06.07.2011
Dr.-Ing. Franziska Meinzinger und Dr.-Ing. Friedrich Wirz sowie Diplomingenieure Rene Heils und Johannes Neuwirth sind heute mit dem Karl-K. Ditze-Preises ausgezeichnet worden. Der Gruppenpreis ging in diesem Jahr an Studierende, die sich in der Nachwuchsförderung engagieren und Schüler in der Metropolregion Hamburg im Rahmen von Robotik-Kursen in der Konstruktion kleiner Roboter anleiten. Der Vorsitzende der Karl H. Ditze-Stiftung, Heinz Günter Vogel, verlieh im Beisein des Präsidenten der TUHH, Professor Garabed Antranikian, die mit insgesamt 10 000 Euro dotierten Preise im Rahmen einer Feierstunde im Karl H. Ditze-Saal.
Die Hamburger Karl H. Ditze Stiftung verlieh zum zwölften Mal Preise für herausragende Diplomarbeiten und Dissertationen in den Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Ausgezeichnet wurden mit jeweils 2000 Euro Dr.-Ing. Franziska Meinzinger und Dr.-Ing. Friedrich Wirz sowie mit jeweils 1500 Euro die Diplomingenieure Rene Heils und Johannes Neuwirth. Den mit 3000 Euro dotierten Gruppenpreis erhielten studentische Tutoren im Nachwuchsförderproramm „Robotik“.
Dr.-Ing. Franziska Meinzinger entwickelte in ihrer Dissertation ein Modell zur Bewertung der Ressourceneffizienz städtischer Abwassersysteme anhand zweier Fallbeispiele : Hamburg und Arba Minch, eine Stadt im Süden Äthiopiens. Ihre Ergebnisse zeigen, wie Pflanzennährstoffe aus Abwässern zurückgewonnen werden können, somit Energie eingespart beziehungsweise gewonnen und ein vorausschauender Umgang mit der Ressource Wasser erreicht werden kann. Die Arbeit am Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz unter Leitung von Professor Ralf Otterpohl stellt eine Grundlage für Planungsprozesse dar, die den Kreislaufgedanken und eine Steigerung der Ressourceneffizienz in der Abwasserwirtschaft zum Ziel haben. Die 35-Jährige war während ihrer Promotion in Äthiopien, wo sie an zwei Projekten gearbeitet hat, und während ihres Studiums je ein Jahr in Südafrika und Neuseeland. Franziska Meinziger ist Mutter zweieinhalbjähriger Zwillinge und arbeitet seit Mai 2010 im Unternehmen Hamburg Wasser in der Abteilung Zukunftstechnologie.
Dr. Ing. Friedrich Wirz hat in seiner Doktorarbeit ein Verfahren entwickelt, das durch die Einspritzung von Wasser in die Zylinderbrennräume eine deutliche Bremswirkung an der Propellerwelle erzeugt. Auf diese Weise lassen sich die langen Stoppwege eines Schiffes verringern und dadurch die Schiffssicherheit erhöhen. Die von Wirz am Institut für Energietechnik bei Professor Horst Rulfs entwickelte Methode wird patentiert. Als Student hat sich der gebürtige Hamburger als Motorflieger einen Teil seines Maschinenbaustudiums mit der Verkehrsüberwachung aus dem Flugzeug für den Radiosender „Radio Hamburg“ finanziert. Der 31-Jährige ist Vater von drei Kindern und arbeitet bei MAN Diesel & Turbo SE in der Systementwicklung für schiffbauliche Anwendungen in Augsburg.
Für seine Masterarbeit betrachtete Rene Heils die Symbiose aus Biotechnologie und Thermischer Verfahrenstechnik, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Er entwickelte ein Verfahren, mit dem die von Haus aus empfindlichen Enzyme zum ersten Mal für den Einsatz in einem thermischen Trennprozess haltbar gemacht werden konnten. Damit öffnete er die Tür zu einem vielversprechenden Anwendungsgebiet in der Biotechnologie. Heils promoviert jetzt zum gleichen Thema am Institut für Thermische Verfahrenstechnik unter Leitung von Professor Irina Smirnova. Der gebürtige Westfale aus Gronau ist begeisterter Radsportler und unterbricht für die Preisverleihung seine Radtour von Hamburg nach Istanbul.
Johannes Neuwirth untersuchte in seiner Diplomarbeit ein Verfahren (Rotorgranulation) zur Herstellung und Beschichtung von Granulaten für die pharmazeutische und chemische Industrie. Seine Ergebnisse bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung und Anwendung der Rotorgranulation: Damit können besonders feste und kugelförmige Granulate erzeugt werden, wie sie beispielsweise für die Herstellung von Medikamten sowie Katalysatoren für die chemische Industrie benötigt werden. Neuwirth, Österreicher aus Kärnten, promoviert zum gleichen Thema am Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie unter Leitung von Professor Stefan Heinrich.
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