TUHH-Forscher Tobias Kerscher siegt beim Preis der Verständlichen Wissenschaft

02.12.2014

Die drei Preisträger (v.l.) Janpeter Schilling, Tobias Kerscher und Dr. Yasmin Appelhans, umrahmt von Torsten Fischer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (li.) und dem wissenschaftlichen Geschäftsführer des HZG Prof. Wolfgang Kaysser.
Die drei Preisträger (v.l.) Janpeter Schilling, Tobias Kerscher und Dr. Yasmin Appelhans, umrahmt von Torsten Fischer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (li.) und dem wissenschaftlichen Geschäftsführer des HZG Prof. Wolfgang Kaysser. Foto: HZG

Forschung so zu erklären, dass sie Laien verstehen. Schwierig, aber durchaus machbar. Das haben erneut acht junge Wissenschaftler bewiesen, die sich am 21. November 2014 im Kleinen Theater Schillerstraße in Geesthacht im Rahmen der HZG-Veranstaltung „Verständliche Wissenschaft“ dieser Herausforderung stellten. Publikumswirksam, in gerade einmal acht Minuten das eigene Promotionsthema zu präsentieren, so lautete der Auftrag des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG). Am besten gelang dies Dr. Tobias Kerscher, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Keramische Hochleistungswerkstoffe der Technischen Universität Hamburg (TUHH), mit seinem Vortrag „Quantenmechanik auf dem Schachbrett“. Mit deutlichem Abstand überzeugte Kerscher durch seine sehr plastischen Ausführungen zur Quantenmechanik.

„Stellen Sie sich vor Platin und Rhodium gehen ins Theater. Der Kohlenstoff kommt wie immer zu spät und findet nur noch im Gang Platz. Das missfällt wiederum dem Platin, das sich zu edel findet, um neben dem Kohlenstoff zu sitzen“, skizzierte Kerscher quantenmechanischen Wechselwirkungen zwischen Atomen, die er in seiner Doktorarbeit mit der Cluster-Software UNCLE untersuchte. Mit Hilfe dreidimensionaler komplexer Computersimulationen kann aktiv Materialdesign betrieben werden, mit dem Potenzial zeitintensive Laborstudien teilweise ersetzen zu können, veranschaulichte der 34-Jährige während seines Vortrags.

Auf dem zweiten Platz landete Dr. Yasmin Applelhans mit ihrer Präsentation „Miesmuscheln süß sauer“, welche ein ernstes Thema wie die Versauerung der Meere und die Folgen für die Meeresbewohner auf sehr unterhaltsame und doch nachdrückliche Weise darstellte. Der dritte im Bunde der siegreichen Wettbewerber war Dr. Janpeter Schilling, der in seiner Doktorarbeit die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und Stammeskonflikte in Kenia untersuchte. Schilling überzeugte das Publikum vor allem durch seine lebhaften Schilderungen, die auf seinen vielschichtigen Beobachtungen während seines fünfmonatigen Aufenthalts bei nomadischen Hirtenvölkern gründete.

Für die drei Preisträger winkte ein Geldpreis von insgesamt 5.000 Euro. Als Extra des Abends trat ein Profi der verständlichen Wissenschaft, Universitätsprofessor und Experimentalphysiker Metin Tolan von der Universität Dortmund auf. Im Rahmen seines Vortrags „STAR TREK – Facts & Fiction“ fragte sich Tolan, wie viel Star Trek physikalisch machbar ist. Unter anderem demonstrierte der leidenschaftliche Physiker, dass sich mit Hilfe von geschmolzenem Käse in der Mikrowelle die Lichtgeschwindigkeit berechnen lässt und dass der aus Star Trek bekannte „Warp Antrieb“ theoretisch den Gesetzen der Physik gehorcht. Praktisch dann wohl eher nicht, da die Menschheit erst eine Energiequelle entwickeln müsste, die circa 20 Sonnen entspräche.

Die Veranstaltung „Verständliche Wissenschaft“ hat das Helmholtz-Zentrum Geesthacht bereits 1997 ins Leben gerufen, und sie findet bereits zum achten Mal statt. Sie gehört zu einer der vielen Veranstaltungen, über welche das HZG den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit fördert.

Text: Vanessa Barth, Helmholtz-Zentrum Geesthacht


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