04.07.2017
Schneller, leichter, schnittiger: Das Formula-Student-Team e-gnition der Technischen Universität Hamburg (TUHH) startet mit seinem neuen Rennwagen egn17 in die Eventzeit. Die ersten Runden dreht der Bolide auf dem Hamburger Großmarkt – und musste dabei erstmals die Aufmerksamkeit der Anwesenden aus Wissenschaft, Politik und Industrie teilen. Denn: Auch der autonom fahrende egn_dv17 war bei der Vorstellung am Dienstag am Start.
Innerhalb eines Jahres plant, baut und erprobt das TUHH-Team einen neuen elektrischen Formel–Rennwagen, um sich dann auf den namhaftesten Rennstrecken Europas mit anderen Teams der „Formula Student“ zu messen. An der Konstruktion und Entwicklung arbeiten Studierende verschiedener Ingenieursfachrichtungen – in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft und Forschung. E-gnition wird dabei neben dem Hauptsponsor NXP Semiconductors von weiteren 60 Unternehmen unterstützt.
„Dieses Jahr haben wir mit unserem Wagen einen großen technologischen Sprung gemacht, da wir das erste Mal einen Allradantrieb verwenden“, sagt Jacqueline Bartsch, Leiterin des Teams. Zudem kommt der egn17 im Vergleich zum Vorgängermodell durch einen Unterboden wesentliche windschnittiger daher. Besonders spannend: In diesem Jahr wurden die Radträger 3D gedruckt. Durch derartige Änderungen konnten insgesamt ganze 10 Kilogramm Gewicht im Vergleich zum Vorgängermodell eingespart werden. Ein starker Vorteil, wenn ab dem 20. Juli 2017 die Startflagge zur Formula Student East auf dem Euroring in Ungarn geschwenkt wird. Denn: Ein leichter Rennwagen kann bei gleichem Energieaufwand wesentlich schneller beschleunigen.
Professor Sönke Knutzen, Vizepräsident Lehre der TUHH: „Es ist immer wieder großartig zu sehen, wie Studierende Theorie und Praxis miteinander verbinden. Was wir an der TUHH als problemorientiertes Lernen bezeichnen, eine Lernmethode, die Studierende neugierig macht und zum Nachforschen motiviert, ist für das e-gnition-Team bereits eine Selbstverständlichkeit."
Einen vollkommen neuen Rennwagen in nur neun Monaten zu entwickeln, zu konstruieren, zu fertigen und zusammenzubauen – das allein ist schon eine Mammut-Aufgabe. Da es seit dieser Saison aber zudem einen separaten Wettbewerb für autonome Formula-Student-Wagen gibt, hat sich das e-gnition-Team auch auf diese Idee gestürzt und kurzerhand den egn16 zum egn_dv17 umgerüstet: Kameras und Sensoren wurden eingebaut, damit der Wagen selbstständig die Strecke erkennen kann. Zusätzlich musste das Hochspannungssystem angepasst werden. Neben den mechanischen Änderungen waren aber vor allem jede Menge Softwareentwicklungen gefragt, damit der egn_dv17 auch wirklich autonom fahren kann. „Daher besteht unser Team aus Studenten verschiedenster Fachrichtungen, die interdisziplinär zusammenarbeiten“, sagt Nils Albrecht vom e-gnition Driverless Team.
Lars Reger, Automobiltechnik-Chef bei NXP: „Wir freuen uns, dass das Team sich an das Thema „Autonomes Fahren“ heranwagt. Als weltweit größter Lieferant für Automobil-Chips ist dies für uns das wichtigste Forschungs- und Entwicklungsgebiet, die intensive Zusammenarbeit mit Unis wie der TU Hamburg daher absolut wichtig.“
Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation „Wir brauchen die E-Mobilität. Wenn wir als Städte mit den Herausforderungen der Zukunft zurechtkommen wollen, dann müssen wir auf E-Mobilität setzen. Der Rennwagen und das Team von e-gnition sind hervorragende Botschafter für dieses Thema und für Hamburg.“
Weitere Infos unter egnition-hamburg.de
Zum Rollout 2017 hat das Team einen Film über die Entwicklung der AG seit ihrer Gründung gedreht: https://www.youtube.com/watch?v=0ijO2E3TwJY&feature=youtu.be
Über e-gnition
Innerhalb eines Jahres planen, konstruieren und bauen Studierende neben ihren Lehrveranstaltungen einen neuen elektrischen Formel–Rennwagen, um sich auf namhaften Rennstrecken in Europa mit anderen Teams der Formula Student zu messen. Der egn17 ist bereits der sechste Rennwagen, der an der TUHH entsteht. Gearbeitet wird mit neuen und alternativen Werkstoffen sowie modernsten Fertigungsverfahren. Rund 80 Studierende aus fast allen TUHH-Studiengängen sind in dieser Saison an dem Projekt beteiligt.
TUHH - Public Relations Office
Sabrina Knoll
E-Mail: pressestelle@tuhh.de