18.09.2012
"Der Knabenchor ist ein Juwel im Hamburger Musikleben. Er ist musikalischer Botschafter Hamburgs und feiert außerordentliche Erfolge im In- und Ausland" (H.-G. Vogel)
Vor über 30 Jahren gründete Karl Heinrich Ditze (1906 - 1993), Gesellschafter und langjähriger Geschäftsführer des Unternehmens Rotring, die Karl H. Ditze Stiftung. Zuverlässig unterstützt die Stiftung neben vier Hamburger Hochschulen - darunter die Technische Universität Hamburg-Harburg - auch Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Voraussetzung ist, dass die jungen Menschen sich karitativ, kulturell, kirchlich oder umweltbezogen für die Gesellschaft eingesetzt haben. Diesen außergewöhnlichen Jugendpreis erhielt der Hamburger Knabenchor St. Nikolai unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin (KMD) Rosemarie Pritzkat.
Die Auszeichnung über 10.000 Euro überreicht im Rahmen einer Feierstunde im Ditze-Hörsaal der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Heinz-Günther Vogel. Professor Garabed Antranikian, Präsident der Technischen Universität Hamburg, wird die jungen Preisträger und Gäste begrüßen. Den Festvortrag und die Laudatio auf die Preisträger hält Professor Hermann Rauhe, Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Den musikalischen Rahmen setzt Professor Gottfried Böttger mit einem Medley bekannter Jazz Klassiker.
Im weiteren Verlauf der Festveranstaltung verleiht Professor Antranikian dem Dipl.-Kaufmann Heinz-G. Vogel die Ehrensenatorwürde der TUHH. Der Akademische Senat der TUHH hatte in seiner Sitzung im Juni 2012 einstimmig beschlossen, Vogel in Anerkennung seiner Verdienste um die Karl H. Ditze Stiftung und der nachhaltigen Unterstützung der TUHH zu ehren und ihm die Würde eines Ehrensenators der TUHH zu verleihen.
Der Hamburger Knabenchor St. Nikolai wurde 1960 gegründet. Anfang der 1990er Jahre entstand unter der Leitung von KMD Rosemarie Pritzkat eine Knaben-Chorschule, in der mittlerweile über 120 Jungen und junge Männer singen. Neben Oratorien von J. S. Bach singt der Chor regelmäßig im Gottesdienst an St. Nikolai und führt dort ebenfalls Kantaten und Messen auf. Altersgerecht erhalten Jungen bereits ab dem vierten Lebensjahr in unterschiedlichen Chorstufen sowohl eine musikalische Ausbildung als auch eine einzigartige Möglichkeit, auf eine gute, erfolgreiche Art erwachsen zu werden.
"Der Hamburger Knabenchor ist ein Juwel im Hamburger Musikleben. Er ist musikalischer Botschafter Hamburgs und feiert außerordentliche Erfolge im In- und Ausland. Wann immer ich den Knabenchor höre, bin ich von den frischen Knabenstimmen, den geschulten Männerstimmen und ihrer stets motivierenden Chorleiterin begeistert. Ihr Aufeinanderhören und das Gefühl, Teil eines lebendigen Klangkörpers zu sein, stärkt bei den Sängern nachhaltig Gemeinschaftssinn und Selbstwertgefühl. Allein die Sanges- und Lebensfreude dieses Chores sind preiswürdig. Singen im Chor hat eine besondere Bedeutung sowohl für die Musikalität als auch für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung, Konzentration, die Intelligenz und das Sozialverhalten. Frau Pritzkat führt überdies die Knaben an die Grundlagen der abendländischen Musikgeschichte heran. Ihre Chormitglieder lernen Disziplin, übernehmen Verantwortung und lernen sich in eine Gemeinschaft einzufügen", so Vogel. Dazu Rosemarie Pritzkat: "Dieser Preis ist eine großartige und wichtige Anerkennung für unsere Kinder- und Jugendarbeit. Das Preisgeld investieren wir in die Ausbildung, denn dringend benötigen wir einen Chorleiter für die Nachwuchsarbeit. Der Hamburger Knabenchor St. Nikolai bildet Jungen in allen Altersstufen von der Musikalischen Früherziehung bis zum Konzertchor aus, sowie junge Männerstimmen, die wie die Knaben neben intensiver chorischer Stimmbildung individuell im stimmbildnerischen Einzelunterricht ausgebildet werden. Der Chor ist für alle eine Lebensschule. Die Jungen singen die großen Werke der Chorliteratur, die üblicherweise die Erwachsenenchöre vortragen. Vor allem die älteren Schüler erbringen neben der Schule eine unglaubliche Leistung."
Positives gewinnt auch der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther dem Singen ab: "Singen ist Kraftfutter für die Hirnentwicklung ... Im gemeinsamen, unbekümmerten und nicht auf das Erreichen eines bestimmten Ziels ausgerichteten Singens erleben Kinder ... Sternstunden." Besonders das Singen in Gemeinschaft werde mit einem glücklichen und befreienden Glückszustand verkoppelt.
Nach dem Tod des Stifters 1993 hatte Vogel das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Karl H. Ditze Stiftung übernommen. Unter seiner Leitung ist die Stiftung zu einer der wichtigsten und zuverlässigsten Stiftungen für die TUHH geworden. Mit fachlicher Kompetenz, geschickter Vermögensverwaltung sowie stetem Interesse an Hochschulentwicklungen und Bildungsfragen hat er die Stiftung erfolgreich und zukunftsorientiert weiterentwickelt. Professor Antranikian: "Damit hat er der TUHH einen transparenten Gestaltungsrahmen für innovative Projekte sowie Reformvorhaben gegeben. Im Besonderen hat Herr Vogel die Internationalisierung der Lehre an der TUHH frühzeitig und nachhaltig gefördert. Dank seines Engagements vergibt die TUHH jährlich den Karl H. Ditze Preis zur fachübergreifenden Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und herausragender studentischer Initiativen."
Heinz-Günther Vogel (80) war nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Köln mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann von 1959 - 1971 bei den Schwartauer Werken in unterschiedlichen Positionen tätig, zuletzt als Kaufmännischer Geschäftsführer. Sein weiterer beruflicher Weg führte ihn über Dr. Hammer Feinkost in Frankfurt/Main zur rotring international GmbH & Co. KG Hamburg (vormals rotring werke Riepe KG), die er bis 1995 als Geschäftsführender Gesellschafter führte. Neben seinem erfolgreichen Wirken für die Karl H. Ditze Stiftung engagiert sich Herr Vogel im Lions Club Hamburg-Rosengarten und im Verein Ostpreußenhilfe e.V. und wurde für die erfolgreiche Einführung des Jugendprogrammes "Erwachsen werden" von Lions International zum "Ambassador of Good Will" ernannt. Für sein Engagement für die Gesellschaft wurde ihm 2007 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
TUHH - Public Relations Office
Martina Brinkmann
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