03.06.2002
Biokatalyse - Verküpfung von Biotechnologie und Umweltschutz
Technische Mikrobiologie der TUHH ist auf der "Woche der Umwelt" in Berlin vertreten
Im Rahmen der Woche der Umwelt präsentiert sich die Technische Mikrobiologie der TUHH am 3. und 4. Juni 2002 während der Ausstellung im Park des Schlosses Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten als eine von zwölf ausgewählten deutschen Hochschulen. Als Ausrichter des Fachforums "Innovative und umweltfreundliche Produktionsverfahren und Produkte", ist sie selbst mit dem Beitrag "Biokatalyse - Nachhaltige Produktion neu gestalten" vertreten.
"Menschen (können) auf Dauer nur dann in Frieden, Sicherheit und frei von Armut leben (...), wenn Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen", betonte Bundespräsident Johannes Rau in seiner Rede anlässlich der letztjährigen Verleihung des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein Beispiel für eine solche enge und am Leitbild des Bundespräsidenten orientierte Zusammenarbeit ist der "Verbund Biokatalyse", in dem neuartige Verfahren und Produkte im Sinne eines produkt- bzw. produktionsorientierten Umweltschutzes entwickelt werden. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Einsatz von Enzymen, sogenannte Biokatalysatoren, die in allen biologischen Systemen vorkommen und für das Funktionieren von Lebensprozessen verantwortlich sind.
"Biokatalyse gehört zu den umweltgerechtesten, anwendungsnahen und zugleich modernsten Forschungsgebieten überhaupt. Wir integrieren natürlich vorkommende Prozesse in technische Produktionen. Dadurch kann in vielen Bereichen die Verwendung aggressiver chemischer Stoffe vollständig vermieden werden. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert wird und zugleich Anerkennung durch den Bundespräsidenten erhält", so Garabed Antranikian, Professor der Technischen Mikrobiologie der TUHH.
Der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt initiierte "Verbund Biokatalyse" vereinigt unterschiedliche Projekte mehrerer Kooperationspartner mit dem gemein-samen Anspruch einer ökologischen und ökonomischen Zusammenarbeit. Ein interessantes Beispiel stellt dabei die "Biotechnologische Verwertung von Abfallfedern" der Technischen Mikrobiologie der TUHH dar. Dessen Ziel ist es, aus einem Abfallprodukt, dessen Entsorgung problematisch und kostenintensiv ist, durch den Einsatz von Biokatalysatoren die Belastungen für die Umwelt zu minimieren und die stoffliche Wiederverwertung zu erreichen durch Gewinnung von Aminosäuren und Peptiden. Damit kann der Abbau von Federn in ein wirtschaftliches Verfahren überführt werden.
Nähere Informationen unter: http://www.wochederumwelt.de/
Der Bereich Technische Mikrobiologie veranstaltet mit der TuTech vom 28. - 31 Juli den Internationalen Kongress "biocat 2002". Nähere Informationen unter www.biocatalysis.de
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Ingrid Holst
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