25.01.2022
Gerko Wende ist neuer Professor für die „Digitalisierung effizienter Reparatur- und Wartungsprozesse“ am Institut für Flugzeug-Produktionstechnik der Technischen Universität Hamburg. Die Berufung erfolgt nach dem Jülicher Modell. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Berufung zwischen einer Hochschule und einer außeruniversitären Forschungseinrichtung, die mit einer Leitungsfunktion verbunden ist. Im Zuge dessen hat der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Gerko Wende zum neuen Direktor des Instituts für Instandhaltung und Modifikation ernannt. Das Institut wurde 2017 am Standort Hamburg-Finkenwerder gegründet und konzentriert seine Forschung darauf, Instandhaltungsprozesse und -technologien über den gesamten Lebenszyklus von Flugzeugen zu digitalisieren. Für die TU Hamburg wird Professor Wende dieses Thema gemeinsam mit dem TU-Institutsleiter Professor Thorsten Schüppstuhl künftig in der Forschung und Lehre vertreten. Beheimatet ist das Institut im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Hamburg (ZAL). Das DLR hat hier die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Vielzahl von Industrie- und Forschungspartnern aus dem Luftfahrtbereich im selben Gebäude gemeinschaftlich zu arbeiten. Die gemeinsame Berufung ist Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen DLR und TU Hamburg.
Mensch und Technik zusammenführen
Zukünftig soll der Betrieb von Flugzeugen bereits beim Design und der Produktion mitgedacht werden. Unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus entwickelt das Institut digitalisierte Instandhaltungsprozesse und -technologien, um die spätere passgenaue und kosteneffiziente Wartung zu revolutionieren. Die Region Hamburg bietet hierfür ein einzigartiges industrielles Umfeld, wo sowohl produzierende als auch betreibende Luftfahrtunternehmen wie Airbus oder Lufthansa Technik sowie zahlreiche Zulieferer und Start-ups ansässig sind. Durch eine enge Zusammenarbeit soll die Forschung anwendungsnah ausgerichtet werden.
„Instandhaltungsprozesse laufen nicht in einer Serien- oder Linienführung ab. Vielmehr ist es ein vorwiegend manueller Prozess, bei dem auch weiterhin die Kompetenz und Fähigkeiten von Servicemitarbeitenden gefragt ist. Viele Menschen sind dabei eingebunden und werden auch zukünftig nicht ersetzbar sein“, betont Gerko Wende. „Die Herausforderung besteht dabei also darin, die Menschen bei der Arbeit optimal zu unterstützen und geeignete Technologien zu finden, die ihre manuellen Tätigkeiten in ein effizientes Datenabbild überführen.“
Gerko Wende war zuletzt bei Lufthansa Technik im Geschäftsbereich Aircraft Component Services im Innovations- und Technologiemanagement tätig. Er ist der Luftfahrtforschung seit vielen Jahren als Segelflieger, Kunstflieger und auch als ehrenamtlicher Fluglehrer für Privatpiloten sehr verbunden. Dabei bleibt ihm der enge Austausch mit den Studierenden in der Interessengemeinschaft Deutscher Akademischer Fliegergruppen weiterhin sehr wichtig.
Text: Jana Hoidis, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), jana.hoidis@dlr.de
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