29.05.2015
Frugale Innovationen sind – vereinfacht gesagt – Produkte und Dienstleistungen, die auf der einen Seite günstig sind und auf der anderen Seite hohe Qualität besitzen. Es geht um hochwertige Problemlösungen für preissensible Kunden, die kein Geld für Funktionen ausgeben wollen, die sie nicht benötigen. Kurzum: Gefragt ist eine effektive und ressourceneffiziente Anwendung. Beispiele für frugale Innovationen deutscher Unternehmen sind Mähdrescher des westfälischen Landmaschinenherstellers Claas oder Röntgengeräte von Siemens für China. Diese Unternehmen erzielen mit ihren einfachen und dennoch guten Produktinnovationen in Schwellenländern (z.B. Indien, China, Brasilien) große Markterfolge. Die Herausforderung der Entwickler besteht nicht darin, eine Produkt noch komplexer zu machen; sondern es im Angesicht des enormen Kostendrucks erschwinglich, leicht bedienbar sowie umwelt- und sozialgerecht herzustellen.
Aber was sind deren Besonderheiten? Was macht ein indischer Mähdrescher anders als ein deutscher? Sind frugale Innovationen nur für Entwicklungsländer mit derzeit hoher Nachfrage relevant oder gibt es auch bei uns in Europa ein wachsendes Interesse? Welche sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen unterstützen möglicherweise diesen Trend? Der Vortrag von Professor Cornelius Herstatt, Leiter des Instituts für Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) an der Technischen Universität Hamburg (TUHH), wie auch eine im Anschluss stattfindende Panel-Diskussion befassen sich mit diesen Fragen.
Die Veranstaltung findet am Freitag, 5. Juni 2015, von 15.00 bis 17.00 Uhr im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg statt. Eingeladen haben die Handelskammer Hamburg und die Claussen-Simon-Stiftung.
Professor Cornelius Herstatt ist Leiter des Instituts für Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und Gründer des Center for Frugal Innovation (CFI). In seiner Forschung stehen Themen wie das Management der frühen Innovationsphasen, Open Source Innovation, Demographischer Wandel und Innovation sowie Frugal Innovation im Mittelpunkt. Vor seiner Berufung zum Professor war er für eine internationale Unternehmensberatung und für mehrere Industrieunternehmen tätig. Herstatt ist ständiger Gastprofessor an der Tohoku Universität in Sendai (Japan). 2004 erhielt er den Preis für Mentorship der Claussen Simon-Stiftung.
Veranstaltungsprogramm
Begrüßung
Christian Graf, Handelskammer Hamburg, Leiter des Geschäftsbereichs Recht, Sachverständigenwesen, Streiterledigung?
Peter Kleinschmidt, Claussen-Simon-Stiftung, Mitglied des Vorstandes
Vortrag
"Is simple beautiful??Chancen und Risiken frugaler Innovationen“ von Professor Cornelius Herstatt, Leiter des TUHH-Instituts für Technologie- und Innovationsmanagement (TIM)
Podiumsdiskussion mit?Dipl.-Ing. Michael v. Forstner, Leiter Zentrales Produkt- und Innovationsmanagement der Jungheinrich AG,?
Dr. Rajnish Tiwari, Projektleiter, TUHH-Institut für Technologie- und Innovationsmanagement (TIM),?Professor Christoph Niehus, Geschäftsführer der Claussen-Simon-Stiftung, Christian Graf (Moderation).
Aus organisatorischen Gründen wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten:
Handelskammer Hamburg
Albert-Schäfer-Saal
Adolphsplatz 1
20457 Hamburg
Telefon: 040 36 13 8-138
Fax: 040 36 13 84 01
E-Mail an Veranstaltungsort senden
TUHH - Public Relations Office
Martina Brinkmann
E-Mail: pressestelle@tuhh.de