14.06.2012
In Deutschland ist die Großfamilie fast Vergangenheit, anders zum Beispiel in Indonesien, wo sich – noch – alle Angehörigen einer Sippe für jedes Mitglied verantwortlich fühlen. Dr. -Ing. Antoni Sutiono ist in solch‘ einer Kultur aufgewachsen. Ihr verdankt der vom christlichen Glauben geprägte Indonesier sein Studium an der TUHH, seinen Werdegang zum promovierten Verfahrenstechniker und erfolgreichen Unternehmer in Jakarta.
Antoni Sutiono kam 1990 nach Hamburg, um an der TU der Hansestadt zu studieren. Es war der Wunsch der Eltern, ihrem ältesten Sohn in Deutschland eine herausragende Ausbildung zuteilwerden zu lassen, unterstützt wurden sie darin vom Familienclan. Sutiono studierte Verfahrenstechnik, schloss 2002 sein Studium als Diplomingenieur ab und promovierte anschließend bei Professor Jobst Hapke über die Speicherung von Wasserstoff in Metallhydriden. Bis heute pflegt sein Doktorvater fast familiäre Kontakte zu seinem ehemaligen Doktoranden, den er auch als hervorragenden Koch in dieser Zeit kennenlernte. „Ich habe oft selbst gekocht, weil ich nicht jeden Tag das Gleiche essen wollte“, sagt der promovierte Ingenieur Sutiono, dessen Spezialgericht Nasi Goreng ist, ein in Indonesien weit verbreitetes, variantenreiches Reisgericht.
Als Student und Promovend engagierte sich der Antoni Sutiono ehrenamtlich in der Kirche. Sutionos Familie wie der gesamte Clan gehören der christlichen Minderheit in seiner vorwiegend vom islamischen Glauben geprägten indonesischen Heimat an. Der Ingenieur war Mitbegründer und Leiter der Indonesisch-Evangelisch-Reformierten Gemeinde Hamburg,einer Gemeinschaft in der er auch auf Bundesebene jahrelang tätig war. Religion ist in Sutionos Leben auch heute integraler Bestandteil seines Leben als Unternehmer in Jakarta. 2007 kehrte er in seine Heimat zurück mit dem festen Plan, ein Büro für eine weltweit führende deutsche Hydraulik-Firma zu gründen. Fünf Jahre später machte sich Dr. Ing. Antoni Sutiono selbstständig.
Seine Firma PT. Tekno Fluida Indonesia mit Sitz in Jakarta berät das produzierende Gewerbe auf dem Gebiet der Hydraulik sowie der Inspektion, Wartung, Instandhaltung, Installation und Optimierung von Hydraulikanlagen und Schmiersystemen (Fluid-Engineering) und arbeitet dabei mit Herstellerfirmen aus Deutschland zusammen. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen der Zellstoff- und Papierindustrie sowie der Zement- und Stahlindustrie ebenso wie Betreiber von Kraftwerken. Gefördert werden seine Aktivitäten durch ein kürzlich mit deutscher Beteiligung in Indonesien gestartetes Investitionsprogramm auf diesen Gebieten.
Das Geschäft läuft gut! „Es geht ihm ausgezeichnet“, sagt sein Doktorvater Prof. Dr. Jobst Hapke. Dem Kulturverständnis entsprechend seinun seinerseits der 40-jährige, inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, in der Pflicht, Nachkommen seines Clans zu fördern – vielleicht mit einem Studium an der TUHH.
TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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