Stille Nacht, dunkle Nacht?

Energiesparen an Weihnachten

20.12.2022

LED-Lichterketten verbrauchen etwa sechsmal weniger Strom als Lichterketten mit Glühbirnen.
LED-Lichterketten verbrauchen etwa sechsmal weniger Strom als Lichterketten mit Glühbirnen. Foto: Canva

Weihnachten – das sind nicht nur Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, glückliche Kinderaugen bei der Bescherung und viel gutes Essen mit der Familie. Sondern auch: Lichterketten. Egal ob am Tannenbaum, bunt blinkend am Balkon oder in Rentierform im Vorgarten. Aber wie passt das mit der aktuellen Energiekrise zusammen? Johannes Heise aus dem Institut für Elektrische Energietechnik (ieet) der Technischen Universität Hamburg gibt drei Tipps für eine energiesparende Weihnachtsbeleuchtung.

LED statt Glühbirne

Bei der Wahl der Lichterkette sollte immer auf LEDs zurückgegriffen werden. Sie sind langlebiger als Lichterketten mit Glühbirnen. Durchschnittlich lassen sie sich 20.000 Stunden nutzen, so muss nicht jedes Jahr eine neue gekauft werden. Gleichzeitig sind sie energiesparender in der Anwendung: Eine Lichterkette mit LED verbraucht etwa 5 Watt, eine Lichterkette mit Glühbirnen 30 Watt. Das kann sich deutlich in den Stromkosten abzeichnen, mit LEDs können bis zu 80 Prozent gespart werden. Berechnen lässt sich das mit folgender Formel:

Johannes Heise vom Institut für Elektrische Energietechnik (ieet) gibt Tipps zur Weihnachtsbeleuchtung. 
Johannes Heise vom Institut für Elektrische Energietechnik (ieet) gibt Tipps zur Weihnachtsbeleuchtung. 

(Anzahl der Betriebsstunden) x Wattzahl / 1000 x Strompreis in ct/kWh = Stromkosten

Beim Benutzen von Lichterketten sollte man generell drauf achten sie nur anzuschalten, wenn sie auch jemand sieht. Mit einer Zeitschaltuhr kann man sie beispielsweise automatisch zu bestimmten Zeiten ausschalten lassen. 

Steckdose statt Batterie

Grundsätzlich ist die Steckdose der Batterie immer vorzuziehen, denn das Laden und Entladen der Batterie beinhaltet Ladeverluste. Zudem muss die Batterie zusätzlich hergestellt werden: Batterien brauchen dabei bis zu 500-mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen. Außerdem ist die Energie aus der Steckdose deutlich günstiger: für eine Kilowattstunde aus der Steckdose zahlen Verbraucher∗innen aktuell etwa 30 Cent, mit AA-Batterien liegt der Preis bei 77 Euro. Außerdem müssen Batterien nach dem Gebrauch fachgemäß entsorgt werden und dürfen auf keinen Fall im Hausmüll landen, sondern in Sammelboxen, die es im Einzelhandel gibt. 

Kerzen sind keine Alternative

Die Idee, statt Lichterketten auf Kerzen zu setzen, erscheint im ersten Moment sehr energiesparend: Kerzen verbrauchen erstmal keinen Strom. Allerdings hat eine brennende Kerze in einem Raum den gleichen Sauerstoffbedarf wie eine weitere Person. Dadurch ergibt sich ein erhöhter Bedarf nach Frischluft, es kommt zu häufigem Lüften was wiederum zu einem erhöhten Heizbedarf führt. Nichts spricht gegen die Kerzen auf dem Adventskranz, allerdings sollte auf Kerzen als Ersatz zur Lichterkette möglichst verzichtet werden.


TUHH - Pressestelle