21.06.2012
Norbert Pfanner vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme informiert über Photovoltaik zur Versorgung von abgelegenen Häusern und Dörfern
"Eines der Hauptanwendungsgebiete der solaren Stromversorgung (Photovoltaik/PV) ist die Gewinnung und Einspeisung elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz. Durch den ungeheuren Boom dieser so genannten netzgekoppelten Anlagen ist ein weiteres großes und wichtiges Anwendungsgebiet der elektrischen Solartechnik ein wenig in den Hintergrund geraten und wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen: Es ist die Stromversorgung von Geräten und mobilen Anwendungen und die Versorgung von Regionen, die über kein oder nur ein schwach ausgebautes Stromnetz verfügen.
Diese netzfernen Anwendungen sind der Schwerpunkt des Vortrages von Norbert Pfanner, Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Institute for Solar Energy Systems) in Freiburg. Pfanners Thema lautet „Photovoltaische Stromerzeugung für dezentrale Anwendungen - Möglichkeiten und Grenzen von PV-Inselsystemen“.
Laut einer Schätzung der Weltbank leben 1,3 Milliarden Menschen ohne einen Zugang zu einem Stromversorgungsnetz. Viele von ihnen kennen künstliches Licht nur als Petroleumlicht. Doch wird für den modernen mobilen Menschen eine autarke und vom Stromnetz unabhängige Stromversorgung immer wichtiger.
“Für alle diese Anwendungen kann die Photovoltaik maßgeschneiderte Lösungen bieten. Anhand von Beispielen aus den Anwendungsbereichen ‚Solar versorgte Produkte’ und Photovoltaik zur Versorgung von Häusern und Dörfern zeigt mein Vortrag Lösungsansätze auf und gibt praktische Hinweise für deren Umsetzung“, sagt Norbert Pfanner.
Seine derzeitigen Schwerpunkte am ISE betreffen unter anderem die Forschung und Entwicklung photovoltaischer Stromversorgungssysteme wie auch photovoltaisch versorgter Leuchten und Beleuchtungssystemen. Darüber hinaus leitet der Ingenieur den Projektbereich der netzfernen Stromversorgungssysteme am ISE in Freiburg.
Die Forschung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE schafft technische Voraussetzungen für eine effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung, sowohl in Industrieländern als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Dazu entwickelt das Institut Materialien, Komponenten, Systeme und Verfahren in den Geschäftsfeldern Energieeffiziente Gebäude und Gebäudetechnik, Angewandte Optik und funktionale Oberflächen, Silizium-Photovoltaik, Alternative Photovoltaik-Technologien, Regenerative Stromversorgung, Wasserstofftechnologie, Solarthermie und Photovoltaische Module und Systeme.
Am Freitag, 29. Juni, spricht Dr. Günther Ebert, ebenfalls vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, über netzgekoppelte photovoltaische Stromerzeugung – Techniken und deren Entwicklungsperspektiven. Die Ringvorlesungen findet jeweils freitags von 15 bis 16.30 Uhr in der Denickestraße 15, Gebäude K, Raum 0506 statt. Sie wendet sich sowohl an Experten, Studierende als auch interessierte Bürger. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Ringvorlesung ist eine Veranstaltung des TUHH-Forschungsschwerpunktes "Klimaschonende Energie- und Umwelttechnik". Verantwortlich für die Organisation ist das Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) unter Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt und Dr. Joachim Gerth.
TUHH - Pressestelle
Martina Brinkmann
E-Mail: pressestelle@tuhh.de