16.09.2011
Thomas Teufel ist tot. Der beliebte Hamburger Hochschullehrer verstarb im Alter von 60 Jahren in seiner baden-württembergischen Heimat. Die Technische Universität trauert um einen wertgeschätzten Kollegen und Hochschullehrer. Prof. Dr. rer. nat. Thomas Teufel forschte und lehrte seit 1991 am Institut für Zuverlässiges Rechnen im Schwerpunkt Technische Informatik. Er ist der Gründungsvater der erfolgreich etablierten dualen Studienförderung im Infotronik-und Mechatronik-Programm, die sich seit Gründung wachsender Beliebtheit als universitärer Ausbildungsweg zum Ingenieur erfreut.
Die qualifizierte Ausbildung, die Betreuung und Begleitung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses war Thomas Teufel ein Herzensanliegen. So ist es kein Zufall, dass er in seiner Zeit als Dekan für Elektrotechnik und Informationstechnik in Anerkennung seines erfolgreichen Wirkens in der Lehre von Studierenden und damit erstmalig in der Geschichte der Fachschaften für sein beispielhaftes Engagement als Hochschullehrer ausgezeichnet wurde. „Sein Wirken galt der Modernisierung der Lehre“, sagt sein Kollege, Professor Sven-Ole Voigt. Professor Teufel pflegte zahlreiche Kontakte zu Unternehmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie und ermöglichte Studierenden früh im Studium die Praxis kennenzulernen.
2006 erlitt Thomas Teufel einen Schlaganfall. Trotz der damit einhergehenden gesundheitlichen Einschränkungen, nahm er seine Aufgaben als Hochschullehrer und Wissenschaftler weiterhin wahr. 2008 folgte ein weiterer Schlaganfall. Obwohl er nun auf den Rollstuhl angewiesen war, kam Professor Teufel in Begleitung seiner Ehefrau Dr. rer. nat. Edith Ursula van Raaij zu seinen von den Studierenden sehr geschätzten Vorlesungen und nahm sich auch weiterhin die Zeit für den wissenschaftlichen Dialog mit den angehenden Ingenieuren.
Thomas Teufel wurde am 29. Juni 1951 in Friedrichshafen am Bodensee geboren. Dort absolvierte er nach der Mittleren Reife eine Facharbeiterlehre und erwarb sich danach über den Zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife. Es folgte ein Ingenieurstudium an der Fachhochschule Aalen und anschließend ein Studium an der Universität Bremen zum Diplom-Ingenieur mit der Fachrichtung Elektrotechnik. Von 1979 bis 1984 arbeitete Thomas Teufel als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe zunächst am Lehrstuhl für angewandte Informatik und danach am Lehrstuhl für rechnergestützte Automatisierungsprozesse. 1984 promovierte Thomas Teufel über „Ein optimaler Gleitkommaprozessor“ mit der Note „sehr gut“. 1986 wurde er Geschäftsführer und Mitbegründer der Firma ART Automatisierung und Rechnertechnik GmbH in Überlingen am Bodensee.
1991 folgte der Ruf an die TU in Hamburg auf eine Professur im Institut Technische Informatik 3. Mitte der 90er Jahre gründete Professor Thomas Teufel auf dem Campus der TUHH eine Niederlassung der ART GmbH und bot auch auf diesem Wege seinen Studierenden und Doktoranden ganz im Sinne des erfolgreichen Hochschullehrers die Gelegenheit, das Erlernte direkt in der Praxis anzuwenden.
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Jutta Katharina Werner
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