24.08.1999
Mit der Grundsteinlegung für das Gebäude des Northern Institute
of Technology (NITHH) wird heute ein weiterer Schritt zur Verwirklichung
der Idee vom Lernen, Wohnen und Leben im Rahmen des internationalen ingenieurwissenschaftlichen Bildungsprogramms auf dem Campus der TUHH getan. Bereits im Sommer 2000 wird der Neubau mit einem Bauvolumen von rund 22 Mio. Mark für die Studierenden des NITHH bezugsfertig sein.
Die Grundsteinlegung wird vorgenomen von der Zweiten Bürgermeisterin
und Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Krista Sager,
vom Vorstandsvorsitzenden der Körber AG, Eberhard Reuther,
sowie vom Präsidenten des Northern Institute of Technology, Prof.
Dr. Wolfgang Bauhofer.
"Die heutige Grundsteinlegung des NITHH-Gebäudes zeigt, daß mit der gebündelten Anstrengung von Industrie, Hochschule und Politik beispielgebende Entwicklungen im Bildungswesen in einem bemerkenswert kurzen Zeitraum von knapp zwei Jahren umsetzbar sind. Die TUHH ist stolz auf ihren Juniorpartner NITHH und freut sich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit.
Die Zustimmung des Senats und der Bürgerschaft zum Konzept des NITHH versichert uns, dass wir mit dem neuen Gebäude, mit dem NITHH, zugleich für die Bildungslandschaft in Hamburg ein richtungsweisendes Signal geben", sagte der Präsident des NITHH, Prof. Wolfgang Bauhofer, in seiner Begrüßungsansprache.
In seinem Grußwort lobte Eberhard Reuther, Vorstandsvorsitzender der
Körber AG: "Die TUHH hat sich frühzeitig auf die Anforderungen einer globalen
Wirtschaft eingestellt. So hat sie mit der Einführung weltweit wettbewerbsfähiger
und international anerkannter englischsprachiger Masters-Studiengänge
in vorderster Linie Impulse gesetzt. Das NITHH verbindet sich in idealer
Kombination mit dieser Entwicklung, auch als logische Fortführung des
Strebens der TU nach mehr Flexibilität und Unternehmertum."
Der Geschäftsführer des NITHH, Dr. Jörg Dräger, betonte die Bedeutung
der Grundsteinlegung: " Nun nimmt die Idee des NITHH, die vor fast zwei
Jahren entstand und maßgeblich auf den ehemaligen Präsidenten der TUHH,
Prof. Dr. Hauke Trinks, zurückgeht, sichtbare Formen an. Bauvorhaben und
der Aufbau der Organisation liegen zeitlich und finanziell voll im Plan.
Für das NITHH ist dieser erste gemauerte Stein eine Punktlandung. Der
Fertigstellung des Gebäudes werden wir jetzt ebenso sehr entgegen fiebern,
wie die ersten Studierenden ihrer Ausbildung am NITHH."
Das neu zu errichtende Gebäude des NITHH wird mit einer Bruttogeschoßfläche
von rund 7300 qm ein weiterer Teil des gesamten baulichen Ensembles des
Campus der TUHH werden. Der Neubau steht zugleich für das Konzept des
NITHH. Hier werden insgesamt 65 moderne Wohnungen für die Stipendiaten
eingerichtet, Seminarräume, Forschungslabors, Sport- und Freizeitangebote
sowie ein Gründerzentrum ergänzen die ganzheitliche Konzeption. Während
die Stipendiaten bereits im Sommer 2000 einziehen können, wird das Gebäude
nach dem technischen Innenausbau zum Oktober 2000 fertiggestellt sein.
Architekten sind - wie bereits bei den im Frühjahr fertiggestellten neuen
Bauten der TUHH das Team des "P+R Architekturbüros" von Michael Arendt,
Joachim Boche und Dieter Krüger. Baufirma ist "Wiemer & Trachte".
Am 16. August 1999 hat der erste Jahrgang der NITHH-Stipendiaten sein
Studium aufgenommen. Zehn von ihnen sind bereits jetzt in Hamburg und
nehmen ihre Ausbildung zunächst mit Sprachkursen auf. Der komplette Jahrgang
von insgesamt 30 Studierenden wird dann zum Oktober 1999 seine Studien
am NITHH und der TUHH aufnehmen. Die Studierenden kommen aus insgesamt
18 Ländern und fünf Kontinenten.
Bereits im nächsten Jahr werden 30 weitere Studierende erwartet.
Informationen zum NITHH und zur TUHH
Als "Zugewinn für die Freie und Hansestadt Hamburg" bezeichnet die
Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft und Forschung das
Northern Institute of Technology. Sie ist selbst im Aufsichtsrat des NITHH
vertreten und seit Beginn der Planungen eine Befürworterin der neuen Idee
einer "Public-Private-Partnership" zwischen der TUHH und dem NITHH. Nach
rund zwei Jahren intensiver Planungen und Klärungen wird mit der Grundsteinlegung
nun die Erfolgsgeschichte des NITHH fortgeschrieben. Finanziert wird der
Neubau durch die Körber-Stiftung, die das NITHH maßgeblich fördert.
Ingenieurausbildung "Made in Germany"
Die Internationalisierung der Wirtschaft verlangt exzellent ausgebildete
Ingenieure. Solide technische Kenntnisse allein reichen heute jedoch nicht
mehr aus, um erfolgreich in global tätigen Unternehmen zu arbeiten. Vielmehr
sind Vertrautheit mit Managementaufgaben in einem internationalen Umfeld,
Kenntnisse in Recht und Kultur sowie Fremdsprachen grundlegende Erfolgsfaktoren
für zukünftige Führungskräfte.
Das Northern Institute of Technology (NITHH) setzt hier gemeinsam mit
der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) Maßstäbe für die Ingenieurausbildung
in Deutschland. Es kombiniert ein international ausgerichtetes und fächerübergreifendes
Lehrangebot mit den bewährten, weltweit anerkannten Stärken des Ingenieurstudiums
"Made in Germany" - eine Ausbildung, die gleichermaßen fundierte Grundlagen
und hohen Praxisbezug durch enge Kooperation mit der Wirtschaft garantiert.
Das internationale Umfeld des NITHH bietet dabei einen besonderen Anreiz
für junge, begabte Menschen aus dem In- und Ausland, in Deutschland zu
studieren. Zwischen Unternehmen, Universitäten und Absolventen entsteht
so weltweit ein unverzichtbares, internationales Netzwerk, das den Wissenschafts-
und Wirtschaftsstandort Hamburg und Deutschland stärkt.
Das Studium am NITHH ist äußerst anspruchsvoll und stellt höchste Anforderungen
an die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Studierenden.
Durch eine gründliche Auswahl, auch in persönlichen Gesprächen, stellen
wir sicher, daß unsere Absolventen eine verantwortungsbewußte Elite bilden,
die die Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv gestaltet.
Die Ausbildung zum Global Engineer
Die Absolventen des NITHH sind "Global Engineers": im Ingenieurwesen
bestens ausgebildet sowie in globalen, wirtschaftlichen und kulturellen
Zusammenhängen denkend und handelnd.
Eine der Stärken unseres humboldtschen Bildungsideals, die Lehre von
Methodik und Logik - das Denken lernen - steht im Vordergrund der Ingenieurausbildung
an der TUHH. Nur so wird Wissen erworben, das schnellem technologischen
Wandel standhält. Diese fundierte Ausbildung wird durch Praktika, Projekte
und Forschungsarbeiten praxisnah ergänzt. Fünf Fachrichtungen in den Ingenieurwissenschaften
werden derzeit von der TUHH angeboten: Materialwissenschaften, Mechatronics,
Verfahrenstechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Umwelttechnik.
Das NITHH fordert die Studenten zusätzlich fachlich wie persönlich mit
einem umfassenden Angebot in Wirtschaft, Recht, Politik, Kultur und Sprache.
Hier werden in Fallstudien und Workshops interaktiv diejenigen Fähigkeiten
erlernt, die zukünftige Führungskräfte auszeichnen. Das Studienangebot
in Betriebswirtschaft und Recht konzentriert sich auf vierwöchige Spring
Schools, gelehrt von Professoren anerkannter Business Schools. Seminare,
Wochenendworkshops und Exkursionen bringen den Studenten Kultur und Geschichte
Europas und Deutschlands näher. Ein solch intensives Studium erfordert
umfangreiche fachliche und persönliche Betreuung, die das NITHH durch
Tutorien und Mentorenprogramme gewährleistet.
Das Studium des NITHH ist auf die Anforderungen einer globalen Welt zugeschnitten.
So ist die Unterrichtssprache Englisch, und der Abschluß Master of Science
ist weltweit anerkannt. Das Programm ist besonders für ausländische Studierende
attraktiv: Durch intensiven Sprachunterricht erlernen sie die deutsche
Sprache und werden so gleichermaßen integriert und persönlich an Deutschland
gebunden.
Akademische Abschlüsse und berufsbegleitende Weiterbildung
Das Global Engineering Programm kann sowohl im Rahmen eines zweijährigen
Master Programms als auch in einem sechsmonatigen Kurzprogramm ohne akademischen
Abschluß absolviert werden.
Master-Programm:
Das zweijährige, englischsprachige Master Studium Global Engineering
(Abschluß M.Sc.) setzt im ersten Jahr einen Fokus auf die theoretische
Ausbildung in den Ingenieurwissenschaften. Während des zweiten Studienjahres
absolvieren die Studenten dann ein dreimonatiges Industriepraktikum, arbeiten
an einem dreimonatigen Projekt und fertigen abschließend ihre sechsmonatige
Master Thesis an. Die anspruchsvolle betriebswirtschaftliche und rechtliche
Ausbildung konzentriert sich überwiegend auf zwei vierwöchige Spring Schools.
Die vier Vorlesungen in den Geisteswissenschaften werden ergänzt durch
mehrere Wochenendseminare und Sonntagsvorträge pro Semester sowie Exkursionen.
Ein intensives Sprachprogramm über zwei Jahre ermöglicht den Studenten
den Erwerb des Goethe Zertifikats.
Professional Programs
"Life long Learning" bildet die Grundlage für kontinuierlichen beruflichen
Erfolg und die Fähigkeit, den technologischen Fortschritt zu nutzen. Während
den regulären Arbeitsrythmus begleitende Programme häufig nicht die nötige
Tiefe vermitteln, verlieren Mitarbeiter bei zweijährigen Aufbaustudiengängen
zu leicht den Anschluß an das eigene Unternehmen. Die sechsmonatigen Professional
Programs des NITHH stellen hier eine sinnvolle Alternative dar. In intensiven,
maßgeschneiderten Kurzprogrammen ohne akademischen Abschluß werden Forschungsaktivitäten,
Vorlesungen, Managementtraining und Sprachkurse zu einem intensiven, professionellen
Training zusammengestellt. Die spezifischen Inhalte der Professional Programs
werden gemeinsam mit Unternehmen und Professoren festgelegt und sind auf
die speziellen Bedürfnisse abgestimmt.
Eine erste Bestätigung für die Attraktivität dieses Bildungsproduktes
ist die Zusammenarbeit mit dem größten chinesischen Stahlproduzenten Baosteel.
Vertreter des Unternehmens und des NITHH unterzeichneten eine Absichtserklärung,
in der Baosteel ankündigt, zwei Studierenden im Jahr 2000 ein sechsmonatiges
Professional Program in Hamburg zu finanzieren.
Organisation:
Public-Private Partnership von TUHH und NITHH
Unternehmerisches Denken im Umfeld einer renommierten Universität fördert
die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und kann Impulse weit
über die eigenen Studenten hinaus geben. Zusammen können das gemeinnützige
private NITHH und die staatliche TUHH das einzigartige Global Engineering
Programm anbieten - mit der Erfahrung und dem Renomme der TUHH sowie der
Internationalität und den Industriekontakten des NITHH.
Diese Public-Private-Partnership zwischen NITHH und TUHH zeigt der deutschen
Hochschullandschaft neue Perspektiven auf. Die Studienangebote sind innovative
Vorreiter bei der Reformierung deutscher Bildungsstätten. Sie erhöhen
die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschlands im Ausland und
damit den Anreiz für den internationalen Elitenachwuchs, hier zu studieren.
Auf diese Weise entstehen Netzwerke aus professionellen und persönlichen
Kontakten, von denen auch dieser Wirtschaftsstandort nachhaltig und langfristig
Nutzen ziehen wird.
Auch in der Organisation ist das NITHH richtungsweisend. Die Geschäftsführung
wird von einem Aufsichtsrat mit namhaften Persön-lichkeiten aus Wissenschaft,
Politik und Wirtschaft kontrolliert. Als Beratungsgremium dient der Industrielle
Beirat mit Vertretern der Sponsoren.
Finanzierung
Unternehmergeist, Unabhängigkeit und Flexibilität werden durch die ausschließlich
private Finanzierung des NITHH ermöglicht. Bereits bei der Gründung des
NITHH stand die private Initiative im Vordergrund: Das Gründungskapital
wurde von Professoren, Mitarbeitern und privaten Förderern der TUHH gespendet,
die ZEIT-Stiftung ermöglichte die Anlauffinanzierung und die Körber-Stiftung
stellte die Mittel für den Bau des NITHH-eigenen Kolleggebäudes bereit.
Der laufende Lehrbetrieb am NITHH wird durch Stipendien aus der Wirtschaft
getragen. Zu den Partnern des NITHH gehören Weltkonzerne, aber auch mittelständische
Unternehmen. Diese Partner finanzieren derzeit 30 Studenten pro Jahr mit
einem Stipendium von DM 40.000.-. Ein solches Stipendium beinhaltet das
vollständige Bildungsprogramm, die Unterbringung der Stipendiaten im Kolleggebäude
unmittelbar auf dem Campus sowie Exkursionen.
Starke Partner
Herausragende Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen das
Northern Institute of Technology, wirken bei der Gestaltung des Curriculums
mit und fördern seine Absolventen durch Stipendien.
Neben dem Partner TUHH für die Ingenieurwissenschaften unterstützt die
Unternehmensberatung Roland Berger & Partner die betriebswirtschaftliche
Ausbildung am NITHH. Die Kanzlei Feddersen Laule Ewerwahn Scherzberg Finkelnburg
Clemm gestaltet das Curriculum im Bereich Recht. Für Beratung und Kooperation
beim geisteswissenschaftlichen Teil des Studiums konnte die Stiftung Preußischer
Kulturbesitz gewonnen werden. Die Sprachausbildung wird durch die Hamburger
Sprachschule Interkulturelle Bildung Hamburg (IBH) durchgeführt.
Zu den Sponsoren des NITHH gehören Weltkonzerne sowie mittelständische
Unternehmen. Neben DaimlerChrysler, DaimlerChrysler Aerospace Airbus,
Siemens, ThyssenKrupp Industrie, Körber und der Dogmoch Group of Companies
fördern auch Flughafen Hamburg, Hako, HHLAG, HEW, Laurens Spethmann und
die Vereins- und Westbank Studenten mit Stipendien.
Weitere Informationen:
Northern Institute of Technology,
Tel.: (040) 42878-3787,
Fax:-2487
Pressestelle TUHH,
Tel.: (040) 42878-3330,
Fax -2040,
TUHH - Public Relations Office
Ingrid Holst
E-Mail: pressestelle@tuhh.de