26.06.2019
In einem Pilotprojekt werden die ECIU-Universitäten, unter ihnen die TUHH, zu Vorreitern für eine neue Form der Ausbildung auf europäischer Ebene sein. Das auf drei Jahre angelegte Projekt basiert auf neuen Modulen („Micro-Courses“), aus denen Qualifikationen nach individuellem Bedarf und Interesse zusammengesetzt werden, statt unmittelbar auf festgelegte Studienabschlüsse zu setzen.
Die ECIU-Universität steht Studierenden, Forscherinnen und Forschern, der Gesellschaft und der Industrie über die nationalen Grenzen hinweg offen. Die ECIU-Universität wird eine bedarfsorientierte, interdisziplinäre und flexible Ausbildung bieten, die auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Studierenden zugeschnitten ist. Darüber hinaus konzentrieren sich die Herausforderungen auf das UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung für Städte und Gemeinden. Dies bedeutet, dass die Lernenden an der ECIU-Universität die Möglichkeit haben, echte und wichtige Probleme in der Gesellschaft anzugehen und zur Gestaltung einer besseren Welt beizutragen.
„Die Europäische Universität ist ein Meilenstein in der europäischen Universitätsgeschichte. Die TUHH unterstützt den europäischen Bildungsgedanken und macht sich stark für ein interdisziplinäres, neues Universitätsmodell“, sagt Ed Brinksma, Präsident der Technischen Universität Hamburg (TUHH). „Wir werden die Vernetzung von europäischen Universitäten vorantreiben, alternative Bildungsformate entwickeln (z.B. Micro-Courses) und diese neuen didaktischen Formate erproben und evaluieren. Die TUHH im Verbund mit der ECIU ist auf einem neuen Weg zum Aufbau einer gemeinsamen europäischen Universität.“
Renommierte EU-Unterstützung
Das EU-Programm „Europäische Universität“ ist Teil des EU-Erasmus-Programms. Auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron kündigte die Europäische Kommission im vergangenen Jahr einen Aufruf über 60 Millionen Euro (maximal 5 Millionen Euro pro Projekt für 3 Jahre) für Universitätsallianzen an, um ihre Zusammenarbeit zu stärken. Die Allianzen sollen auf ein europäisches Curriculum mit innovativer Pädagogik, strukturierter Mobilität und einem europäischen Campus hinarbeiten.
Am 26. Juni gab die Kommission die ECIU-Universität als einen von 17 erfolgreichen Bewerbern bekannt. Das Programm wurde aufgestockt auf 85 Mio EUR Umfang.
Universitäten für die Zukunft
Mit der Entwicklung dieses neuen Bildungsmodells reagiert die ECIU-Universität auf die dringenden gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich die Welt gegenübersieht.
„Diese Herausforderungen können wir nur gemeinsam mit unseren talentiertesten Studierenden, unseren besten Forscherinnen und Forschern, Expertinnen und Experten aus der Gesellschaft lösen“, sagt ECIU-Präsident Victor van der Chijs (Universität Twente).
"Diese EU-Finanzhilfe bestätigt, dass unser Konsortium führend in der Innovation von Lehren und Lernen ist und die richtigen Schritte unternimmt, um das Verhältnis der Universitäten zur Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen neu zu erfinden."
Bahnbrechendes pädagogisches Modell
Die ECIU-Universität wird eine europäische Plattform schaffen, auf der Studierende, Forscherinnen und Forscher, Gesellschaft und Industrie zusammenarbeiten können, um innovative Lösungen für echte Herausforderungen zu finden. Es wird die Flexibilität der Bildung verbessern, indem den Lernenden "Mikro-Kredite" für einzelne Kurse gewährt werden, die sie in einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Kompetenzpass sammeln können, anstatt ein festes "One-Size-Fits-All" -Diplom anzubieten.
Diese erhöhte Flexibilität wird lebenslang Lernenden ermöglichen, leichter auf Bildung zuzugreifen. Die ECIU-Universität wird eng mit der Gesellschaft zusammenarbeiten, Pop-up-Labors einrichten, um innovative Lehr- und Forschungspraktiken zu testen, und Ideen zur Verbesserung der physischen und virtuellen Mobilität zwischen den Universitäten fördern. Mobilität und Transnationalität bilden den Kern der ECIU-Universität. Um die Beziehungen zwischen den Mitgliedern zu erleichtern, werden drei Challenge Innovation Hubs eingerichtet (in Linköping, Hamburg und Barcelona).
Unterstützung von Gesellschaft und Industrie
Der Plan für die ECIU-Universität wurde gemeinsam mit der Industrie, öffentlichen Organisationen, der Gesellschaft, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, zukünftigen und gegenwärtigen Studierenden bei Veranstaltungen von Interessengruppen in ganz Europa erstellt. Die Industriepartner der Universitäten und fast alle regionalen Behörden unterstützen ebenfalls die Gründung der
ECIU-Universität.
Unterstützende Stakeholder der Branche sind Airbus, Cisco, Engineering
Ingegneria Informatica SpA, Ericsson AB, Hella Litauen, Intel, Lyse Group, NXP, Ponsse, Sandoz Industrial Products S.p.A., Gruppo Novartis, Sick AG und Suez Environment.
Auftakt im November
Der offizielle Start des Projekts ist im November. Ab 2020 erhalten Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie externe Unterstützerinnen und Unterstützer die Möglichkeit, an der Pilotierung des bahnbrechenden Bildungssystems teilzunehmen.
„Die ECIU University ist ein sehr ehrgeiziges Projekt. Es erregte die Aufmerksamkeit von Unternehmern und Bildungsexperten aus der ganzen Welt. Ich freue mich sehr über das bisherige positive Feedback und lade die Gesellschaft, Forscher, Studierende und Stakeholder herzlich ein, sich mit praktischen Herausforderungen zu befassen, mit denen wir an der ECIU-Universität arbeiten können, sagt Sander Lotze, der Projektleiter für die ECIU University.
ECIU
Mitglieder der ECIU sind forschungsintensive Universitäten:
https://www.eciu.org/
Aalborg Universität, Dänemark. Universidade de Aveiro, Portugal. Universitat Autònoma de Barcelona, Spanien. Dublin City University, Irland. Technische Universität Hamburg, Deutschland. INSA Group, Frankreich. Universität Linköping, Schweden. Technische Universität Kaunas, Litauen. Universität von Nottingham, UK. Universität von Stavanger, Norwegen. Universität Trento, Italien. Tampere Universität, Finnland. Universität Twente, Niederlande. Tecnológico de Monterrey, Mexiko.
Pressekontakt
Rüdiger Bendlin
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
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