Wegweisend für die Gesellschaft

Studierende der TU Hamburg erhalten Wissenschaftspreise

30.06.2022

Die Preisträger∗innen (v.l.n.r.): Dr. Maximilian Stark, Dr. Jens Johannsen, Jana Langholz und Bartosz Tegowski.
Die Preisträger*innen (v.l.n.r.): Dr. Maximilian Stark, Dr. Jens Johannsen, Jana Langholz und Bartosz Tegowski. Foto: Christian Bittcher

Nachhaltig und innovativ: Jana Langholz, Bartosz Tegowski, Dr. Jens Johannsen und Dr. Maximilian Stark sind die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger der Wissenschaftspreise der Gisela und Erwin Sick Stiftung in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. Die Gisela und Erwin Sick Stiftung ehrt damit bereits zum achten Mal hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Technischen Universität Hamburg. Gewürdigt wird dabei besonders die Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich der Arbeitssicherheit und dem Umweltschutz in der Industrie und Logistik.

Die Preisträger der Wissenschaftspreise der Gisela und Erwin Sick Stiftung:

Jana Langholz (Preisgeld 1.000 Euro)
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit forschte die TU-Studentin an einem innovativen Tumorimplantat, mit dem Tumore kontinuierlich überwacht werden können. Ziel der Arbeit ist es, die Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessern indem mithilfe des Implantats die Medikation während des Therapieverlaufs optimal eingestellt werden kann. Über mathematische Modelle, Experimente und Simulationen erarbeitete Jana Langholz eine optimale Energieversorgung für das Implantat, unabhängig davon, wo dieses im Körper platziert ist und wie sich das darum liegende Gewebe verändert. 

Bartosz Tegowski (Preisgeld 3.000 Euro) 
Von der Vermessung der Erde, über Wettervorhersagen bis hin zu Bewegungsmeldern: Drahtlose Hochfrequenz-Positionierungs- und Radarsysteme stecken in einer Vielzahl von Anwendungen. Essentiell für diese Systeme ist die Antenne. Über sie werden elektromagnetische Wellen gesendet und empfangen. Will man beispielsweise die Entfernung der elektromagnetischen Welle zwischen der Sende- und Empfangsantenne messen, muss der Ursprung der elektromagnetischen Welle bestimmt werden, das sogenannte Antennen-Phasenzentrum. Genau damit befasste sich der TU-Student in seiner Masterarbeit. Mithilfe eines Detektors konnte Tegowski das Phasenzentrum im Milli-Grad-Bereich ermitteln und eine exzellente Auflösung erzielen, ohne auf die zu untersuchende Antenne zugreifen zu müssen.  

Die Gisela und Erwin Sick Stiftung ehrt bereits zum achten Mal hervorragende Nachwuchswissenschaftler∗innen der TU Hamburg.
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung ehrt bereits zum achten Mal hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen der TU Hamburg. Foto: Christian Bittcher

Dr. Maximilian Stark (Preisgeld 3.000 Euro) 
Die Basis für die digitale Kommunikation bilden leistungsfähige Mobilfunksysteme wie LTE, 5G oder WLAN. Damit diese künftig noch leistungsfähiger und ressourcenschonender arbeiten als bisher, forschte Maximilian Stark in seiner Doktorarbeit an effizienten, selbstlernenden Kommunikationssystemen. In seiner Arbeit verband Stark dafür Ansätze der Informationstheorie, künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen sowie klassischer Signalverarbeitung. Fokus des TU-Doktoranden lag unter anderem auf einer zuverlässigen Übertragung von Information, indem er das Sender- und Empfänger-System ganzheitlich optimierte. 

Dr. Jens Johannsen (Preisgeld 3.000 Euro) 
Bei der Herstellung von Roh- oder Wirkstoffen bedient sich die Industrie hauptsächlich  chemischer Synthese. Dafür werden allerdings häufig Giftstoffe oder auch harte Reaktionen benötigt. Abhilfe versprechen enzymbasierte Synthesewege. Damit diese nachhaltigen Herstellungsprozesse allerdings flächendeckend Einsatz in der Industrie finden, müssen diese bereits in einem frühen Forschungsstadium vom Labor- in einen Industriemaßstab übersetzt werden. Dabei sollen Methoden der computergestützten Prozessentwicklung für die mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung helfen. Johannsen  hat diese in seiner Doktorarbeit angewandt und damit  die Produktion von Spezialchemikalien auf Enzymbasis erfolgreich optimiert. 

Der Sick Wissenschaftspreis 
Zur Förderung der Ingenieur- und Naturwissenschaften vergibt die Gisela und Erwin Sick Stiftung der TU Hamburg einen Förderpreis für herausragende Arbeiten zum Thema „Technisch-wissenschaftlicher Fortschritt zum Vorteil von Mensch und Gesellschaft“. Bei der Vergabe der Wissenschaftspreise wird sowohl auf grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf die technische Praxisrelevanz Wert gelegt. In den Arbeiten soll die Bedeutung von innovativer Technologie, insbesondere von Messmethoden, Sensoren oder Messtechniksystemen, für einen nachhaltigen Vorteil für Mensch und Gesellschaft erkennbar sein. www.tuhh.de/tuhh/tu-hambu … k-wissenschaftspreis.html 

Die Gisela und Erwin Sick Stiftung
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung wurde 2002 von Gisela Sick, der Witwe von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG, ins Leben gerufen. Das Förderspektrum der Stiftung mit Sitz in Freiburg umfasst die Bereiche Jugend und Erziehung, Bildung, Berufsbildung sowie Wissenschaft und Forschung. In Anerkennung des Lebenswerks von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, ein Erfinder und Pionier auf dem Gebiet der Opto-Elektronik, legt die Stiftung einen besonderen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik mit dem Ziel, einen Beitrag zur Sicherung des Technologie- und Zukunftsstandortes Deutschland zu leisten. Zur Förderung des Wissenschaftsnachwuchses vergibt die Stiftung Wissenschafts- und Förderpreise sowie Deutschlandstipendien an Universitäten und Hochschulen. Seit Dezember 2019 leitet Renate Sick-Glaser, die Tochter der Unternehmerfamilie, als Vorsitzende des Stiftungsrates die Gisela und Erwin Sick Stiftung. www.sick-stiftung.org/ges/ 


TUHH - Pressestelle
Franziska Trede
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