritime Logistik vertreten.

"Mit der Errichtung und dem Betrieb von Windparks auf dem Meer ist auch der Bedarf an Offshore- Basishäfen entstanden. Insgesamt ergeben sich aus dieser Entwicklung neue Anforderungen an Planung, Bau und Betrieb unter anderem hinsichtlich der Logistikkonzepte, der Flächenbedarfe, der Belastungen, der zu untersuchenden Lastfälle der Interaktionen von Spezialschiffen und schwimmenden Strukturen, Wasserstraßen und Häfen sowie deren Infra- und Suprastruktur", sagt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe, Leiter des TUHH-Instituts für Geotechnik und Baubetrieb und Initiator des Workshops. Als Vorsitzender des Arbeitsausschusses Ufereinfassungen der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG) und der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) erwartet Grabe viele neue Erkenntnisse, die dann als neue Empfehlungen des Arbeitsausschusses Ufereinfassungen – Häfen und Wasserstraßen in den Stand der Technik ihren Eingang finden.

Weitere Informationen unter :

http://www.tuhh.de/hafenworkshop2014/startseite.html

Verladung auf ein Errichterschiff
Verladung auf ein Errichterschiff Foto: Weserwind/Ibeler

Kurzfassungen einiger Vorträge:
Zur Interaktion von Errichterschiffen und Kaikonstruktionen

Dr.-Ing, G. Qiu (TUHH), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe (TUHH), C. Drauschke und Dipl.-Ing, J. O. Jost (Fichter Water & Wind GmbH)
Die großen Komponenten der Windenergieanlagen werden über Offshore-Basishafen verschifft. Um mit dem bordeigenen Schwerlastkran die großformatigen und schwergewichtigen Bauteile selbst aufladen zu können, müssen sich die Errichterschiffe sehr nah an der Kaikonstruktion positionieren. In diesem Beitrag wird eine numerische Simulation vorgestellt, welche die Interaktion von Errichterschiffen mit Spundwänden untersucht. Die numerischen Ergebnisse geben einen guten Einblick in die Mechanismen, die während der Penetration eines Spudcans auftreten. Weiterhin wird eine Parameterstudie durchgeführt, um den Einfluss des Abstands zwischen Spudcan und Spundwand zu untersuchen.

Simulation von Logistikprozessen in Offshore-Basishäfen zur Errichtung von Offshore-Windparks

Carlos Jahn, Torsten Münsterberg, Marc Fleischhauer
Im Herbst 2010 ist mit dem Forschungswindpark „Alpha Ventus“ der erste deutsche Offshore-Windpark in Betrieb genommen worden. Aufgrund der geringen Erfahrungen dieser jungen Branche gibt es ein erhebliches Verbesserungspotenzial in den einzelnen Logistikabschnitten der Supply Chain. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Offshore-Basishäfen als Schnittstelle zwischen den land- und wasserseitigen Transportprozessen zu, da jede Komponente einer Offshore-Windenergieanlage (OWEA) einen Hafen passieren muss. Die Flächen in den Häfen sind begrenzt und können nicht beliebig erweitert werden, daher können die Häfen in Zukunft zum Engpass der Supply Chain werden. Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch Simulation der Logistikprozesse im Hafen Kriterien zu bestimmen, die für eine effiziente Flächen- und Ausrüstungsnutzung eines Offshore-Basishafens von Bedeutung sind.

Numerische Modellierung der Belastung aus Schwerlastverkehr in Offshore Basishäfen

Dipl.-Ing. Marius Milat (TUHH)
Kurzfassung: In diesem Beitrag geht es um die numerische Modellierung von Radlasten, wie sie insbesondere für Hafen-Logistikflächen von Interesse sind. Es sollen verschiedene Modellierungsvarianten mittels der Finite Elemente Methode (FEM) aufgezeigt werden, die verwendet werden können, um die teilweise enormen Radlasten und ihre dynamische Wechselwirkung mit Fahrbahn und Untergrund abbilden zu können. Der Untergrund wird als Mehrphasenmedium betrachtet.

Anforderungen an den Umschlag von Grünungsstrukturen für Offshore-Windenergieanlagen

S. Weise, A. Schimmel, J. Möller (Weserwind GmbH)
Bauprodukte, die zur Gründung von Offshore-Windenergieanlagen verwendet werden, sind zumeist Stahlbaukonstruktionen, die an Land gebaut werden und zur Installation ins Baufeld auf See verbracht werden. Sie sind durch ihre besondere Größe und Masse gekennzeichnet. Die charakteristischen Abmessungen sind gepaart mit einer vergleichsweise großen Stückzahl und einem engen, streng geplanten Abholregime. Die Herstellung unterliegt eigenen komplexen Zusammenhängen, so dass eine Zwischenlagerung der fertigen Produkte notwendig ist. Für die Unterstützung der gesamten Logistikkette von der Produktion bis zum Umschlag auf ein Errichterschiff wurde in Bremerhaven ein innovatives Logistiksystem geschaffen und erfolgreich umgesetzt.


TUHH - Public Relations Office
Martina Brinkmann
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