Nachwuchswissenschaftlerin als Vorbild

22.10.2008

Karin Dietl
Karin Dietl

Als erste Hamburgerin erhält Karin Dietl von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) den "Amelia Earhart Fellowship Award" von Zonta International
Zum ersten Mal geht der "Amelia Earhart Fellowship Award" von Zonta International an eine Nachwuchswissenschaftlerin aus Hamburg. Ausgezeichnet mit dem mit 10.000 US-Dollar dotierten Preis wird die Ingenieurin Karin Dietl von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) für ihre herausragenden Leistungen in der Luftfahrtforschung. Karin Dietl forscht an der TUHH seit 2006 in Kooperation mit Airbus auf dem Gebiet von Flugzeug-Kühlsystemen und arbeitet am Institut für Thermofluiddynamik bei Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz an ihrer Dissertation über neue Konzepte zur Kühlung elektronischer Systeme.

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach hat heute im Hamburger Rathaus zusammen mit der Präsidentin des Zonta Clubs Hamburg-Elbufer, Dipl.-Ing. Christiane Leiska, und TUHH-Präsident Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin Kreuzer den "Amelia Earhart Fellowship Award" an Karin Dietl überreicht.

Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach: ""Dieser Preis für eine Hamburger Nachwuchswissenschaftlerin ist Ausdruck des großen Innovationspotenzials, das Frauen in Wissenschaft und Forschung haben. Ich gratuliere Frau Dietl sehr herzlich zur Auszeichnung. Ich wünsche mir, dass sie auch als Ansporn und Vorbild für die nachkommende Generation dient. Um den Frauenanteil insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften zu erhöhen, muss Nachwuchswissenschaftlerinnen frühzeitig die Möglichkeit zur eigenständigen Forschung gegeben werden - auch in Kooperation mit der Wirtschaft. Die Zusammenarbeit von Airbus und TUHH ist hier beispielhaft."

Dipl.-Ing. Christiane Leiska, Präsidentin Zonta Club Hamburg-Elbufer: "Seit 1938 zeichnet Zonta International weltweit junge Frauen aus für hervorragende Forschungsleistungen in der Luft- und Raumfahrt. Wir als Zonta Club Hamburg-Elbufer freuen uns, mit Karin Dietl zum ersten Mal in Hamburg eine Preisträgerin gefunden haben. Karin Dietl beweist einmal mehr die Kompetenz von Mädchen und jungen Frauen in technischen Berufen. Der Preis motiviert auch uns als Frauennetzwerk, die Bildung und Ausbildung von Mädchen in Hamburg als Schwerpunkt unserer Förderung zu behalten."

TUHH-Präsident Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer: "Frau Karin Dietl ist eine junge Nachwuchswissenschaftlerin der Technischen Universität Hamburg-Harburg, die sich nach einem anspruchsvollen Studium auch noch mit besonderem Engagement der Forschung widmet. Sie ist ein hervorragendes Beispiel für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in dem für Hamburg wichtigen Wirtschaftszweig Luftfahrt."

Karin Dietl kam 2001 aus Ulm nach Hamburg an die TUHH, um General Engineering Science (GES) zu studieren. Zu diesem Zeitpunkt war die TUHH die einzige deutsche TU, die bereits im Grundstudium Vorlesungen in englischer Sprache anbot. Charakteristisch für ein Studium in GES beziehungsweise dem deutschsprachigen Studiengang Allgemeine Ingenieurwissenschaften ist der Verzicht auf eine frühe Spezialisierung zugunsten einer auf hohem Niveau stattfindenden allgemeinen ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung.

Seit 2006 entwickelt die Nachwuchswissenschaftlerin neue Technologien zur energiesparenden Kühlung elektronischer Anlagen an Bord von Flugzeugen. In ihrer Dissertation im Rahmen des Europäischen Forschungsprojekts MOET (More Open Electrical Technologies) erstellt sie Simulationsmodelle, um für Flugzeuge ein optimales Kühlsystem bestimmen zu können.

Die Preisträgerin ist an der TUHH derzeit eine von mehr als 100 Ingenieurinnen, die ihrem Studium eine Promotion folgen lassen. Die meisten promovierten Ingenieure übernehmen hochqualifizierte Aufgaben in der Wirtschaft, die wenigsten bleiben in der Wissenschaft, um dort die Habilitation als höchste akademische Auszeichnung anzustreben.

Karin Dietl ist die 44. Frau in Deutschland, die den Amelia Earhart Fellowship Award erhält. Der Preis wird Zonta International seit 1938 jährlich an 35 Frauen aus der Luft- und Raumfahrt verliehen wird - zu Ehren der weltweit ersten Pilotin: Amelia Earhart startete 1928 als erste Frau zu einer Atlantik-Überquerung in einem Flugzeug. Die Pilotin aus Boston gehörte zu den ersten Mitgliedern des 1919 in den USA gegründeten Zonta Clubs. Heute treffen sich rund um die Welt berufstätige Frauen in leitender oder selbstständiger Position in Zonta Clubs, deren oberstes Ziel die Förderung von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ist.

Zonta International ist in Hamburg seit 1931 vertreten. Mittlerweile gibt es in Hamburg vier Clubs mit etwa 160 Mitgliedern. Karin Dietl kam auf Vorschlag des Clubs Hamburg-Elbufer in die weltweite Auswahl und gehörte von Anfang an zu den unumstrittenen Kandidatinnen.


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Technische Universität Hamburg-Harburg, Jutta Werner
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Zonta Club Hamburg-Elbufer, Christa Klinger
Tel.: 0172 4044 093; E-Mail: christa_klinger@web.de


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