„Das hätte ich von Challenge Based Learning nicht erwartet“

22.06.2021

Lennart Osterhus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Hamburg und leitete im Rahmen der ECIU University ein Challenge Based Learning Projekt.
Lennart Osterhus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Hamburg und leitete im Rahmen der ECIU University ein Challenge Based Learning Projekt. Foto: privat

Lennart Osterhus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Hamburg. Er erzählt, wie er mit Masterstudierenden ein Challenge Based Learning (CBL) Projekt im Rahmen der ECIU-University umsetzte, bei dem die Studierenden aufgefordert waren, den öffentlichen Raum wieder nutzbarer zu machen. Die Herausforderung lieferte der ITS World Congress, die weltweit größte und bedeutendste Veranstaltung zum Thema Smart Mobility und Digitalisierung des Verkehrs.

Unter Challenge Based Learning versteht man herausforderungsbasiertes Lernen. Dabei sollen Studierende Lösungen für reale Problemstellungen finden. Worum ging es konkret bei dem TU-Projekt?
„Bevölkerungs- und Produktionswachstum haben zu einer Nachfrage nach höheren Kapazitäten der städtischen Verkehrssysteme geführt. Heute ist der Verkehr der Hauptnutzer des öffentlichen Raums in Hamburg. Das hat zu unbefriedigenden Zuständen in Bezug auf Verkehrsfluss und Staus geführt. Um wieder mehr öffentlichen Raum für die Bewohnerinnen und Bewohner nutzbar zu machen, sind daher Innovationen und kreative Ansätze gefragt. Die teilnehmenden Studierenden sollten daher ein Konzept für die Nutzbarmachung von mehr öffentlichem Raum durch die Vernetzung von nachhaltigen Verkehrssystemen entwickeln. Dabei sollten sie die Wünsche der Stadtbewohner und -bewohnerinnen nach kulturellen und sozialen Angeboten im öffentlichen Raum mit berücksichtigen."

Zehn Studenten meldeten sich für die Herausforderung. Wie ging es dann weiter?
„Zuerst organisierte ich eine Teambuilding-Aktivität als Kick-off. Das kann ich nur empfehlen. Wir hatten eine sechsstündige Sitzung, stellten uns gegenseitig vor und fragten nach den Erwartungen der Teilnehmenden. Ziel des Kick-offs war es aber auch, einen Zugang zueinander zu entwickeln und Spaß zu haben. Es ist wichtig, sich zu Beginn gegenseitig ein wenig kennenzulernen.“

Wie lief das Projekt konkret ab?
„Wir hatten fünf Wochen Zeit, um an der Herausforderung zu arbeiten. Um die Arbeit etwas zu strukturieren, hielten wir Meilensteintreffen oder Zwischensitzungen ab, um die Ergebnisse nachzuholen und zu diskutieren. Für die gegenseitige Kommunikation diente eine mobile Kommunikationsplattform. Die Studierenden waren sehr aktiv und motiviert bei der Arbeit. Schließlich teilten sie sich in zwei Gruppen auf und wir ließen sie jeweils unterschiedliche Beiträge zur Herausforderung leisten. So beschäftigten sich die Einen mit der Frage, wie man eine autofreie Zone realisieren könnte, und die Anderen erarbeiteten, wie man diesen Raum wieder besser nutzen könnte."

Und das Ergebnis?
„Um die Anwohnerinnen und Anwohner mehr in die Planungen des öffentlichen Raums einzubeziehen, entwickelte eine Gruppe einen QR-Code, den man scannen und dadurch eigene Ideen einbringen kann. Die andere Gruppe erstellte eine Website mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Nutzung des neu gewonnenen Raumes. Am Ende fanden beide Teams wieder zusammen und arbeiteten gemeinsam an beiden Fragestellungen weiter. Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen aller Teilnehmenden, das hätte ich in dieser Form nicht erwartet."

Weitere Informationen unter:
https://eciu.tuhh.de/challenge-based-learning/
https://www.eciu.org/news … -challenge-based-learning

Text: ECIU University


TUHH - Pressestelle
Franziska Trede
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