Online erklärt, wie´s offline geht: TUHH-Projekt RUVIVAL über die Belebung ländlicher Regionen

15.05.2020

Im Projekt RUVIVAL lenen die Teilnehmenden nachhaltige Praktiken in den Bereichen Sanitärversorgung, Wasser- sowie Bodenschutz kennen.
Im Projekt RUVIVAL lenen die Teilnehmenden nachhaltige Praktiken in den Bereichen Sanitärversorgung, Wasser- sowie Bodenschutz kennen. Bild: Planspiel von Dorothee Schielein ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Die Ausmaße des Klimawandels und eine einseitige Bewirtschaftung führen zu nährstoffarmen Böden und zu einer Verschlechterung des Ökosystems. Um dem entgegenzuwirken, können Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit in dem Projekt RUVIVAL der Hamburg Open Online University (HOOU), angesiedelt an der Technischen Universität Hamburg (TUHH), nachhaltige Praktiken in den Bereichen Sanitärversorgung, Wasser- sowie Bodenschutz kennenlernen. Ziel des Projekts ist es, die Entstehung von Schadstoffen zu vermeiden und nachhaltige Techniken, die mit den Ressourcenkreisläufen arbeiten, zu vermitteln. Das Besondere: Das Wissen wird ausschließlich in Form von E-Learning-Materialien, wie digitalen Toolboxen, Vorlesungen, Planspielen, Praxisbeispielen und einer sich fortlaufend weiterentwickelnden Community vermittelt.

Wasser, Boden und Energie
Das Projekt beschäftigt sich mit Themen der ländlichen Entwicklung, dem sogenannten Rural Development. Der Kernpunkt liegt darin zusammenwirkende Systeme zu erkennen, die sich positiv aufeinander auswirken und sich einen gegenseitigen Nutzen verschaffen. So sollen die Bereiche Boden, Wasser und Energie wieder verstärkt gemeinsam betrachtet werden. Von Lehm als Baustoff, über alternative Reisanbaumethoden, bis hin zu wasserbezogenen Krankheiten können sich die Teilnehmenden einen breitgefächerten Überblick verschaffen. „Besonders spannend ist, dass jede Region aufgrund von speziellen Klima- und Lebensbedingungen andere Herausforderungen mit sich bringt und es nicht eine Lösung für alles gibt. Das macht das Projekt so vielfältig“, erklärt die Projektkoordinatorin Ruth Schaldach.

Alles digital, alles möglich
Um ein abwechslungsreiches Lehrangebot anbieten zu können, beinhaltet das Projekt eine Vielzahl an digitalen Formaten. In virtuellen Seminarräumen können die Lernenden beispielsweise interaktive Vorlesungen von Gastdozentinnen und Gastdozenten besuchen und währenddessen ihr Wissen mit kurzen Quizfragen testen. In Ergänzung dazu können die Projektteilnehmenden in Toolboxen den Lernstoff verfestigen, indem sie dort Videos, Inhaltszusammenfassungen oder auch nützliche Tools entdecken können. Der Werkzeugkasten bietet dabei verschiedene praktische Anwendungen. So können die Teilnehmenden lernen, welche Regentonne für welches Dach geeignet ist und wie diese gebaut werden kann. Darüber hinaus zeigen Anleitungen, wie beispielsweise Boden- und Wasseranalysen auch ohne Labor durchgeführt werden können. Auch das praktische Arbeiten kommt bei RUVIVAL nicht zu kurz. In einem Planspiel können ganze Ökostädte konstruiert werden, in denen Synergieeffekte von Ressourcenkreisläufen berücksichtigt sind. Die Planung findet dabei in einer simulierten Welt statt, in der verschiedene Gruppen Ökostädte in unterschiedlichen Klimazonen, wie in Wales und Äthiopien, erstellen. Neben der Vermittlung von theoretischem und praktischem Wissen bietet das digitale Projekt RUVIVAL in einer eigenen Community auch einen Ort zum Teilen von Erfahrungen, zum Austausch von Ideen und zur Vernetzung mit anderen.

„Gerade unter den aktuellen Herausforderungen in Bezug auf die Corona-Pandemie sind wir besonders stolz darauf unser Projekt zu 100 Prozent digital anbieten zu können“, sagt Ruth Schaldach. „Gerade der Austausch im virtuellen Raum ermöglicht eine internationale sowie interdisziplinäre Auseinandersetzung. So konnte das Projekt bereits viele internationale Universitäten und Schulen mit der Bereitstellung des Materials unterstützen. Daher bieten wir Informationen sowohl auf Englisch und Deutsch, als auch auf Französisch, Spanisch und Urdu an. Das macht unser Projekt so besonders und zeitgemäß“, so die Wissenschaftlerin weiter.

Weitere Informationen unter www.ruvival.de und www.hoou.de


TUHH - Pressestelle
Franziska Trede
E-Mail: franziska.trede@tuhh.de
Tel.: +49 40 428 78 3458