30.06.2017
Eine neue Anlage zur Herstellung von Aerogelen – hochporösen Nanopartikeln – wurde im Technikum der Technischen Universität Hamburg (TUHH) errichtet. Die durch das EU-Projekt „NanoHybrids“ und aus Industriemitteln finanzierte Anlage ermöglicht erstmalig die Herstellung von Aerogel-Prototypen für direkte Tests in der Industrie. Dank der Kompetenz und Erfahrung der technischen Mitarbeiter der TUHH konnte die Anlage direkt vor Ort aufgebaut werden. Heute informierte sich der geschäftsführende Präsident der TUHH, Prof. Dr. Dr. h.c. Garabed Antranikian über die neue Anlage.
Im Institut für Thermische Verfahrenstechnik der Technischen Universität Hamburg (TUHH) wurde eine neue Anlage zur Herstellung von hochporösen Nanomaterialien – Aerogelen – errichtet. Damit ist die TUHH in der Lage die Trocknung der Aerogele unter erhöhtem Druck im Maßstab von bis zu 50 Liter durchzuführen. Die Finanzierung der Anlage erfolgte im Rahmen des EU-Projekts „Nanohybrids“ sowie aus Industriemitteln.
Die Anlage ermöglicht erstmalig die Herstellung von Aerogel-Prototypen für direkte Tests in der Industrie. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Aerogele auf der Basis von natürlichen Polymeren hergestellt werden und damit auch für die Anwendung im Bereich Life Science geeignet sind. Langfristig wird es mit Hilfe der Anlage möglich sein, ein Scale-Up von der Herstellung organischer Aerogele zu untersuchen und Empfehlungen für spätere industrielle Prozesse zu geben.
Der Aufbau, die elektrische und lüftungstechnische Versorgung sowie die Steuerung der Anlage wurden in enger Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen und technischen Angestellten des Institutes für Thermische Verfahrenstechnik, den Forschungswerkstätten Maschinenbau und Elektrotechnik und des technischen Betriebsdienstes der TUHH sowie der Firma Eurotechnica durchgeführt. Es ist besonders erfreulich, dass eine Forschungsanlage solcher Komplexität dank der Kompetenz und Erfahrung der technischen Mitarbeiter der TUHH direkt vor Ort aufgebaut werden konnte.
Frau Prof. Dr.-Ing. Irina Smirnova, Leiterin des Instituts und Koordinatorin von „NanoHybrids“: „Die Rolle der Werkstätten der TUHH war besonders wichtig. Sie haben das spezialisierte Know-how, um solche maßgefertigte Anlagen vor Ort zu bauen. Dazu kommt, dass während des späteren Betriebs Anpassungen an den Forschungsanlagen unumgänglich sind und schnell und flexibel vor Ort durchgeführt werden müssen. So einen Auftrag kann man nicht einfach extern vergeben.“
Bei einer Besichtigung im Institut informierten sich heute der geschäftsführende Präsident der TUHH, Prof. Dr. Dr. h.c. Garabed Antranikian sowie weitere Präsidiumsmitglieder, Wissenschaftler und Techniker aus anderen universitären Bereichen über die Anlage und ihren zukünftigen Einsatz in der Forschung. „Wir freuen uns auf viele Ergebnisse in der Grundlagen- und industrienahen Forschung, die unter dem Einsatz der neuen Anlage in der Zukunft entstehen werden“, so Prof. Smirnova.
Das EU-Projekt „NanoHybrids - New generation of nanoporous organic and hybrid aerogels for industrial applications: from the lab to pilot scale production“ hat das Ziel, neuartige Aerogele im Pilotmaßstab herzustellen und mögliche industrielle Anwendungen zu testen. Es wird mit Mitteln des größten europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 gefördert als eines aus einer Reihe von Projekten mit dem Auftrag, den Übergang von der Forschung in die Pilotproduktion nanotechnologischer Materialien und den Markt zu überbrücken. Das Institut für thermische Verfahrenstechnik unter Prof. Smirnova koordiniert das Projekt, unterstützt wird sie durch Tutech Innovation GmbH, eine TUHH-Tochter.
Am Projekt beteiligt sind neben der Technischen Universität Hamburg (TUHH-Institut für Thermische Verfahrenstechnik) namhafte Industriepartner und Forschungsinstitutionen, insbesondere die BASF Polyurethanes GmbH, die Dräger Safety AG & Co. KGaA, Nestlé sowie das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR Köln). Insgesamt engagieren sich zwölf internationale Partner.
Horizon 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Als Förderprogramm zielt es darauf ab, EU-weit eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen sowie gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Bildmaterial: http://tute.ch/68
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Irina Smirnova
Hamburg University of Technology (TUHH)
Institute of Thermal Separation Processes
Eißendorferstr. 38
21073 Hamburg, Germany
Email: irina.smirnova@tuhh.de
Text: Jo Dawes
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