12.04.2011
An der Entwicklung des gestern mit dem Innovationspreis der Deutschen Industrie ausgezeichneten „Zuhausekraftwerk“ ist auch ingenieurwissenschaftliches Know-how der TU Hamburg-Harburg beteiligt. Der junge Ingenieur Stefan Storace schrieb seine Diplomarbeit über die intelligente Ansteuerung von dezentralen Blockheizkraftwerken und ist seitdem als Entwicklungsingenieur für das so genannte Zuhausekraftwerk bei dem Hamburger Unternehmen beschäftigt. Die prämierte Innovation entstand in einem mehrköpfigen Team, dem der 29-jährige Absolvent der TU Hamburg von Anfang an angehörte.
Am Puls der Zeit bleiben, nicht allzu langfristig und theoretisch forschen, sondern eine Brücke schlagen, zu dem, was die Wirtschaft interessiert. Das war der Grund, warum Stefan Storace 2008 seine Diplomarbeit in Energie- und Umwelttechnik,in der freien Wirtschaft schrieb. Dass daraus am Ende nicht nur eine feste Stelle, sondern seine Arbeit gleich den Auftakt für die Gründung einer komplett neuen Abteilung bilden würde, die eine Technik entwickelt, die bundesweit als Innovation Schlagzeilen macht, konnte er vor dreieinhalb Jahren nicht ahnen.
„Zusammen mit einem Kommilitonen waren wir damals die ersten Diplomanden im Unternehmensbereich Dezentrale Erzeugung bei dem Hamburger Ökostromanbieter LichtBlick" erzählt Storace, „und dort ging es um die Überlegung, wie man vernetzt und dezentral, also genau dort, wo Strom und Wärme benötigt werden, Energie durch Blockkraftwerke bereit stellen kann."
Seit Winter 2008 ist der 29-Jährige bei dem Unternehmen als Projektingenieur festangestellt und arbeitet daran, das Konzept des vernetzten Schwarmstroms mit der Entwicklung des sogenannten Zuhause-Kraftwerks in die Praxis umzusetzen. „Das ist ein Blockheizkraftwerk für die dezentrale Energieversorgung, das wir in einem gemeinsamen Entwicklungsprojekt mit Volkswagen auf den Markt bringen. Das Konzept dahinter ist genau das, was von Kindesbeinen an in dieser Abteilung untersucht wurde: der Aufbau eines virtuellen Kraftwerks, angesteuert zentral von Lichtblick, aber bundesweit verteilt mit kleinen Aggregaten in Privathaushalten. Gebündelt können diese eine hohe elektrische Leistung bereitstellen, die in Sekundenschnelle verfügbar ist."
Als Mann der ersten Stunde und der ersten theoretischen Überlegungen nun dieses Kraftwerk in die Tat umgesetzt zu haben, sei fantastisch, sagt Storace, der als Absolvent der TU Hamburg nahtlos ohne Einarbeitungszeit in die Festanstellung übernommen wurde. Inzwischen arbeitet er gemeinsam mit weiteren 14 Ingenieuren in dieser Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Lichtblick. Und die Erfolgsstory geht noch weiter: „Insgesamt arbeiten inzwischen in unserem Unternehmen mehr als 50 Personen an dem Projekt, und das innerhalb von nur zwei Jahren."
Im Volkswagenwerk Salzgitter wird das Kraftwerk gefertigt. Die Erprobungsphase ist abgeschlossen und der Gifhorner Storace ist seltener beruflich in seiner Heimatregion unterwegs, um sich mit den Entwicklungspartnern abzustimmen. „Mit diesen hochgradigen Partnern agieren und kommunizieren zu können, das ist wirklich sehr interessant."
Zu seiner Alma Mater hält, speziell zu Professor Gerhard Schmitz vom Institut Thermofluiddynamik, er weiterhin Kontakt. „Wir sind als Entwicklungsabteilung über die Forschungsthemen und Kontakte zu Diplomanden mit der TUHH informiert und arbeiten speziell mit dem Institut für Thermofluiddynamik sehr eng zusammen, da lassen sich Synergien schöpfen." Schmitz war es auch, der den Anstoß dafür gegeben hatte, dass Storace die Ergebnisse seiner Diplomarbeit vor internationalem Publikum präsentieren konnte. „Das war 2009 auf einem Symposium der European Gas Research Group (GERG) in Brüssel. Für mich war das eine tolle Erfahrung und eine klasse Referenz."
TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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