22.01.2021
Internet-Software unangreifbar zu machen ist eine wichtige Aufgabe: Fast die Hälfte aller Nutzer bekam bereits die Auswirkungen von Schadprogrammen auf ihren Smartphones oder Computern zu spüren. Dabei werden häufig ungefragt persönliche Daten weitergegeben. Genau das möchte Prof. Riccardo Scandariato mit seiner Forschung am neu gegründeten Institute of Software Security der TU Hamburg künftig verhindern. „Meine Aufgabe ist es, Software-Engineering-Methoden zu definieren, die Entwicklern helfen, sicherere und datenschutzfreundlichere Anwendungen zu erstellen“, sagt der neue TU-Professor. Der gebürtige Italiener wechselte zum Oktober 2020 von der Universität Göteborg an die TU Hamburg.
Einfach, aber sicher
Gefragt nach seiner persönlichen Motivation sieht Scandariato Cybersecurity und den Schutz der Privatsphäre als eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe an, für die er sich einsetzen möchte. Verständlichkeit ist ein wichtiges Kriterium für seine Arbeit, bei der er sich auf das Design von sicheren Anwendungen, wie verteilte Systeme, Internet-of Things-Apps (IoT) oder Automotive-Software konzentriert. Der Software-Spezialist steckt bereits mitten in seinem ersten Forschungsprojekt. Es heißt AssureMOSS (Assurance and certification in secure Multiparty Open Software and Services). “Die Mission unseres Projekts ist es, leichtgewichtige und skalierbare Techniken zu liefern, die effektiv zur Überprüfung der Sicherheit komplexer Softwareentwicklungsprojekte eingesetzt werden können.“
Kooperationen schaffen
Neben akademischer Exzellenz ist es Scandariatos Bestreben, ein reichhaltiges Netzwerk an Kooperationen mit der deutschen Industrie aufzubauen, insbesondere in der Hamburger Region. Der Informatiker sagt: „Mein Ziel ist es, mich immer wieder von den Problemen der Praxis inspirieren zu lassen und gleichzeitig innovative und praxisnahe Lösungen anbieten zu können. Meiner Erfahrung nach macht diese Art der kollaborativen Forschung auch sehr viel Spaß.“ Dafür möchte er auch seine Studierenden begeistern. In der Industrie gebe es einen generellen Mangel an qualifizierten Sicherheitsexperten, so Scandariato. Deshalb hofft er, dass die TU-Studierenden einen Anreiz bekommen, hier ihre berufliche Laufbahn zu starten. „Ich hoffe auch, dass ich einige von ihnen zu einer Forscherkarriere inspirieren kann, und bin sehr froh, dass bereits vier Doktoranden mein Team verstärken.“
Scandariatio ist mit einer Deutschen verheiratet, deshalb zog es ihn nach seinem Informatik-Studium am Politecnico di Torino, der belgischen KU Leuven und Uni Göteborg schließlich an die Elbe. Hamburg lernte er bei einigen Besuchen bereits kennen und schätzen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit der Familie, den beiden Söhnen und seinem Hobby, dem Fotografieren.
TUHH - Pressestelle
Elke Schulze
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