TU Hamburg leitet eines von elf neuen DFG-Schwerpunktprogrammen

Erste Förderperiode mit rund 72 Millionen Euro

26.03.2024

Zum Thema „Produktive Biofilmsysteme“ soll künftig unter Organisation der TU Hamburg ein deutschlandweiter interdisziplinärer Verbund von Arbeitsgruppen forschen. (
Zum Thema „Produktive Biofilmsysteme“ soll künftig unter Organisation der TU Hamburg ein deutschlandweiter interdisziplinärer Verbund von Arbeitsgruppen forschen. (Foto: TU Hamburg)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet elf neue Schwerpunktprogramme (SPP) ein. Wie die DFG kürzlich mitteilte, sollen diese im Jahr 2025 starten und zunächst drei Jahre lang mit insgesamt rund 72 Millionen Euro gefördert werden. Auch die Technische Universität Hamburg ist mit dem Thema „Produktive Biofilmsysteme“ vertreten.

Ziel des TU-Schwerpunktprogrammes ist es, die biologischen und verfahrenstechnischen Grundlagen dafür zu legen, in der Zukunft nachhaltiger produzieren zu können – zum Beispiel in der chemischen Industrie. Kontinuierliche Biofilm-betriebene Prozesse sollen dabei helfen unter geringem Energieaufwand und im kontinuierlichen Langzeitbetrieb Grund- und Feinchemikalien zu bilden. Hierbei wird auch Kohlendioxid als Substrat eine Rolle spielen, so dass auch CO2-negative Prozesse entwickelt werden können.

Dazu sagt der Schwerpunkt-Koordinator, Prof. Johannes Gescher vom Institut für Technische Mikrobiologie: „Biofilme sind die natürliche Wachstumsform der Mikroorganismen auf unserem Planeten und spielen dennoch in der Bioverfahrenstechnik nur eine untergeordnete Rolle. Der Grund dafür ist, dass sie in der Anwendung weniger gut verstanden und Biofilmreaktorkonzepte für die Biotechnologie nicht gut etabliert sind. Das Schwerpunktprogramm möchte diese Wissenslücke schließen.“ Dazu soll künftig unter Organisation der TU Hamburg ein deutschlandweiter interdisziplinärer Verbund von Arbeitsgruppen zum Thema forschen.

Zur Schwerpunktprogramm-Förderung

In Schwerpunktprogrammen sollen laut DFG Themen bearbeitet werden, von denen eine prägende Wirkung auf ein wissenschaftliches Feld zu erwarten ist. Das könne zum einen durch die Entdeckung neuer Forschungsgebiete erfolgen, zum anderen dadurch, dass bekannte Gebiete aus einer anderen Perspektive oder über einen neuen Zugang bearbeitet werden. Darüber hinaus zeichnen sich DFG-Schwerpunktprogramme durch eine interdisziplinäre und ortsübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftler∗innen aus.

Die elf neuen Verbünde, die aus 43 eingereichten Initiativen ausgewählt wurden, erhalten für zunächst drei Jahre insgesamt rund 72 Millionen Euro. Hinzu kommt eine Programmpauschale in Höhe von 22 Prozent für indirekte Projektausgaben.

In den kommenden Monaten werden die Schwerpunktprogramme einzeln von der DFG ausgeschrieben, um interessierte Wissenschaftler∗innen aufzufordern, in den Verbünden mitzuarbeiten. Insgesamt werden Schwerpunktprogramme sechs Jahre lang gefördert.


TUHH - Pressestelle
Kaja Weber
E-Mail: kaja.weber@tuhh.de

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