23.11.2011
Abitur, Ingenieurstudium, Beruf - das sind die klassischen Etappen im Werdegang eines Ingenieurs, nicht so bei Andrej Ulachowitsch. Der Weißrusse hatte noch weitere Hürden zu bestehen, um sein sehnlichstes Ziel, eines Tages als Ingenieur in Deutschland arbeiten zu können, zu erreichen. Ulachowitsch hatte zunächst in seiner Heimat Landwirtschaft studiert. 2004 war er gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau aus Wizebsk, der Heimatstadt Marc Chagalls, nach Hamburg gekommen. Kurze Zeit später bekam er an der TU einen Studienplatz in Verfahrenstechnik. Parallel zum Studium verdiente er sich das Geld für den Lebensunterhalt und lernte die deutsche Sprache. Seit wenigen Wochen nun hat der heute 34-Jährige sein Ziel erreicht: Ulachowitsch gehört seit Juni 2011 zu den 130 Mitarbeitern der Oxxynova GmbH in Steyerberg bei Nienburg an der Weser. Das Unternehmen stellt Grundstoffe für Polyesterfasern her, aus denen zum Beispiel Airbags und Sicherheitsgurte hergestellt werden. Ulachowitschs Aufgabe ist es, den verfahrenstechnischen Produktionsprozess in diesem Unternehmen der Grundstoffchemie unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung zu optimieren. Einmal im Jahr fliegt er in seine Heimat Wizebsk, und mindestens dreimal im Monat fährt er aus dem ländlichen Steyerberg nach Hamburg, um seine Freundin, eine Lettin aus Riga, zu besuchen.
Bachelor, Master oder Diplom – 400 Absolventen haben im Zeitraum zwischen März und August dieses Jahres an der TUHH einen akademischen Hochschulabschluss erworben, darunter der Verfahrenstechnik-Ingenieur Andrej Ulachowitsch aus Weißrussland und weitere 50 Studierende aus dem Ausland. Etwa 200 folgen der Einladung zur Abschlussfeier am 25. November und werden die Urkunde in dem um 18 Uhr beginnenden Festakt im Audimax I entgegennehmen.
TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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