Fachkräfte auf die Berufswelt von morgen vorbereiten

Prof. Lars Windelband ist neuer Professor an der TU Hamburg

17.04.2025

An seinem Forschungsfeld fasziniert Lars Windelband die enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Berufliche Bildung bedeutet für ihn nicht nur individuelle Bildungsbiografien zu gestalten, sondern sie prägt auch die Innovationskraft und gesellschaftliche Teilhabe ganzer Berufsgruppen. „Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass berufliche Bildung inklusiver, digitaler und nachhaltiger wird – und damit Menschen befähigt, aktiv an der Gestaltung der Arbeitswelt von morgen mitzuwirken. So kann Wissenschaft einen konkreten Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und sozialer Innovation leisten“, führt Windelband sein Anliegen aus. „Ich würde mich als Berufswissenschaftler mit Forschungsaufgaben im Bereich der beruflichen Bildung bezeichnen“, sagt Lars Windelband, der die Professur für Berufliche Metalltechnik in den Gewerblich-technischen Wissenschaften an der TU Hamburg angetreten hat und das gleichnamige Institut künftig leitet. 

Sein Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie berufliche Lern- und Bildungsprozesse gestaltet werden können. Und wie man Fachkräfte bestmöglich auf die Anforderungen einer sich wandelnden Berufswelt vorbereitet. Dabei geht es etwa um die Entwicklung innovativer Lehr-Lern-Konzepte in der beruflichen Ausbildung, den Einsatz digitaler Medien im Unterricht an Berufsschulen oder die Förderung von Kompetenzen für nachhaltiges Handeln sowie zu Fragenstellungen der Digitalisierung in den Metallberufen. „Ein anschauliches Beispiel ist meine Forschung zu den Veränderungen der Arbeitswelt durch die digitale Transformation. Wie müssen sich dadurch die aktuellen Metallberufe verändern oder benötigen wir ganz neue Ausbildungsberufe für die berufliche Fachrichtung Metalltechnik, um die Herausforderungen zu meistern?“, fragt Lars Windelband und liefert ein Beispiel: „Ein vielversprechendes Forschungsfeld sind sogenannte Lernfabriken. Diese haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie als innovative Lernräume gelten, die reale berufliche Handlungssituationen in einem produzierenden Umfeld praxisnah abbilden. Im Rahmen meiner aktuellen Forschung möchte ich herausfinden, unter welchen Voraussetzungen diese Lernumgebungen besonders wirksam sind“. 

Berufspädagoge vom KIT

Windelband absolvierte sein Studium des Umweltingenieurwesens und der Verfahrenstechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Im Jahr 2005 erlangte er an der Universität Flensburg den Doktor der Philosophie (Dr. phil.) mit dem Thema „Früherkennung des Qualifikationsbedarfs in der Berufsbildung“. Dort arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berufsbildungsinstitut und dann bis 2013 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Abteilungsleiter am Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen in der beruflichen Fachrichtung Metalltechnik. Anschließend wirkte der Pädagoge von 2013 bis 2022 als Professor für Technik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Bevor Windelband an die TU Hamburg wechselte, war er von 2022 bis 2025 als Professor für Berufspädagogik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tätig. 
 

Lernen in vernetzten Produktionswelten

Die stark anwendungsorientiert ausgerichtete Forschung war für Windelband ein ausschlaggebender Faktor, um sich für die TU Hamburg zu entscheiden – genauer: die vielen Kooperationsmöglichkeiten mit dem Dekanat Technologie und Innovation in der Bildung sowie den anderen ingenieurwissenschaftlichen Instituten. Naturwissenschaftliche Fragestellungen haben Lars Windelband schon im Kindesalter begeistert – die Neugier, wie Dinge funktionieren, begleitet ihn bis heute. „Dass ich schließlich Wissenschaftler und Professor für berufliche Metalltechnik geworden bin, ist für mich eine konsequente Weiterentwicklung dieser Leidenschaft“, fasst der Pädagoge seine Berufswahl erklärend zusammen. Neben der beruflichen Tätigkeit finde Windelband Ausgleich beim Laufen und Rennradfahren, besonders gerne in den Bergen. An Hamburg schätzt er die Offenheit der Menschen, die Nähe zum Wasser und das vielfältige kulturelle Leben.

 


TUHH - Pressestelle
Elke Schulze
E-Mail: elke.schulze@tuhh.de

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