Michael Steidl hat das Zeug für Patente

21.06.2012

Dr.-Ing.Michael Steidl
Dr.-Ing.Michael Steidl
Foto: Hasse & Wrede

In Kürze wird es ein Patent geben, das seinen Namen trägt: Dr.-Ing.Michael Steidl kam in seiner Dissertation über Methoden zur Überwachung von Schwingungen mechanischer Systeme wie Brücken und Tiefbohrstränge zu Ergebnissen, die das das Zeug für eine Patentschrift haben. Einen besseren Beweis für die Qualität einer wissenschaftlichen Leistung kann sich ein promovierter Ingenieur kaum vorstellen. Mit Drehschwingungsdämpfern für Motoren, einem seiner Dissertation verwandten Thema, beschäftigt er sich heute in Berlin bei der Firma Hasse & Wrede, einem Unternehmen der Knorr-Bremse, seinem ersten Arbeitsplatz außerhalb des Campus’.

Rund und aus Stahl, im Durchmesser von 20 Zentimetern bis zu 3,80 Meter groß und bis zu 25 Tonnen schwer sind die Scheiben, die für jeden Motor, vom kleinsten PKW bis zum haushohen Schiffsdiesel, exakt berechnet werden müssen. Steidl soll Neues entwickeln. Als Ingenieur in der Vorentwicklung besteht seine Aufgabe vor allem darin, die Grundlagen für Innovationen zu schaffen. Es geht um die Erforschung und Weiterentwicklung von Berechnungsmethoden im Bereich der Schwingungsreduktion. „Eine tolle Aufgabe für einen Ingenieur“, freut sich sein Doktorvater, Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer. Steidl ist an dessen 1982 gegründeten Institut für Mechanik und Meerestechnik der 38. Promovend, und wie Ex-Präsident Kreuzer sagt, ein „hochqualifizierter, selbstständiger, kreativer Forscher mit einem ausgeprägten Bezug zur Anwendung.“ Bei so viel Lob hebt Steidl nicht ab – im Gegenteil. Michael Steidl, im hessischen Bad Hersfeld geboren und in Bayreuth aufgewachsen, ist bodenständig geblieben auch als er 2007 gleich von zwei Universitäten das Angebot hatte, zu promovieren: von der TU Stuttgart, wo er Technische Kybernetik studiert hatte und von der TU Hamburg-Harburg. Seine Wahl fiel auf den Norden, und die hat er nicht bereut.

„Die Arbeitsbedingungen für mich als Wissenschaftler an der TU Hamburg-Harburg waren ausgezeichnet, ich hatte alles gehabt, was ich brauchte. Außer der Software waren auch die gut ausgestattete Versuchshalle, die Hardware und die Unterstützung durch das technische Personal hervorragend,“ sagt der 31jährige Ingenieur, der inzwischen mit seiner Ehefrau, einer studierten Philosophin, und der gemeinsamen Tochter im Osten der Bundeshauptstadt an der Spree lebt – in einem frisch renovierten Altbau, der in der Kaiserzeit einst als Gefängnis genutzt wurde.


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