21.09.2004
Klitzekleine Öffnungen mit riesengroßer Wirkung: Membrane sind Lebensretter bei der Blutwäsche nierenkranker Menschen (Dialyse), Verwandlungskünstler für die Herstellung von Trinkwasser aus salzigem Meerwasser und Erzeuger des in der Chip-Produktion unverzichtbaren ultrareinen Wassers.
Die neuesten Forschungserkenntnisse und Entwicklungen auf dem Gebiet der Membrantechnik stehen im Mittelpunkt der 6. EUROMEMBRANE 2004. Die Tagung wird am Dienstag 28. September an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) eröffnet. Zum ersten Mal ist die Bundesrepublik Deutschland das gastgebende Land dieser wichtigsten europäischen Tagung auf dem Gebiet der Forschung und Anwendung der Membrantechnik. Mehr als 500 hochkarätige Experten aus über 40 Ländern haben sich zu der bis 1. Oktober stattfindenden und gemeinsam von der TUHH und dem GKSS-Forschungszentrum Geesthacht vorbereiteten Tagung angemeldet. Auf der Anmeldeliste stehen Wissenschaftler aus den USA, Afrika, Asien, Australien, Lateinamerika und vielen europäischen Ländern.
Mit 18 Themenschwerpunkten erfasst das Tagungsprogramm alle Aspekte dieser Technik. Im Kern geht es um die Trennung von Stoffen bei niedrigen Temperaturen. Dies geschieht auf der Basis physikalischer, ganz selten auch chemischer Prozesse. Die Membranen sind in Module eingebaut, die in unterschiedlichen Verfahren die Stofftrennung herbeiführen.
Auf der Konferenz werden sowohl Aspekte der Herstellung von Membranen - aus organischen oder anorganischen, aus festem oder flüssigem Material - thematisiert als auch Fragen zur Produktion der Module sowie zum Bau von verfahrenstechnischen Anlagen diskutiert.
Bei der Herstellung von Farbstoffen und Pigmenten, in der Produktion von Lebensmitteln und Pharmaprodukten und vielen anderen Bereichen erweisen sich Membranverfahren für die Stofftrennung oft als günstige Alternative. Insbesondere die Medizintechnik und die Life Sciences (Lebens-Wissenschaften) wenden vermehrt diese Technik an. "In der Membrantechnik nähern wir uns immer mehr der hohen Selektivität und Energieeffizienz der Natur und des menschlichen Körpers an ", sagte Prof. Dr.-Ing. Jobst Hapke von der TUHH. Die Niere als Modell für künftige Membrane? Aus Sicht des renommierten Verfahrenstechnikers arbeitet die Natur "in nachahmenswerter Weise" und deshalb verfolge die Wissenschaft auch in der Membranforschung dieses Ziel.
Auf der Konferenz werden sowohl Aspekte der Herstellung von Membranen - aus organischen oder anorganischen, aus festem oder flüssigem Material - thematisiert als auch Fragen zur Produktion der Module sowie zum Bau von verfahrenstechnischen Anlagen diskutiert.
Die Tagung wird am Dienstag, 28. September, 10 Uhr von Klaus-Viktor Peinemann, Präsident der European Membrane Society, eröffnet. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der TUHH, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Christian Nedeß, wird Reinhard Junker, Ministerialdirektor vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, ein Grußwort der Forschungsministerin Edelgard Bulmahn überbringen.
Für Rückfragen:
Prof. Dr.-Ing. Jobst Hapke
040 / 428 78-3048
TUHH - Pressestelle
Jutta Katharina Werner
E-Mail: pressestelle@tuhh.de