15.05.2009
Mit ihrem neuen Reaktorkonzept zur Herstellung von Kosmetika aus Naturstoffen unter Verzicht auf teure und potenziell giftige Lösungsmittel präsentiert sich das Institut für Technische Biokatalyse der TUHH seit 11. Mai auf der ACHEMA, der weltgrößten Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie. Dessen Leiter Professor Andreas Liese sowie Dr. Lutz Hilterhaus stellen auf dem internationalen Ausstellungskongress ihre neueste Technologie, den sogenannten Blasensäulen-Reaktor vor. Diese Innovation haben die Hamburger Forscher zusammen mit dem Industriepartner Evonik Goldschmidt entwickelt.
Die natürlichen Prinzipien der Biokatalyse für einen industriellen Zweck nutzbar zu machen, ist ein Anspruch, den sich das Forscherteam um Prof. Andreas Liese vom Institut für Technische Biokatalyse gesetzt hat. Prozessingenieure, Biotechnologen, Chemiker und Mikrobiologen erarbeiten zusammen mit Partnern aus der Industrie neue Reaktionswege, die aus dem Labor in den industriellen Produktionsmaßstab überführt werden. An der Schwelle zur industriellen Produktion steht auch erwähnte das Verfahren zur biokatalytischen Herstellung natürlicher Grundstoffe für die Kosmetik.
Außerdem auf der Messe in Halle 4.2 am Stand E5 vertreten sind die "Kinderforscher an der TUHH", ein inzwischen bundesweit bekanntes Nachwuchsförderprojekt.
Auch die Braugemeinschaft "Campusperle" hat dort einen Stand und stellt sich der interessierten Öffentlichkeit vor. Neben den vorgeführten Braugängen wurde am Dienstag das selbstgebraute Bier den Messebesuchern ausgeschenkt. Die Vorstellung des im Mai 2010, an der TUHH stattfindenden 1. internationalen Brauwettbewerbs, der von der Braugemeinschaft Campusperle ausgerichtet wird, stößt auf Interesse bei vielen Studenten und Messebesuchern. Auch die Vorstellung der "Modbrew", einer aus der Braugemeinschaft heraus entstandenen Firmengründungsidee findet regen Zulauf. Zusammen mit Herrn Prof. Dr. Liese sollen dabei modulare Kleinbrauanlagen konstruiert und vertrieben werden, welche mit dem Nutzer, seinen Ansprüchen und Fähigkeiten wachsen. Weiterhin werden die Brauanlagen auch bei Brauseminaren ihren Einsatz finden.
Außerdem auf der Achema vertreten sind die TUHH-Wissenschaftler Irina Smirnova sowie Stefan Heinrich. Die Leiterin des Instituts für Thermische Verfahrenstechnik Smirnova forscht auf dem Gebiet der Thermodynamik zur Verbesserung von Arzneistoffen. Als Material der Zukunft präsentierte das Institut am Messestand federleichte Aerogele: Dieser aus Silikaten gewonnene Stoff eignet sich hervorragend als Trägermaterial für Pharmazeutika. Am Stand direkt daneben erläuterten Doktoranden des Instituts für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie das Wirbelschichtverfahren, mit dem es möglich ist, zum Beispiel festen und pulverisierten Stoffen neue Eigenschaften - Granulate - zu verleihen.
Unter den zahlreichen Besuchern am Stand der Hamburger Hochschulen war auch der Chemiker Professor Hansjörg Sinn, erster Gründungspräsident der TUHH und Wissenschaftssenator in Hamburg.
Den Messeauftritt organisiert hat die TuTech Innovation GmbH, namentlich vor Ort vertreten mit Nils Neumann und Gerlinde Löbkens.
TUHH - Public Relations Office
Jutta Katharina Werner
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