14.10.2004
Höchste Anerkennung für TUHH-Forscher
Der hohe Standard der Forschung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) auf dem Gebiet der Biotechnologie, speziell der Biokatalyse, ist mit der Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2004 an Prof. Dr. Dr. h. c. Garabed Antranikian unterstrichen worden. TUHH-Präsident Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Christian Nedeß gratulierte dem Professor der TUHH für seine herausragenden Leistungen. "Professor Antranikian steht stellvertretend für das exzellente wissenschaftliche Niveau unserer Forschung und das fest verankerte Bewusstsein in die Notwendigkeit eines effizienten Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die industrielle Anwendung."
Herausragende Forschung und eine enge Vernetzung von Theorie und Praxis entspricht dem Selbstverständnis der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der TUHH. Prof. Dr. Dr. h. c. Garabed Antranikian zeigt, welche Spitzenleistungen dieser Technologietransfer durch intensive Kommunikation zwischen Hochschule und Industrie hervorbringen kann. Netzwerke mit der Industrie stärken die Forschung und sind Voraussetzung für die Entwicklung in die Zukunft gerichteter Innovationen.
Antranikian und seinem Team ist es in langjährigen, intensiven Forschungsarbeiten gelungen, neue Erkenntnisse über das Vorkommen und die Funktionsweise von Biokatalysatoren unterschiedlicher Art zu erhalten. Biokatalysatoren - auch Enzyme genannt - sind Eiweiß-Moleküle, die bio-chemische Reaktionen beschleunigen. Die von Antranikian untersuchten Biokatalysatoren stammen aus besonders widerstandsfähigen Mikroorganismen ("Extremophile") und markieren heute einen Meilenstein in der umweltfreundlichen Produktion von Wirkstoffen für moderne Arzneimittel, für Feinchemikalien und Textilien.
Die "Weiße Biotechnologie" unter Einsatz von Biokatalysatoren erlaubt die ökologische Optimierung industrieller Prozesse. Dabei steht die Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse zu innovativen Verfahren und Produkten erst am Anfang. Von geschätzten 7000 Enzymen sind nach Aussagen Antranikians erst etwa 3000 bekannt und davon etwa 100 in der industriellen Nutzung.
An der TUHH ist die Biotechnologie als eine der Schlüsseltechniken der Zukunft und "Cluster" der "Wachsenden Stadt" Hamburg fest verankert. Diesen herausragenden Platz dokumentiert nicht zuletzt das an der TUHH koordinierte InnovationsCentrum Biokatalyse.
Der mit 500 000 Euro höchst dotierte Umweltpreis Europas wird Professor Antranikian von Bundespräsidenten Horst Köhler am 31. Oktober in Mainz verliehen.
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