TUHH erweitert ihr Profil

28.03.2017

Mitarbeiter des Instituts.
Mitarbeiter des Instituts. Foto: Usien

Ab April erweitert die Technische Universität Hamburg (TUHH) ihr Profil um das Institut für das Unerklärbare in den Ingenieurwissenschaften – kurz: IfdU. Der Einrichtung des IfdU ging ein kurzes Verfahren voraus, das auf einem jahrelangen Evaluierungsprozess fußt. Hintergrund ist, dass es immer wieder unglaubliche Fortschritte in der technisch-wissenschaftlichen Forschung gibt. Nun soll diesen näher auf den Grund gegangen werden.

"Wir unterscheiden in unserer Arbeit die Kategorien des schier Unglaublichen, des Phänomenalen und des nahezu Unmöglichen. Dem Laien sind diese Differenzierungen natürlich nur schwer nahezubringen: Wer kann schon erklären, warum und wodurch Züge fahren, Handys funktionieren, Brücken tragfähig sind oder unser Kühlschrank Lebensmittel bestellen kann?“, bringt die Vorsitzende der Gründungs- und Berufungskommission, Prof. Dr. Anke Schmitt die Aufgaben des IfdU auf den Punkt. Schmitt ist der Überzeugung, dass Ingenieurinnen und Ingenieure sich etwas bei der Entwicklung von neuen Technologien gedacht haben, indem sie rechneten, systematisch entwickelten und modifizierten. „Sie haben vor allem den Funken der Erkenntnis, das Geniale mit in ihre Grundlagen integriert“, so Schmitt.

Wie nun die Kunst der Ingenieurinnen und Ingenieure entsteht, ob und wie die gesellschaftlichen oder technologischen Herausforderungen den technischen Fortschritt vorantreiben, das wird zukünftig im Mittelpunkt der Arbeit des Institutes stehen: Hauptaufgabe wird es sein, die technisch-wissenschaftliche Literatur von Jahrzehnten aufzuarbeiten und Erfindungen nachzuvollziehen, um für den Stand unserer Technik Erklärungen zu finden. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob die vielen beobachtbaren technischen Entwicklungen und Prototypen wirklich funktionieren. Ein erstes Projekt besteht in der Untersuchung von Halbleitern, deren Funktionsweise so magisch wie traumhaft erscheint. "Wer kann schon sagen, ob und wann und zu welchen Konditionen Energie fließt", sagten erste Studierenden des Instituts.

Eine enge Kooperation strebt das IfdU nun mit dem jüngst gegründeten FabLab der TUHH an. So soll es dort eine Werkstatt für sich selbst replizierende Systeme geben: "Wenn wir - bildlich gesprochen - endlich den Spiegel im Spiegel auf die technischen Wissenschaften umsetzen und auf eine hochproduktive konstruktive Basis stellen, steht einer noch dynamischeren Entwicklung von autarken Systemen nichts mehr im Wege. Spannend wird es sein, an welchen Stellen das Ingenieur-Genie in diesen Prozess eingreift, um noch bessere, noch leistungsfähigere Lösungen zu finden", heißt es.

Angekoppelt wird auch eine Sparte für Schülerinnen und Schüler. Sie können im neuen Institut (IfdU) wichtige Grundlagen zur Vorbereitung von angewandter Mathematik im Leben lernen. Ganz abseits vom kleinen Einmaleins, das für das Abitur immer notwendiger ist. Dabei wird es auch um Strategien der Entwicklung technischer Empathie gehen. Nachgegangen wird so wichtigen Fragestellungen, wie „Wieso rechnet mein Lehrer anders als ich?"


TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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