Hamburg bekommt zwei neue Graduiertenkollegs

Mehrere Millionen Euro Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft

08.11.2021

Bei dem Graduiertenkolleg handelt es sich um eine Kooperation zwischen HafenCity Universität Hamburg (HCU; federführend), Universität Hamburg (UHH) und Technischer Universität Hamburg (TU Hamburg). Credit: TU Hamburg
Bei dem Graduiertenkolleg handelt es sich um eine Kooperation zwischen HafenCity Universität Hamburg (HCU; federführend), Universität Hamburg (UHH) und Technischer Universität Hamburg (TU Hamburg). Credit: TU Hamburg

Hamburg hat Förderzuschläge der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zwei neue Graduiertenkollegs an der HafenCity Universität Hamburg und der Universität Hamburg erhalten, im Verbund mit der Technischen Universität Hamburg. Die insgesamt 14 neuen Graduiertenkollegs (GRK) werden ab Frühjahr 2022 zunächst viereinhalb Jahre mit insgesamt rund 76 Millionen Euro gefördert. Die Hamburger GRK befassen sich mit Stadtplanungen der Zukunft sowie Emotionalem Lernen und Gedächtnis.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Ich gratuliere allen beteiligten Hochschulen und Forschenden sehr herzlich zu diesem grandiosen Erfolg. Die Bewilligung der beiden Graduiertenkollegs ist erneut eine Bestätigung der erfolgreichen wissenschaftlichen Kooperation unserer Hochschulen. Diese interdisziplinär ausgerichteten und immer auch internationalen Kooperationen sehen wir als Erfolgsgarant für exzellente Verbundforschung. Das gemeinsam mit der Technischen Universität Hamburg und der Universität Hamburg geplante Projekt der HafenCity Universität zeigt erneut, wie fruchtbar und vielseitig die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Stadtplanung ist. Im Rahmen des Graduiertenkollegs an der Universität Hamburg bin ich zudem auf viele wichtige Erkenntnisse im Bereich der emotionalen Lern- und Gedächtnisprozesse gespannt. Ich freue mich sehr darüber, dass die Exzellenzuniversität nicht zuletzt auch durch ihre großartige technische Ausstattung für die Durchführung der geplanten Forschungsprojekte überzeugen konnte. Ich bin mir sicher: Die vielen hochqualifizierten Wissenschaftler:innen in Hamburgs neuen Graduiertenkollegs werden gute Vorbilder sein.“

Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident HafenCity Universität Hamburg: „Das ist heute ein besonderer Tag und eine außergewöhnliche Leistung für die HCU: Wir freuen uns über den positiven Bescheid für das DFG-Graduiertenkolleg. Prof. Dr. Monika Grubbauer und Vizepräsidentin Prof. Dr.-Ing. Annette Bögle haben die Initiative ergriffen und gemeinsam mit den übrigen Antragstellenden das DFG-Graduiertenkolleg als Zentrum für urbane Fragestellungen angelehnt an die Forschungsschwerpunkte der HCU Klima und Digitalisierung entwickelt. Ich bin sicher, dass wir mit dem Graduiertenkolleg interdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau betreiben und voranbringen können und gratuliere den Antragstellenden herzlich. Diesen Weg gehen wir im Verbund gemeinsam mit der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg über die kommenden Jahre. Dies ist auch für die noch junge HCU ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen unserer Etablierung in der Scientific Community. Der Dank gilt allen Beteiligten, die den Erfolg ermöglicht haben.“

Prof. Dr. Monika Grubbauer, Sprecherin Graduiertenkolleg HafenCity Universität Hamburg: „Zukünftige Herausforderungen verlangen Wandel und die Berücksichtigung globaler Abhängigkeiten. Gleichzeitig fordert die Gegenwart, die bestehende gebaute Stadt in den Blick zu nehmen und deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Vor dem Hintergrund dieser Spannungsfelder wird das Graduiertenkolleg die Handlungsspielräume professioneller Praxis im interdisziplinären Austausch zwischen reflexionsorientierter und lösungsorientierter Forschung untersuchen und hierbei sowohl konzeptionell als auch methodisch neue Wege beschreiten.“

Hintergrund

HafenCity Universität - Graduiertenkolleg „Urban future-making: Professional agency across time and scale“

Städtewachstum, Klimawandel, Ressourcenausbeutung und zurzeit die Corona-Pandemie sind drängende globale Probleme und werfen ungelöste Fragestellungen auf: Städte und urbane Zentren sind dabei die Orte, an denen die Zukunft gestaltet wird und Problemlösungen initiiert werden. Das Graduiertenkolleg befasst sich mit auf die gebaute Umwelt ausgerichteten zukunftsorientierten Strategien und Interventionen des „urban future-making“. Die Aktivitäten des Graduiertenkollegs fokussieren die Bereiche Mobilität, Energieversorgung und Materialeinsatz, in denen die Dringlichkeit umfassender Veränderungen besonders sichtbar ist. Die zentrale Frage ist, wie verantwortliches Handeln und die zukünftige Gestaltung der städtischen Umwelt unter aktuellen Bedingungen, Krisen und Unsicherheiten möglich ist. Das Vorhaben bringt Forschende aus den Sozialwissenschaften und aus bau- und planungsbezogenen Wissenschaften zusammen und ermöglicht interdisziplinäre Wissensproduktion für die Zukunft von Städten.

Bei dem Graduiertenkolleg handelt es sich um eine Kooperation zwischen HafenCity Universität Hamburg (HCU; federführend), Universität Hamburg (UHH) und Technischer Universität Hamburg (TU Hamburg).

Beteiligt sind dabei an der HCU Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Stadtplanung und Bauingenieurwesen, an der UHH aus Soziologie und Politikwissenschaften sowie an der TU Hamburg aus dem Bereich Verkehrsplanung.

Universität Hamburg - Graduiertenkolleg „Emotionales Lernen und Gedächtnis“

Emotionen üben einen maßgeblichen Einfluss auf Lern- und Gedächtnisprozesse aus. Dieser Einfluss ist einerseits adaptiv, kann andererseits jedoch zu verschiedenen psychischen Störungen beitragen. Die genauen Mechanismen, die emotionalen Lern- und Gedächtnisprozessen zu Grunde liegen, sind bisher nicht vollständig geklärt und die Übertragung der grundlagenwissenschaftlichen Befunde in die klinische Anwendung ist bisher unbefriedigend. Die primären Zielstellungen dieses interdisziplinären Graduiertenkollegs – an dem Vertreter:innen der Kognitiven und Klinischen Psychologie, der Neurowissenschaften und der Psychiatrie mitwirken – sind daher, die psychologischen und neuronalen Mechanismen, die emotionalen Lern- und Gedächtnisprozessen zugrunde liegen, zu erhellen und eine neue Generation von Wissenschaftler:innen auszubilden, die für die Forschung an der Schnittstelle von Grundlagenforschung zum emotionalen Lernen und Gedächtnis und deren klinischer Anwendung ideal qualifiziert sind.

Die Doktorand:innen im Graduiertenkolleg werden an interdisziplinären Forschungsprojekten arbeiten, in denen ein breites Methodenspektrum zum Einsatz kommt und die sich drei eng verknüpften Forschungsbereichen zuordnen lassen.

Der erste Bereich untersucht emotionale Lernprozesse, mit einem Fokus auf klassische Furchtkonditionierung und Furchtgedächtnis. Der zweite Bereich erforscht Emotions- und Stresseinflüsse auf episodische Gedächtnisprozesse. Der dritte Bereich betrachtet emotionale Lern- und Gedächtnisprozesse in (sub-)klinischen Populationen und setzt diese zu klinischen Symptomen und Behandlungserfolgen in Beziehung. Das Qualifizierungsprogramm dieses stark international ausgerichteten Graduiertenkollegs kombiniert Supervision, Mentoring und Qualifizierungsmaßnahmen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Doktorand:innen zugeschnitten sind, mit einer Netzwerkbildung zwischen den Kollegsmitgliedern, einer state-of-the-art Ausbildung im Bereich Emotionales Lernen und Gedächtnis sowie einem Training in zentralen Untersuchungs- und Analysemethoden, wobei die interdisziplinäre Zusammensetzung des Graduiertenkollegs genutzt wird, um eine einzigartige Umgebung für die Qualifikation an der Schnittstelle von Grundlagenwissenschaft und klinischer Anwendung zu schaffen.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die zentrale Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Sie dient der Wissenschaft in all ihren Zweigen durch die Förderung von Forschungsprojekten an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Die DFG fördert wissenschaftliche Exzellenz und Qualität durch die Auswahl der besten Projekte im Wettbewerb und setzt Impulse für die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt dem wissenschaftlichen Nachwuchs und der Chancengleichheit für Wissenschaftler:innen. Ferner berät sie Parlamente und Behörden in wissenschaftlichen Fragen. Organisatorisch ist die DFG ein privatrechtlicher Verein. Ihre Mitglieder sind deutsche Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Verbände und die Akademien der Wissenschaften. Für die Erfüllung ihrer Aufgaben stehen der DFG jährlich derzeit 3,3 Milliarden Euro zur Verfügung, die sie überwiegend von Bund (69 Prozent) und Ländern (30 Prozent), aber auch aus EU-Mitteln und privaten Zuwendungen erhält.

Graduiertenkollegs

Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die von der DFG für maximal neun Jahre gefördert werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorand:innen im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Eine interdisziplinäre Ausrichtung der Graduiertenkollegs ist erwünscht. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt Wissenschaft intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen.

Rückfragen der Medien
Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
Jon Mendrala, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2322
E-Mail: jon.mendrala@bwfgb.hamburg.de
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Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0228 885-2109
E-Mail: presse@dfg.de

Text: Jon Mendrala, Pressesprecher BWFGB


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