Digitalisierung der Logistik: Studie unter TUHH-Leitung identifiziert Trends und Strategien

20.03.2017

Foto: "VR" von Samuel Zelle

Die digitale Transformation in der Logistik erfordert einen konsequenten und aktiv gestalteten Unternehmenswandel. Das ist die Kernaussage der Studie zu Trends und Strategien der Branche, die im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) unter der Leitung von Professor Wolfgang Kersten von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) erarbeitet wurde. Konsortialpartner waren die Lufthansa Industry Solutions BS GmbH in Hamburg sowie das International Performance Research Institute (IPRI) und die Horváth & Partner GmbH in Stuttgart.

„Der späteste Zeitpunkt, um in die Digitalisierung einzusteigen, ist jetzt“, so das Fazit von Professor Kersten, Leiter des TUHH-Instituts für Logistik und Unternehmensführung. Dazu gelte es, innovative Technologiekonzepte, Veränderungen der Wertschöpfungskette und veränderte Kompetenzanforderungen im Blick zu behalten und neue, angepasste Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Professor Wolfgang Kersten
Professor Wolfgang Kersten
Foto: BVL

Die Studie geht ausführlich auf diese vier Handlungsfelder ein und verknüpft sie mit 15 Trends, die Strategie und Praxis der Logistik beeinflussen. Kostendruck, Individualisierung und Komplexität bleiben dabei die Top-Trends, die von außen an das Unternehmen herangetragen werden. Digitalisierung der Geschäftsprozesse, Transparenz der Wertschöpfungskette sowie Vernetzung/Zusammenarbeit hingegen führen die Liste jener Trends an, die aus den Unternehmen heraus hervorgebracht werden müssen. Wesentlicher Treiber hierbei ist der Endkunde, der sich mit seinen Wünschen wettbewerbsentscheidend bemerkbar macht. Die Antwort auf viele Anforderungen ist wiederum die Digitalisierung, die jedoch ganz unterschiedlich bewertet wird:

Knapp drei Viertel der Studienteilnehmer schätzen demnach die Chancen, die sich durch eine digitale Transformation für ihr Unternehmen ergeben, als sehr hoch oder hoch ein. Mehr als die Hälfte der Unternehmen will mit eigenen Projekten jedoch abwarten, bis erprobte Lösungen vorliegen.

Die Studie zeigt, dass Digitalisierungsbestrebungen mit unterschiedlicher Intention und Intensität zwar oft in kleinen Einzelprojekten verfolgt werden, eine grundsätzliche Strategie jedoch häufig fehlt. Um aber von den Chancen der digitalen Transformation profitieren zu können, sei es daher essenziell, so die Autoren, zunächst ein eigenes, intern abgestimmtes Verständnis zu schaffen, sowie das Thema strategisch zu verankern und damit den Grundstein für den erforderlichen Unternehmenswandel zu legen.

Weitere Informationen sowie die Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management – Chancen der digitalen Transformation" zum Download unter: https://logistiktrends.bvl.de/


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