16.07.2015
Schnell, scharf, schnittig: Das Formula Student Team e-gnition der Technischen Universität Hamburg (TUHH) startet durch und präsentierte am 16. Juli 2015 seinen neuen Rennwagen egn15 vor der Kulisse des Automuseums Prototyp in Hamburg. Zum Auftakt waren Senator Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg, TUHH-Vizepräsident für Forschung Andreas Timm-Giel sowie Lars Reger, Technischer Leiter Automotive, NXP Semiconductors Germany GmbH anwesend. Das 50-köpfige Team wird neben dem Hauptsponsor NXP Semiconductors von über 60 weiteren Unternehmen aus der Region um Hamburg unterstützt. Das Projekt Formula Student steht für die praxisorientierte Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen.
Der von TUHH-Studierenden in Eigenregie konstruierte und entwickelte Bolide egn15 ist das vierte rein elektrisch betriebene Fahrzeug des Teams. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung wird der Rennwagen gefertigt. TUHH-Vizepräsident für Forschung Professor Andreas Timm-Giel beglückwünschte das Team: „Die Umsetzung des Rennwagens ist fachlich und organisatorisch eine herausragende Ingenieursleistung. e-gnition ist ein sehr gutes Beispiel für die Verbindung von Forschung und Lehre, ermöglicht durch eine gelungene Zusammenarbeit, Begeisterung, Forscherdrang, Gestaltungslust und eine Portion Ehrgeiz“. Der egn15 ist nun noch leichter, wartungsfreundlicher und der erste Rennwagen mit aerodynamischen Komponenten wie dem Aufbau eines Front- und Heckflügels. Das sieht nicht nur schnittig aus, sondern bringt einen Tempovorteil: Durch die Umströmung der Flügel-Profile wird eine Druckdifferenz zwischen Ober- und Unterseite des Flügels erzeugt. Dadurch wird der egn15 stärker auf die Strecke gedrückt und schneller. Der Elektrorennwagen bringt eine Leistung von 85kW und ist bis zu 120 km/h schnell. Erstmals kommt in dem Rennwagen auch ein Kommunikationsgerät zum Einsatz, um während des Rennens einen Informationsaustausch in Echtzeit zwischen Rennwagen und Technikteam aufzubauen. So haben die technischen Helfer auch schon vor dem eigentlichen Boxenstopp einen Überblick über die aktuelle Lage und können schneller handeln. Die gleiche Technologie wird derzeit im Hamburger Hafen getestet, um Lkws schneller und CO2-sparender durch das stark befahrene Gebiet zu leiten.
Damit ist der Rennwagen für die diesjährigen großen Rennen auf dem Hockenheim Ring bereit. Und das erfreut auch die Umwelt: „Umweltschonende Mobilität und damit auch Klimaschutz ist eine Herausforderung, gerade für Hamburg. Wenn wir im Verkehr und bei den Energiesystemen umsteuern und dazu noch ressourcenschonend produzieren und entwickeln, dann können wir viel für die Umwelt- und Lebensqualität erreichen. Die Studierenden der TUHH sind tolle Botschafter auf diesem Weg“, so Umweltsenator Jens Kerstan.
Lars Reger, Automobiltechnologie-Chef beim Chipspezialisten NXP Semiconductors Germany GmbH, ist überzeugt: „Wissenschaft und Industrie müssen eng zusammenarbeiten, wenn wir Innovationen schaffen wollen, die wirklich unser Leben verbessern. Daher unterstützen wir herausragende Hochschulprojekte wie den Elektrorennwagen und sponsern eine Juniorprofessur an der TU Hamburg. Wir freuen uns, dass im Rennwagen verschiedene NXP Produkte zum Einsatz kommen, die das Autofahren energiesparender, sicherer und einfacher machen.“
Das Projekt Formula Student startete in den 1980er-Jahren in den USA und fand in den Neunzigern seinen Weg nach Europa. Ziel ist es, Theorie und Praxis des Ingenieurberufes zusammenzuführen. Mittlerweile existieren weltweit mehr als 500 Teams, die ihre Leistung in Wettbewerben auf allen Kontinenten messen.
TUHH - Public Relations Office
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