15.07.2010
Ob Diplom, Dissertation oder Initiativen zur Steigerung des Renommees Spitzenleistungen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) werden auch in diesem Jahr wieder mit dem Karl H. Ditze Preis ausgezeichnet. Aus diesem Grund hat Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin Kreuzer, Präsident der TUHH am Donnerstag, 15. Juli, um 18 Uhr zur Verleihung in den Karl H. Ditze Hörsaal, Gebäude H der TUHH, Schwarzenbergstraße 95, eingeladen. Nach einer kurzen Begrüßung werden der Vorsitzende des Vorstandes der Karl H. Ditze Stiftung, Heinz-Günther Vogel, sowie Unichef Kreuzer die Preise verleihen an:
Laudatoren der Preisverleihung 2010 sind die Professoren Norbert Huber und Otto von Estorff sowie Herbert Werner und Arne Jacob. Die Theater AG, die in der Kategorie "Innovative studentische Projekte" den Preis 2010 bekommt, wird Professor Kreuzer vorstellen.
Die Preisträger und ihre Arbeiten:
Jan Haar schrieb seine Diplomarbeit im Zusammenhang mit der Erprobung neuer Verfahren, die der Überwachung der Flugzeugbelastung zum Beispiel bei extremen Windböen dienen. Mit Hilfe eines so genannten Lastenbeobachters wird das Flugzeug während des Fluges kontinuierlich überwacht. Ziel ist es, mit diesen Informationen kritische Belastungszustände zu erkennen. Die Erprobung des Verfahrens wird in Kooperation mit der Airbus Operations GmbH sowie weiteren Partnern mit einem Experimentalflugzeug vorgenommen. Jan Haar hat versucht, ein physikalisches Modell für dieses Flugzeug anhand von Messdaten zu bestimmen. Die hierzu erforderlichen Werkzeuge konnten bereitgestellt werden, eine erfolgreiche Modellierung war jedoch aufgrund von Fehlern in der Messausrüstung nicht möglich. Diese Fehler wurden aufgezeigt und Verbesserungen für zukünftige Versuche vorgeschlagen.
Mikolaj Ambrozkiewicz schrieb seine Diplomarbeit über die Entwicklung eines Sensors, mit dem sich mikroskopische Aufnahmen von Objekten herstellen lassen. Anders als bei einem traditionellen Mikroskop wird das Bild nicht mit Licht, sondern mit Mikrowellenstrahlung erzeugt. Diese haben den Vorteil, dass sie tief in ein Objekt eindringen können und unter der Oberfläche verborgene Details sichtbar machen. Dies kann zum Beispiel bei Untersuchungen von biologischen Materialien wie Zellgewebe hervorragende Dienste leisten, in dem es tumoröses von gesundem Gewebe unterscheiden kann. Denkbar ist auch der Einsatz des Sensors in der biomedizinischen Analytik. Auch Materialprüfungen ohne das zu untersuchende Objekt zu zerlegen, sind vorstellbar.
Dr. Leni Onuseit ehemals Steiner, entwickelte in ihrer Dissertation ein Modell zur Berechnung einer verschleißschützenden Kohlenstoffschicht: DLC Diamond Like Carbon. Für mechanisch hochbelastete Kontakte, wie sie beispielsweise in der Dieseleinspritztechnik vorkommen, wird die Lebensdauer durch den Verschleiß der Kontaktkomponenten begrenzt. Das von Leni Onuseit entwickelte Rechenmodell für den DLC-Stahl-Kontakt liefert Daten über die zu erwartende Lebensdauer und gibt nützliche Einblicke in die Verschleißvorgänge. Die Arbeit wurde extern bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart angefertigt.
Dr. Stephan Lippert schrieb seine Dissertation über ein computergestütztes Berechnungsverfahren für die Entwicklung in Serie gefertigter Fahrzeuge mit dem Ziel einer verbesserten Akustik in tatsächlich jedem einzelnen Exemplar. Bislang kommt es in einigen Fahrzeugen einer Serie immer wieder zu erheblichen Abweichungen der so genannten vibro-akustischen Eigenschaften. Dr. Lippert hat einen Ansatz geschaffen, mit dem die bisherige Computer-Rechenzeit von teilweise mehr als einem Monat auf wenige Stunden reduziert werden kann. Dadurch werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch zuverlässige Vorhersagen über das zu erwartende Geräuschniveau erreicht.
Theater AG: Auf Initiative von Dimitrij Laaber wurde 2007 die Theater-AG an der TUHH gegründet, und bereits ein Jahr später das von ihm verfasste Stück "Alex schwerste Prüfung" uraufgeführt. Motiviert durch den großen Erfolg dieser Premiere, engagiert sich seitdem ein fester Kreis am Schauspiel interessierter Studierender der Ingenieurwissenschaften. 2008 übernahm der Schiffbaustudent Richard Marioth die Regie und inszenierte erfolgreich das Bühnenstück "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring. In diesem Jahr präsentierte die Theater-AG das erste Bühnenstück von Woody Allen "Vorsicht Trinkwasser" ("Don't drink the Water'). Den Staffelstab der Regie hat Marioth inzwischen an Lisa Unterberg weiter gereicht, die als erste Frau in der Theater AG die Regie führt.
TUHH - Public Relations Office
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