14.10.2018
Wie können unsere Studierenden optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden und wie lassen sich die Studiengänge Bioverfahrenstechnik und Verfahrenstechnik weiter verbessern? Dieser Frage widmeten sich am 23.8. alle Professorinnen, Professoren und Lehrbeauftragten der Verfahrenstechnik an der TUHH in einer eintägigen Klausurtagung, die vom Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) vorbereitet und begleitet wurde. Über 30 Studierende des Studiendekanats Verfahrenstechnik haben hierfür ihren Studienverlauf bis zum sechsten Bachelor-Semester detailliert analysiert. So wurde mit einer Zeitlaststudie exakt ermittelt, wann die Studierenden wieviel Zeit für Vorlesungen, Übungen, Praktika, Labore und das Schreiben von Protokollen sowie die weitere Selbststudienzeit verbracht haben. Während der Vorlesungen wurden Informationen zu Bezügen zwischen den Vorlesungen gesammelt: Wo erkennen die Studierenden bereits vermittelten Stoff wieder und können diesen anwenden, wo fehlen Grundlagen aus anderen Vorlesungen und wo treten unnötige Wiederholungen auf? Alle Daten wurden gesammelt, aufwändig analysiert und visualisiert. Ein Vernetzungsplan macht alle Verbesserungspotenziale transparent und dient den Lehrenden nun als Grundlage bei der Modernisierung der Studiengänge.
Unter professioneller Begleitung des Zentrums für Lehre und Lernen werden die Studienpläne analysiert und neue Elemente der innovativen Lehre integriert. Was sind die großen künftigen Herausforderungen in der Verfahrenstechnik und wie können wir unsere Studierenden fit für die Zukunft machen? Welche Grundlagen und Fähigkeiten werden hierfür benötigt und was ist in unserer schnelllebigen Zeit veraltet und kann ersetzt werden? So sollen Studierende künftig schon im ersten Semester anhand von Beispielprozessen aus dem Bereich der Nahrungsmittelversorgung und Medizin erfahren, welche herausragenden Beiträge die Verfahrenstechnik für den Fortbestand der Menschheit bereits geleistet hat und was eine moderne Verfahrenstechnik künftig leisten muss, um die Herausforderungen der Zukunft (z.B. Klimawandel, Nahrungs-, Energie- und Rohstoffversorgung) zu bewältigen. Während des Studienverlaufes lernen die Studierenden dann alle Komponenten der Beispielprozesse so genau kennen, dass sie mit den erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten neue, innovative Verfahren und Prozesse entwickeln können.
„Die Modularisierung war ein wichtiger Schritt zur Modernisierung unserer Studiengänge. Nun haben wir den nächsten Schritt gemacht und die Lehrinhalte optimal aufeinander abgestimmt und grundlegend modernisiert. Nach Freigabe durch die Gremien sollen die neuen Maßnahmen schon zum Wintersemester 2019/2020 umgesetzt werden.“ sagt Prof. Smirnova, Studiengangsleiterin und Koordinatorin des ZLL-Innovationsprojektes. Dr. Sven Jakobtorweihen, leitender Wissenschaftler der Studie, war besonders positiv überrascht vom Engagement des Fachschaftsrats und der beteiligten Studierenden und der konstruktiven Atmosphäre unter den Lehrenden. „Im Zentrum der Diskussionen stand stets das optimale Ergebnis für die Studierenden – ohne Befindlichkeiten und persönliche Interessen.“ Auch Studierende beurteilen die Ergebnisse der Klausurtagung als sehr positiv und sehen eine wesentliche Verbesserung des Studiums.
Auch der Studiendekan Prof. Michael Schlüter zeigt sich zufrieden: „Die Verfahrenstechnik der TUHH erzielt derzeit große Fortschritte in der Grundlagen- und Industrieforschung. Große Forschungsverbünde und Industriekooperationen kündigen sich an und im Rahmen des Wachstumskonzeptes wird die Verfahrenstechnik an der TUHH auch räumlich und personell expandieren. Damit wir die Zukunft effektiv mitgestalten können, benötigen wir die besten Köpfe - und idealerweise bilden wir diese selbst aus.“
Die im ZLL-Projekt entwickelten Werkzeuge und Methoden sollen künftig auch auf weitere Studiengänge angewendet werden.
Auskünfte: Uta Riedel (Lehrkoordinatorin am ZLL für das Studiendekanat Verfahrenstechnik)
Kontakt: https://www2.tuhh.de/zll/blog/team_member/uta-riedel-dipl-ing-m-sc/
Text: Prof. Dr.-Ing. Irina Smirnova
TUHH - Public Relations Office
Jasmine Ait-Djoudi
E-Mail: pressestelle@tuhh.de
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