TUHH-Ringvorlesung "Energiewende - Stand und Herausforderungen"

25.04.2013

Dr. Max Voß
Dr. Max Voß
Foto: privat

Der zweite Teil der Vorlesungsreihe gibt Einblick in das internationale Großprojekt "Desertec". Es verfolgt das Ziel, in den Wüsten sauberen Solar-Strom zu gewinnen

Der Begriff "Energiewende" steht für den Aufbruch in das Zeitalter der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Zukunftsmusik ist die Energiewende nicht mehr, doch hält sie die Forschung in Atem. Ein ungewöhnlich und gleichsam Aufsehen erregendes Projekt stellt Freitag, 26. April, der Geophysiker Dr. Max Voß aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der RWE AG vor. Sein Vortrag über "Desertec - Option, Vision, Fiktion?" führt die Besucher in die Wüste. Das internationale Großprojekt verfolgt das Ziel, in den Wüsten sauberen Solar-Strom zu gewinnen und dabei dem Klimaschutz und der globalen Energiesicherheit ein großes Stück näher zu kommen.

Max Voß dazu: "Desertec ist mit dem Thema Energiewende dahingehend verbunden, dass in beiden Vorhaben unter anderem der Ausbau Erneuerbarer Energien und der dazu notwendige Netzausbau als Ziele verfolgt werden. Daher hat die Bundesregierung "Desertec" auch im Energiekonzept von 2010 berücksichtigt und damit eine Unterstützung signalisiert."

Mit Blick auf die sozialpolitische und energiewirtschaftliche Situation heute und bis 2050 sind Betrachtungen wie für Desertec notwendig, um zukünftige Energiesysteme zu bewerten und notwendige Maßnahmen zu identifizieren und anzustoßen. Erste Programme zum Ausbau Erneuerbarer Energien wurden bereits von nordafrikanischen Ländern initiiert und bilden mit den Plänen der EU das Fundament für Desertec und die Perspektiven für 2050.

Im Vortrag wird gezeigt, welche technologischen Optionen sich für Strom aus der Wüste bieten und wie die Vision eines geeigneten Verbundsystems mit den europäischen Ländern und der MENA-Region (Mittlerer Osten und Nordafrika) aus Sicht der Dii (Desertec Foundation) aussehen kann. "Damit die Vision keine Fiktion bleibt, werden auch die nächsten Schritte gezeigt, die einerseits die Dii selbst anstrebt, andererseits durch die beteiligten Gesellschaften individuell MENA-Region umgesetzt werden", sagt Voß.

Dr. Max Voß studierte Geophysik an der Universität zu Köln und promovierte an der Universität Bremen. Er arbeitete an luftgestützten geophysikalischen Messkampagnen in Kanada, Saudi-Arabien, Simbabwe und Süd Afrika sowie an Bord eines Forschungsschiffes im Atlantik bis in die nördliche und südliche Polarregion. Den Einstieg in die industrielle Suche und Erschließung von Kohlenwasserstoffen fand Dr. Voß bei RWE Dea. Seit Ende 2008 arbeitet er bei RWE AG im Bereich 'Forschung und Entwicklung Konzern Technologien'. Sein thematischer Fokus liegt hierbei auf den Technologien zur Erschließung und Förderung von Kohlenwasserstoffen, Bergbau und "Clean Coal" (Saubere Kohle-) Technologien sowie der Geothermie. Darüber hinaus begleitet Voß Themen zu Erneuerbaren Energien in Hybridanwendungen und vertritt den Konzern bei Expertengruppen der Desertec Industrie Initiative (Dii).

Über "Fossile Energierohstoffe im 21. Jahrhundert -Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit" referiert am Freitag. 3. Mai, Harald Andruleit von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover.

Die Ringvorlesung findet jeweils freitags von 14.30 bis 16 Uhr im Hörsaal des Gebäudes K, Denickestraße 15, statt.

Interessierte Bürger, Studierende und Experten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.


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Martina Brinkmann
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