30.01.2015
Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ehrt Professor Gerhard Bauch von der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Bauch erhält die internationale Auszeichnung für seine Arbeiten im Bereich der Signalverarbeitung und Übertragungsverfahren für drahtlose Kommunikationssysteme. Das IEEE mit Sitz in New York City ist der größte technische Berufsverband der Welt. Der Titel des Fellow ist eine der höchsten Auszeichnungen des IEEE und wird nur an Mitglieder vergeben, die einen herausragenden Beitrag zu technologischem Fortschritt und wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn geleistet haben. Professor Gerhard Bauch ist Leiter des Instituts für Nachrichtentechnik an der TUHH.
Die digitale drahtlose Kommunikation wie Mobilfunk und WLAN hat sich seit den neunziger Jahren rasant entwickelt. Insbesondere der Erfolg der Smartphones erfordert die zuverlässige Übertragung immer größerer Datenmengen mit immer höherer Geschwindigkeit. Unter den schwierigen Übertragungsbedingungen im Mobilfunk, bei gleichzeitig sehr niedriger Sendeleistung, ist dies eine große Herausforderung, die theoretisch anspruchsvolle Verfahren der Signalverarbeitung und Fehlerkorrektur erfordert. Bauch forscht an zwei wichtigen Bausteinen, die die heutige Multimediakommunikation überhaupt möglich machen: Das sind fehlerkorrigierende Codes sowie die Mehrantennentechnik (MIMO). Die Codes ermöglichen die empfängerseitige Berichtigung von unvermeidlichen Übertragungsfehlern. Die Idee von MIMO ist es, die erreichbaren Datenraten zu erhöhen, indem zeitgleich in demselben Frequenzband von mehreren Antennen gesendet wird. Da sich die gleichzeitig gesendeten Signale stören, ist dies keine triviale Aufgabe, die nur in Verbindung mit geeigneter Codierung und Signalverarbeitung zu Gewinnen führt.
Gerhard Bauch studierte Elektrotechnik und Informationstechnik mit Schwerpunkt Informationstechnik an der Technischen Universität München, promovierte ebendort und schloss ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der FernUniversität Hagen ab. Nach verschiedenen Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Nachrichtentechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der TU München und in der Industrie, erhielt er eine W3-Professur für Informationsverarbeitung an der Universität der Bundeswehr München. Er war Gastprofessor an der Universität Udine, Italien und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, seit 2012 leitet er das Institut für Nachrichtentechnik der TUHH. Er erhielt mehrere Auszeichnungen u. a. einige Best Paper Awards (European Personal Mobile Communications Conference (EPMCC) 1997, Globecom 2008 und 2009, IEEE International Conference on Communications (ICC) 2009), den Texas Instruments Award der TUM 2001 sowie den Literaturpreis und den Förderpreis der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG im VDE). Er wurde von der IEEE Vehicular Technology Society zum Distinguished Lecturer 2011-2015 ernannt.
Das IEEE hat sich der Förderung technologischer Innovation zum Nutzen der Menschheit verschrieben. Die Vereinigung veranstaltet Fachtagungen und Konferenzen, ist Herausgeber verschiedener wissenschaftlich anerkannter Fachzeitschriften und bildet Gremien für die Standardisierung von Techniken, Hardware und Software. Weltweit sind mehr als 400.000 Mitglieder in über 160 Ländern im IEEE organisiert.
TUHH - Pressestelle
Jasmine Ait-Djoudi
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