Studierende der TU Hamburg erhalten für hervorragende Arbeiten SICK Wissenschaftspreise in Höhe von 10.000 Euro

03.11.2020

Die Preisträger∗innen v.l.n.r.: Ricarda Stolz, Mohamed Faragalla und Dr. Andrea Goos.
Die Preisträger*innen v.l.n.r.: Ricarda Stolz, Mohamed Faragalla und Dr. Andrea Goos. Fotos: privat.

Nachhaltig, innovativ und wegweisend für Mensch und Gesellschaft: Ricarda Stolz, Mohamed Faragalla und Dr. Andrea Goos sind die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger der SICK Wissenschaftspreise in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. Die Gisela und Erwin Sick Stiftung ehrt damit bereits zum sechsten Mal hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Technischen Universität Hamburg. Gewürdigt wird dabei besonders die Entwicklung innovativer Sensorik-Technologien, um die Arbeitswelt in den Bereichen Prozess-, Fabrik- und Logistikautomatisierung sowie im Umweltschutz zu verbessern.

„Seit sechs Jahren zeichnet die Gisela und Erwin Sick Stiftung junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der TU Hamburg aus. Diese stete Förderung und große Unterstützung ehrt uns. Die Stiftung der Eigentümerfamilie der SICK AG leistet damit einen wichtigen Beitrag für innovative Technologien, um die gesellschaftlichen Fragestellungen der Zukunft zu lösen. Ganz im Sinne unseres Gründungsauftrags: Technik für die Menschen.“, sagt Andreas Timm-Giel, geschäftsführender Präsident der TU Hamburg.

„Mit unseren Wissenschaftspreisen möchten wir die herausragenden Leistungen von jungen Menschen im Dienst von Wissenschaft, Mensch und Gesellschaft würdigen“, betont Renate Sick-Glaser, Vorsitzende des Stiftungsrates der Gisela und Erwin Sick Stiftung und Tochter von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG. Dieses außergewöhnliche wissenschaftliche Engagement bilde die Basis für die Zukunftssicherung von Deutschland. Bereits ihr Vater legte mit visionären Ideen, leidenschaftlichem Forscherdrang, Mut und Durchhaltevermögen den Grundstein für das erfolgreiche Familienunternehmen. Die SICK AG mit Sitz in Waldkirch bei Freiburg sei heute ein weltweit führender Hersteller von industriellen Sensorlösungen.

Die Preisträger der SICK Wissenschaftspreise:

Ricarda Stolz (Preisgeld 2.000 Euro)
Ohne funktionierende Infrastruktur würde nicht nur die Energie-, sondern auch die Kommunikations- und Verkehrsversorgung erlahmen und das tägliche Leben zum Stillstand kommen. Um Mikroschäden von verbauter Infrastruktur frühzeitig zu erkennen, entwickelte die Studentin in ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Experimentelle Studie zur Zuverlässigkeit der Vibro-Akustischen Modulationsmethode für die Vorhersage der Restlebensdauer von metallischen Querschnitten unter Ermüdungslast“ innovative Mess- und Auswertungsmethoden für verbaute Infrastrukturen. Dafür forschte die Nachwuchswissenschaftlerin an globalen Scannern, die nach dem Prinzip eines Elektrokardiogramms (EKG) zur Früherkennung von Krankheiten beim Menschen funktionieren. Auf diese Weise können künftig Reparatur- sowie Wartungskosten struktureller Schäden deutlich reduziert, die Lebensdauer von Infrastrukturen verlängert und die Sicherheit für Mensch und Gesellschaft gesteigert werden.

Mohamed Faragalla (Preisgeld 2.000 Euro)
Der gewaltige Fortschritt der Mikroelektronik hat die Datenverarbeitung auf kleinstem Raum ermöglicht. So befasst sich die Masterarbeit mit dem Titel „Electronic Concepts for Medical Implants“ des TU-Studenten mit Konzepten für die Energie- und Datenübertragung elektronischer Schaltungen. Sein Ziel ist es sehr leistungsfähige und zudem kleine medizinische Implantate umzusetzen. Diese sollen anders als bisher einen drahtlosen Datenverkehr über große Entfernungen ermöglichen. Dazu optimierte Faragalla die Energieeffizienz, um sie im Mikro- und Nanowattbereich betreiben zu können. Aktuell arbeitet der Nachwuchswissenschaftler an der Realisierung von Implantaten, die beispielsweise Ablagerungen in Blutgefäßen frühzeitig erkennen oder auch die Wirksamkeit von Chemotherapien bei Krebspatienten überwachen sollen.

Dr. Andrea Goos (Preisgeld 6.000 Euro)
Einer der bedeutendsten Rohstoffe auf der Welt ist Wasser. Es ist einerseits essenziell für Menschen, Pflanzen und Tiere und andererseits wesentlicher Rohstoff für industrielle Prozesse, beispielsweise zur Kühlung und als Heizmedium. Doch 97 Prozent des auf der Erde vorkommenden Wassers ist Meerwasser und nur ein geringer Anteil ist Frischwasser. So entwickelte die Doktorandin in ihrer Dissertation mit dem Titel „Ganzheitlicher Ansatz zur Konzeptentwicklung und -validierung für eine Anlage zur Meerwasserentsalzung mittels Membrandestillation“ einen Ansatz für eine Membrandestillationsanlage, um mit möglichst minimalem Energiebedarf Frischwasser aus Meerwasser zu gewinnen. Die Ergebnisse der Dissertation wurden bereits in zahlreichen Vorträgen auf renommierten nationalen und internationalen Konferenzen vorgestellt. Darüber hinaus ist es Dr. Andrea Goos gelungen, zwei Patente für ihre Forschung anzumelden.

Der SICK Wissenschaftspreis
Zur Förderung der Ingenieur- und Naturwissenschaften vergibt die Gisela und Erwin Sick Stiftung der TU Hamburg einen Förderpreis für herausragende Arbeiten zum Thema „Technisch-wissenschaftlicher Fortschritt zum Vorteil von Mensch und Gesellschaft“. Bei der Vergabe der drei Wissenschaftspreise wird sowohl auf grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf die technische Praxisrelevanz Wert gelegt. In den Arbeiten soll die Bedeutung von innovativer Technologie, insbesondere von Messmethoden, Sensoren oder Messtechniksystemen, für einen nachhaltigen Vorteil für Mensch und Gesellschaft erkennbar sein.
www.tuhh.de/tuhh/uni/aktuelles/sick-wissenschaftspreis.html

Die Gisela und Erwin Sick Stiftung
Die Gisela und Erwin Sick Stiftung wurde 2002 von Gisela Sick, der Witwe von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, dem Gründer der SICK AG, ins Leben gerufen. Das Förderspektrum der Stiftung mit Sitz in Waldkirch bei Freiburg umfasst die Bereiche Jugend und Erziehung, Bildung, Berufsbildung sowie Wissenschaft und Forschung. In Anerkennung des Lebenswerks von Dr.-Ing. e. h. Erwin Sick, ein Erfinder und Pionier auf dem Gebiet der Opto-Elektronik, legt die Stiftung einen besonderen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik mit dem Ziel, einen Beitrag zur Sicherung des Technologie- und Zukunftsstandortes Deutschland zu leisten. Zur Förderung des Wissenschaftsnachwuchses vergibt die Stiftung Wissenschafts- und Förderpreise sowie Deutschlandstipendien an Universitäten und Hochschulen. Seit Dezember 2019 leitet Renate Sick-Glaser, die Tochter der Unternehmerfamilie, als Vorsitzende des Stiftungsrates die Gisela und Erwin Sick Stiftung.
https://www.sick-stiftung.org/ges/


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