13.12.2022
Maschinen, die mit intelligenten Sensoren ausgestattet sind, können unendlich viele Daten liefern. „Dabei geht es weniger darum, Daten zu sammeln, sondern diejenigen zu finden und auszuwerten, die Antworten auf relevante Fragen liefern“, sagt Nikola Bursac und erklärt die Idee am Beispiel einer Werkzeugmaschine, die Bleche aufnimmt, schneidet, stanzt und ablegt. „Für uns ist es bei diesem Prozess wichtig zu erfahren, wie oft das Blech gedreht wurde, denn diese Informationen können für die folgenden Produktionsschritte wichtig sein. „Das Ziel ist es,“ erklärt der Leiter des ISEM - Instituts für smarte Entwicklung und Maschinenelemente, „mithilfe von virtuellen Tools, sogenannten digitalen Zwillingen, die ein realitätsgetreues Abbild von Maschinen darstellen, gesellschaftlich relevante, nachhaltige und smarte technische Lösungen zu entwickeln. Darüber können Kundendaten tausender Maschinen weltweit ausgewertet werden“.
Kreislaufwirtschaft
Der Maschinenbauer geht noch einen Schritt weiter: „Wir werden künftig deutlich stärker auf die Wieder- und Weiterverwendung von technischen Komponenten achten müssen, wie beispielsweise ganze Getriebe oder Kupplungen. Sie können über das Recycling des Materials hinaus genutzt werden und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft deutlich länger im Einsatz bleiben“. Ein zentrales Forschungsthema, vorhandene Produkte weiterzuentwickeln, behandelt Bursac – praxisnah – bereits in seiner ersten Vorlesung an der TU Hamburg: Er fertigt mit den Studierenden eine neue Generation eines gasbetriebenen Metallgrills. Das Besondere daran ist, dass der Grill das Fleisch von oben über eine keramische Oberfläche besonders knusprig bräunt. So versteht es sich, dass die anschließende Verkostung ebenfalls Teil der Lehrveranstaltung ist.
Produkte virtuell entwickeln
Vor seiner TU-Tätigkeit war Bursac einige Jahre beim Werkzeugmaschinenbauer Trumpf tätig und verantwortete dort das „Model Based Design“. Zuvor promovierte er am Karlsruher KIT und arbeitete dort als Abteilungsleiter Entwicklungsmethodik und -management sowie an Computer Aided Engineering und Optimierung. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich der gebürtige Schwabe beim Verein Deutscher Ingenieure (VDI). „Der Standort Hamburg sowie die einzigartige Gelegenheit, ein Institut neu aufzubauen, haben meiner Familie und mir die Entscheidung für die TU Hamburg leichtgemacht.“ Mit seiner Frau und den drei Töchtern ist Nikola Bursac an den Rand der Lüneburger Heide gezogen, wo sich alle sehr wohl fühlen und er seinen Hobbys nachgehen kann, Handball spielen und trainieren, die Musicals in der Hansestadt besuchen, und er es auch zum Segeln nicht allzu weit hat.
Mehr Informationen unter www.tuhh.de/isem/
TUHH - Pressestelle
Elke Schulze
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