Weltklimakonferenz fordert klimaneutrale Schifffahrt

Forschende der TU Hamburg testen grüne Kraftstoffe auf ihre Praxistauglichkeit

11.11.2022

Eine Arbeitsgruppe der TU Hamburg erforscht die Praxistauglichkeit von alternativen Kraftstoffen in der Schifffahrt im Detail.
Eine Arbeitsgruppe der TU Hamburg erforscht die Praxistauglichkeit von alternativen Kraftstoffen in der Schifffahrt im Detail. Foto: shutterstock

Die weltweite Schifffahrt soll weniger klimaschädliche Emissionen ausstoßen. Das kündigten die USA und Norwegen auf der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich an. Die Lösung versprechen sich die teilnehmenden Länder von alternativen Kraftstoffen, wie grünem Methanol. Mit ihm sollen die ambitionierten Klimaziele in der Schifffahrt eingehalten werden. Eine Arbeitsgruppe der Technischen Universität Hamburg erforscht deren Praxistauglichkeit im Detail. 

Ob Tanker, Container- oder Kreuzfahrtschiff
Bislang ist die gewerbliche Schifffahrt mit fossilem und meist schadstoffbelastetem Schweröl unterwegs. TU-Experte Thilo Jürgens-Tatje befasst sich in der Arbeitsgruppe Schiffsmaschinenbau mit dem Thema alternative Schiffskraftstoffe. Er möchte daran mitwirken, weg vom Diesel oder fossilem Gas und hin zu klimaneutralen Antriebsstoffen zu kommen, die sich für den praktischen Einsatz an Bord eignen. „Eine Elektrifizierung wie bei Autos ist häufig bei großen Schiffen nicht möglich, zu groß und zu schwer wären entsprechende Batterien. Daher benötigt man als Ausgangsstoff Wasserstoff, der aus regenerativem Strom aus Wind und Sonne erzeugt wird“, erklärt der Wissenschaftler. 

Schiffbauexperte Thilo Jürgens-Tatje möchte daran mitwirken, weg vom Diesel oder fossilem Gas und hin zu klimaneutralen Antriebsstoffen zu kommen.
Schiffbauexperte Thilo Jürgens-Tatje möchte daran mitwirken, weg vom Diesel oder fossilem Gas und hin zu klimaneutralen Antriebsstoffen zu kommen. Foto: privat 

Methanol als Energieträger 
Doch die Nutzung von Wasserstoff als Schiffskraftstoff bringt einige Nachteile mit sich. So werden für die Speicherung extreme Drücke oder Temperaturen nahe des absoluten Nullpunkts von minus 273 Grad benötigt. Deshalb ist noch ein Umwandlungsschritt zu einem mobilen synthetischen Kraftstoff nötig. Diese Verfahren nennt man Power-to-X. Im kleinen Stil wird solches Methanol bereits seit Längerem als Schiffskraftstoff eingesetzt, etwa auf Tankern oder Fähren. Es handelt sich dabei um einen flüssigen Alkohol, der gut transportiert werden kann.

Wasserstoffproduktion in Äquatornähe
Um den ganzen Prozess wirtschaftlich zu betreiben, setzt man inzwischen auf Wasserstoff, der mithilfe von Sonnenenergie in Äquatornähe produziert und per Schiff zu uns gebracht wird“, erläutert der Schiffbauer. „Strom ist bei uns auf lange Sicht einfach zu kostbar. Dennoch brauchen wir Pilotanlagen in Europa, um Methanol als Energieträger durchzusetzen.“ Bei erfolgreicher, flächendeckender Umsetzung, wäre ein großer Schritt in Sachen Klimaneutralität getan.  

Wie Hamburg zum Vorreiter in Sachen alternative Schiffsantriebe werden will, können Sie hier nachlesen: https://intranet.tuhh.de/ … zeln.php?id=13932&Lang=de


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