07.07.2023
Autonome Unterwasserroboter, Energieeinsparung in der chemischen Industrie, neuronale Netzwerke in medizinischen Bildgebungsverfahren: Mit den Wissenschaftspreisen der Gisela und Erwin Sick Stiftung in Höhe von insgesamt 10.000 Euro werden innovative Lösungen im Bereich Arbeitssicherheit und Umweltschutz gewürdigt. Dieses Jahr konnten Daniel Dücker, Alina Dobschall und Vivienne Schwabe mit ihren Abschlussarbeiten an der Technischen Universität überzeugen. Die Stiftung ehrt bereits zum neunten Mal hervorragende Nachwuchswissenschaftler∗innen der TU Hamburg.
Preisträger Dr. Daniel Dücker (6.000 Euro)
Autonome Unterwasserfahrzeuge eignen sich vor allem für die Erkundung und Überwachung von engen Räumen in Hafengebieten oder in Industrietanks. Sie müssen im Gegensatz zu Fahrzeugen in der Luft und am Boden alle Berechnungen an Bord durchführen, da unter Wasser keine leistungsfähigen Kommunikationsverbindungen verfügbar sind. In seiner nun ausgezeichneten Dissertation hat sich Daniel Dücker mit rechnerisch effizienten Lösungen für die Führung, Navigation und Regelung agiler Unterwasserroboter auseinandergesetzt. Daniel Dücker war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mechanik und Meerestechnik an der TU Hamburg, bevor er im Januar 2023 an die TU München wechselte.
Preisträgerin Alina Dobschall (3.000 Euro)
Die Rektifikation ist ein Verfahren zur thermischen Trennung von Stoffgemischen, das in der chemischen Industrie sehr häufig angewendet wird. Das Verfahren ist extrem energieaufwendig und damit für deutlich über 50 Prozent der Betriebskosten in der chemischen Industrie verantwortlich. In ihrer Masterarbeit hat sich Alina Dobschall damit beschäftigt, wie der Energiebedarf durch eine Reduzierung der Druckverluste sowie einer Erhöhung der Trennleistung gesenkt werden kann. Seit ihrem erfolgreichen Masterabschluss arbeitet Alina Dobschall als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Systemverfahrenstechnik an der TU Hamburg und setzt damit ihre Forschung im Bereich strukturierte Packungen fort.
Preisträgerin Vivienne Schwabe (1.000 Euro)
Die Magnetpartikelbildgebung ist ein tomographisches Bildgebungs-
verfahren. Dieses untersuchte Vivienne Schwabe in ihrer Bachelorarbeit auf die Möglichkeit zur Nachbearbeitung von rekonstruierten Bilddaten mittels neuronaler Netzwerke. Schwabe konnte zeigen, dass die Kombination aus Regularisierungsstärke und neuronalem Netzwerk gut geeignet ist, um ein Rauschen auf den synthetischen Bilddaten zu verringern und Strukturelemente zu erhalten. Vivienne Schwabe schließt an ihren Bachelor im Fach Informatik-Ingenieurwesen nun noch einen Master an der TU Hamburg im selben Fach an.
Der Wissenschaftspreis der Gisela und Erwin Sick Stiftung
Zur Förderung der Ingenieur- und Naturwissenschaften vergibt die Gisela und Erwin Sick Stiftung der TU Hamburg einen Förderpreis für herausragende Arbeiten zum Thema „Technisch-wissenschaftlicher Fortschritt zum Vorteil von Mensch und Gesellschaft“. Bei der Vergabe der Wissenschaftspreise wird sowohl auf grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf die technische Praxisrelevanz Wert gelegt. In den Arbeiten soll die Bedeutung von innovativer Technologie, insbesondere von Messmethoden, Sensoren oder Messtechniksystemen, für einen nachhaltigen Vorteil für Mensch und Gesellschaft erkennbar sein. https://www.tuhh.de/tuhh/ … s/sick-wissenschaftspreis
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung wurde im Jahr 2002 von Gisela Sick, der Witwe von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG, ins Leben gerufen. Seitdem widmet sich die Stifterin einer umfassenden Bildung von jungen Menschen, die weit über die Vermittlung von Fachwissen hinausgeht. In Anerkennung des Lebenswerkes ihres verstorbenen Mannes richtet Gisela Sick bei ihren Stiftungsaktivitäten einen besonderen Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften und Technik. An der TU Hamburg engagiert sich die Stiftung bereits langjährig insbesondere durch die Auslobung von Wissenschaftspreisen und der Förderung von zahlreichen Deutschlandstipendien. Seit Dezember 2019 leitet Renate Sick-Glaser, die Tochter der Unternehmerfamilie, als Vorsitzende des Stiftungsrates die Gisela und Erwin Sick Stiftung. www.sick-stiftung.org/ges/
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