Soforthilfe für Madrids Krankenhäuser: Im FabLab produziert TUHH-Studentin Protective-Face-Shields zum Schutz vor dem Corona-Virus

02.04.2020

TU-Studentin Victoria Bueschler produziert Face-Shields für Madrids Krankenhäuser.
TU-Studentin Victoria Bueschler produziert Face-Shields für Madrids Krankenhäuser. Foto: privat.

„Wir haben aktuell mehr denn je die Verpflichtung, uns für die Gesellschaft einzusetzen, in der wir leben“, davon ist Victoria Bueschler, Studentin der Technischen Universität Hamburg (TUHH) überzeugt. Deshalb folgt die studentische Hilfskraft des FabLabs an der TUHH dem Aufruf der Europäischen Kommission zur Produktion von medizinischen Hilfsmitteln. An der TUHH erstellt sie nun gemeinsam mit der Studierendenwerkstatt mit Hilfe von 3D-Druckern Gesichtsschutzvisiere, sogenannte Protective-Face-Shields, die in Krankenhäusern von medizinischem Personal dringend benötigt werden.

Mit mehr als 85.000 bestätigten Covid-19-Fällen gehört Spanien nach Italien zu einem der am stärksten betroffenen Länder in Europa. Die Nachfrage an medizinischen Hilfsmitteln, wie Schutzmasken, Handschuhen und Atemmasken steigt dabei täglich. Allein in Spaniens Hauptstadt Madrid werden aktuell bis zu 9.000 Protective-Face-Shields für Krankenhäuser benötigt und genau hier setzt die Hilfe der TU Hamburg ein. Unter Koordination der Precious Plastic AG an der TUHH werden bis zu 200 Gesichtsschutzmasken produziert, die anschließend in einer von Airbus organisierten Hilfsaktion nach Spanien geflogen werden.

3D-Drucker im Einsatz gegen das Corona-Virus.
3D-Drucker im Einsatz gegen das Corona-Virus. Foto: privat.

„Mir war sofort klar, dass ich mich an der Soforthilfe beteiligen möchte“, sagt Victoria Bueschler. Täglich fertig die Master-Studentin der Bioverfahrenstechnik 15 der dringend benötigten Masken an. „Ich glaube, dass jeder Beitrag zählt, auch wenn wir im Vergleich zu großen Firmen nur eine kleine Stückzahl produzieren können“, so die Studentin weiter. Für die Erstellung eines Face-Shields braucht ein 3D-Drucker circa zwei Stunden Zeit. Dabei wird ein 3D-Modell über eine Software in ein Schichtmodell umgewandelt, das in Form einer Code-Datei an den Drucker übermittelt wird. Dieser schmilzt anschließend den Kunststoff PLA ein, der Schicht für Schicht aufgetragen wird bis das Face-Shield fertig ist. Um die Wahrscheinlichkeit für eine Kontamination der Masken auf ein Minimum zu reduzieren, trägt Victoria Bueschler während der Produktion Mundschutz und Handschuhe. Darüber hinaus reinigt sie die Druckplattformen mit desinfizierendem Isopropanol. „Mit meiner Arbeit kann ich einen Beitrag leisten andere vor dem Corona-Virus zu schützen. Es ist toll zu sehen, wie viele kleine Projekte entstehen und sich vernetzen. Nur gemeinsam können wir größere Hilfsaktionen umsetzen und uns gegenseitig unterstützen“, freut sich die TU-Studentin.


Aufruf der Europäischen Kommission
Auf Bitte der Europäischen Kommission haben sich das Europäische Komitee für Normung (CEN) und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) in Zusammenarbeit mit allen ihren Mitgliedern bereit erklärt, eine Reihe von europäischen Normen für bestimmte medizinische Geräte und persönliche Schutzausrüstungen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahme wird sowohl Unternehmen aus der EU als auch aus Drittländern, die diese Artikel herstellen wollen, dabei helfen, die Produktion schnell zu starten und Produkte leichter auf dem Binnenmarkt zu platzieren und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Die Normen stehen auf den Websites der CEN-Mitglieder zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Weitere Informationen unter https://ec.europa.eu/germ … ische-normen-kostenlos_de


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