Die TUHH trauert um Professor Hauke Trinks

20.12.2016

Foto: TUHH/Jupitz

Hauke Trinks, Präsident der TUHH von 1993 - 1999, ist tot. Er starb im Alter von 73 Jahren auf Spitzbergen.

Die TUHH verliert mit Hauke Trinks eine herausragende Persönlichkeit, die maßgeblich prägend war für ihre heutige Ausgestaltung und ihr großes Renommee. Er war unermüdlicher Impuls- und Ideengeber für seine Technische Universität. Früh hatte er in den 90er-Jahren erkannt, dass Internationalisierung und moderne Lehr- und Lernformen in die technisch-wissenschaftliche Ausbildung gehören. Auch das Bewusstsein um den hohen globalen Wettbewerbsdruck in der akademischen Ausbildung war eines seiner treibenden Motive. So groß sein akademisches Ansehen war, so sehr war er auch von seinen Studierenden geachtet. In der Lehre genoss er höchste Wertschätzung bei den Studierenden, für die er immer ein offenes Ohr hatte und viele ihrer Vorschläge zur Verbesserung der Lehre und des Studiums unmittelbar umsetzen ließ. So verband er seine eigene Lebenserfahrung und Bodenständigkeit mit einem starken Willen und einem hohen Maß an planerischer Intuition, um neue Ziele zu formulieren, Meilensteine zu definieren und dabei den Blick auf den Horizont nicht zu verlieren.

Zugleich verstand es Hauke Trinks, der TUHH ein Gesicht in der Öffentlichkeit zu geben. Er suchte die breite und übergreifende Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Industrie und rückte damit Hamburgs Technische Universität in das Blickfeld weiter gesellschaftlicher Kreise. Nicht zuletzt die erfolgreiche Gründung des Northern Institute of Technology im Jahr 1998 bewies, dass er seine Visionen auch institutionell zu formen wusste. Steter Wille zur Gestaltung, schier unerschöpflicher Ideenreichtum und ein klares Verständnis von effektivem Management trieben ihn an.

"Die TUHH wird ihrem ehemaligen Präsidenten und Professor Hauke Trinks ein ehrendes Andenken bewahren. Wir haben mit ihm einen Vordenker, einen Freund und Vertrauten verloren, der wie kaum ein anderer die positive Entwicklung der TUHH von ihrer Gründung bis ins neue Jahrtausend beeinflusst hat. Er gilt Generationen von Studierenden und heutigen Ingenieuren als Vorbild in seiner Haltung, Disziplin, Zähigkeit und die Neugier des Entdeckers miteinander zu verbinden.", würdigt Professor Dr. Dr. h.c. Garabed Antranikian, Präsident der TUHH, den Verstorbenen.

"Wir trauern um unseren Gründungsvater Hauke Trinks", sagt NIT-Geschäftsführerin Verena Fritzsche. "Trinks gründete das NIT mit der Vision, die besten Ingenieure aus aller Welt auf dem Campus der TUHH zusammenzubringen und ihnen Management-know-how zu vermitteln. Wir sind stolz, diese Vision bis heute zu leben und fortzuführen. Hauke Trinks wird immer ein Teil des NIT sein."

Hauke Trinks wurde 1943 in Berlin geboren. Von 1950 bis 1958 lebte er mit seinen Eltern in Schweden. 1964 bis 1969 studierte er Physik an der Universität Bonn. Nach Abschluss seines Studiums war Trinks Projektleiter beim ISL in Saint-Louis, Frankreich, bevor er 1972 an der Universität Freiburg promoviert wurde. Ab 1974 lehrte er als Professor für Messtechnik an der Universität der Bundeswehr Hamburg, seit 1982 an der Technischen Universität als Leiter des Instituts für Messtechnik bis 1990. Zwischen 1988 und 1989 bekleidete er erstmalig als Vizepräsident ein Amt in der Leitung der TUHH. 1990 bis 1993 baute er an der Universität Tromsö, Norwegen, die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik erfolgreich auf. Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Norwegen wurde er - nach der Gründungspräsidentschaft von Hans Günter Danielmeyer und der ersten Präsidentschaft von Heinrich Mecking - 1993 zum zweiten Präsidenten der TUHH gewählt.

Hauke Trinks war u.a. Mitglied des Gründungssenats der Technischen Universität Hamburg-Harburg, Sprecher eines Forschungsschwerpunktes, Mitglied von Studienkommissionen und Dekan.

In der Forschung befasste er sich mit Satellitentechnik und Umweltmesstechnik. Er war leidenschaftlicher Segler mit einem ausgeprägten Hang zum Abenteuer. So verband er nach seiner Präsidentschaft seine Liebe zur Grundlagenforschung mit einer Überwinterung im Eis auf Spitzbergen. Zwischen seinem Wohnsitz auf Utsira und seiner deutschen Heimat unterhielt er weiter intensiven Kontakt.

Eine akademische Trauerfeier findet statt am 8. Februar 2017 um 14.00 Uhr im Audimax II der TUHH, Denickestraße 22, Gebäude I. Anmeldungen unter: trauerfeier@tuhh.de


TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
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